Die Knorr Capital Partner AG verkleinert ihre Strukturen und Organe und besetzt sie um. Thomas H. Knorr wird seinen Vorstandsvorsitz aufgeben und in den Aufsichtsrat wechseln. Der Aufsichtsrat soll im Rahmen der Hauptversammlung von 6 Mitgliedern auf 3 reduziert werden. Den Vorstand bildet das bisherige Vorstandsmitglied Manfred Frey, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung vom Montag.
Das Restrukturierungsprogramm wurde weiteren Angaben zufolge bereits in wichtigen Bereichen erfolgreich umgesetzt, hat jedoch erhebliche liquide Mittel beansprucht. Die Gesellschaft verhandelt in diesem Zusammenhang mit Investoren über Verkäufe aus dem Portfolio zur Stärkung der Investitionskraft und zur Verbesserung der Liquidität.
KCP will sich künftig auf die Standorte München, Eschborn und Montreal (Kanada) konzentrieren und die Mitarbeiteranzahl von ehemals 80 auf weniger als 20 reduzieren. Gleichzeitig sollen die operativen Kosten um ein mehrfaches auf rd. 2,5 Mio. Euro in 2003 verringert werden. Als weitere kostensenkende Maßnahme ist der Ausstieg aus dem Börsensegment SMAX vorgesehen.
Die damit verbundenen Einsparungen, insbesondere der doppelten Rechnungslegung (HGB und US-GAAP) wie auch der Börsenbetreuung, sind nach Unternehmensangaben erheblich. Aufgrund des int. Portfolios und der damit verbundenen länger andauernden Prüfungsarbeiten ist die Hauptversammlung nunmehr für den 8. August 2002 geplant. Der vollständige Jahresabschluss soll voraussichtlich in der zweiten Maihälfte 2002 veröffentlicht werden.
Trotz deutlicher, der derzeitigen Marktlage angepasster Wertberichtigungen weist die Gesellschaft ein Eigenkapital aus, das deutlich höher liegt als die aktuelle Marktkapitalisierung. Auch für das laufende Jahr scheinen die Exitmöglichkeiten über die Börse eher begrenzt zu sein, was für VC-Gesellschaften wie KCP schwierig ist.
Sollte sich das Marktumfeld im zweiten Halbjahr 2002 nicht deutlich bessern, dann muss für das laufende Geschäftsjahr insgesamt mit einem negativen Ergebnis für KCP gerechnet werden. Die einschneidenden Neustrukturierungsmaßnahmen inklusive der vorgenommenen Wertberichtigungen sind nach Ansicht des Managements geeignet, dieser Entwicklung zu begegnen und bieten eine solide Grundlage für eine Kurserholung im folgenden Jahr.