Das Geschäft für gewerbliche Immobilienfinanzierung ist im 1. Halbjahr geprägt von der anhaltenden Nachfrageschwäche im deutschen Markt sowie der steigenden Zahl von Insolvenzen. Diese Entwicklung trifft auch die HVB Real Estate Bank. Gleichzeitig gelingt es der Bank eigenen Angaben zufolge aber, die Margen im Kreditgeschäft zu verbessern und die Personal- und Sachkosten zu senken.
Der Zinsüberschuss ist auf 171,5 Mio. EUR (-8,6%) gesunken. Die Personalkosten verringerten sich um 5,5% auf 33,1 Mio. EUR. Andere Verwaltungsaufwendungen sind um 4,1% auf 15,1 Mio. EUR zurückgegangen. Nur infolge von notwendigen IT-Investitionen erhöhten sich die gesamten Verwaltungsaufwendungen um 5,2% auf 56,5 Mio. EUR. Nach Einbeziehung des positiven Saldos aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen von 2,2 Mio. EUR ergibt sich ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von 117,1 Mio. EUR, was einem Rückgang von 13,0% entspricht.
Mit der Erhöhung der Risikovorsorge um 101,4 Mio. EUR auf 180 Mio. EUR wird nach Unternehmensangaben der ausbleibenden Markterholung und besonders dem Preisverfall von Immobilien in den östlichen Bundesländern konsequent Rechnung getragen. Danach ergibt sich ein Betriebsergebnis nach Risikovorsorge von -62,9 Mio. EUR. Durch Auflösung von Reserven aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 70 Mio. EUR verbleibt ein Ergebnis vor Steuern von 1,6 Mio. EUR.
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2002 ist weiteren Angaben zufolge nicht mit einer Erholung der Konjunktur und einer signifikanten Belebung des deutschen Immobilienmarktes zu rechnen, und damit ist nach Ansicht des Managements auch eine Dividendenzahlung in Frage gestellt. Für die weitere Entwicklung werde es entscheidend sein, den eingeschlagenen Weg der Bündelung der Ressourcen und der neuen Geschäftsausrichtung gradlinig zu beschreiten, hieß es weiter.
