Der Ex-Vorstand der Biodata Information Technology AG, Al Ewers, hat am U.S. Federal Court in San Francisco zwei Anklageschriften gegen das Unternehmen eingereicht. Gegenstand der ersten Klage über 50 Mio. USD ist der Verkauf des operativen Kerngeschäftes der insolventen Unternehmensgruppe am 11. Februar 2002 und der US-Tochter am 20. März 2002, gab das Unternehmen ad-hoc bekannt.
Die reguläre Insolvenzverwaltung veräußerte nach mehreren Bietrunden alle im Besitz der AG befindlichen Rechte für die Firewall- und Kryptographieprodukte Babylon an die Biodata Systems GmbH. Gegen diesen Verkauf habe Al Ewers und die Firma U.S. VESTOR jetzt Einspruch erhoben.
Eine weitere Klage über 50 Mio. USD behandelt die vertragliche Rechtslage zwischen der Tochtergesellschaft Biodata North America Inc. und der Konzernmutter Biodata Information Technology AG. Ewers wirft der AG vor, mit Produktlieferungen an US-amerikanische Kunden ein Exklusivabkommen zwischen beiden Gesellschaften verletzt zu haben, das den Vertrieb von Biodata-Produkten in Nord-, Mittel- und Südamerika regelt. Biodata weist die Vorwürfe zurück und werde selbst rechtliche Schritte gegen Ewers einleiten, hieß es weiter.