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HV-Bericht KSK-Pharma Vertriebs AG - "Keiner war vor uns so preiswert"

Am 14.Juni 2002 fanden trotz des herrlichen Sommerwetters gegen 16 Uhr etwa 15 Aktionäre den Weg zur sechsten ordentlichen Hauptversammlung der KSK-Pharma Vertriebs AG im Seerestaurant Nancy beim Kongresszentrum in Karlsruhe. Auch ein Vertreter von GSC Research hatte sich eingefunden, um über das Ereignis zu berichten.



Das erst im Februar 1996 gegründete Unternehmen ist im Arzneimittelsektor der patentfreien Präparate (Generika) tätig. Zur Zeit befinden sich 29 Produkte der KSK-Pharma auf dem Markt. Das Grundkapital der Gesellschaft ist eingeteilt in jeweils 200.000 Stamm- und Vorzugsaktien, wobei insbesondere die Gründer, die Ärzteschaft und institutionelle Anleger teilweise größere Positionen halten. Bis zur Insolvenz der AHAG Wertpapierhandelsbank AG wurden dort die Vorzugsaktien gehandelt. Wer sich bereits 1997 beteiligte, hat bis heute einen Wertzuwachs von über 70 Prozent erzielt plus Dividende.



Im Geschäftsjahr 2001 hat die KSK-Pharma AG ihre dynamische Entwicklung fortgeführt und den Umsatz um über 600.000 Euro auf 1,3 Mio. Euro gesteigert. Dabei wurde ein Überschuss von 134.00 Euro erzielt.



Dr. med. Dr. phil. nat. Franz Jochen Förster, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, eröffnete um 16:10 Uhr die Hauptversammlung und stellte den Aktionären seine Kollegen im Aufsichtsrat und den Vorstand vor. Nach Erledigung der Formalitäten bat er dann den Vorstand um den Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2001.


Bericht des Vorstands



Peter Krcmar, Vorstand der KSK-Pharma Vertriebs AG, begrüßte seinerseits die anwesenden Aktionäre und Aktionärsvertreter und freute sich, den Teilnehmern ein schattiges Plätzchen am See bieten zu können. Das vergangene Geschäftsjahr sei sehr erfolgreich gewesen, und mit neuen Präparaten von KSK habe man weitere Marktanteile hinzugewinnen können.



Herr Krcmar ersparte es sich, weiter den Geschäftsbericht zu wiederholen und gab gleich einen Ausblick auf das Jahr 2002. Bis zu den Maizahlen konnte ein durchschnittlicher Monatsumsatz erreicht werden, der bereits um 40 Prozent über den Vorjahreszahlen liegt. Durch den zunehmenden Wettbewerb muss leider eine um ca. 1 Prozent geringere Marge in Kauf genommen werden. Herr Krcmar ist aber zuversichtlich, dass seine Ergebnisprognose erfüllt wird, mindestens 140 Prozent des Vorjahres erreichen zu können, falls die Entwicklung linear weitergeht. Allerdings hofft Herr Krcmar, zusätzliches Wachstum zu erzielen.



Die KSK-Pharma sei positiv betroffen von der "aut-idem-Regelung", denn die Generika-Präparate helfen beim Sparen. Von den 29 Präparaten der KSK seien etliche Produkte die preiswertesten am Markt. Die erfolgreichsten Präparate seien Enalapril, mit ca. 20 Prozent Umsatzanteil Spitzenreiter bei KSK, Metformin mit 5,7 Prozent und Rani mit 6,8 Prozent Umsatzanteil.



Dann erläuterte Herr Krcmar noch kurz den Vorschlag zur Verwendung des Gewinns. In Zeiten des weiteren Aufbaus und Wachstums wolle er das Geld im Unternehmen behalten und damit auch eine Wertsteigerung der Aktie erreichen.


Allgemeine Aussprache



Nach dem kurzen Bericht des Vorstands erklärte Dr. Förster, der Aufsichtsrat habe im Geschäftsjahr 2001 seine Aufsichts- und Beratungspflicht wahrgenommen, und er sei mit der Geschäftsführung des Vorstands sehr zufrieden. Danach eröffnete er die Aussprache, die sich zu einem zwanglosen Gespräch zwischen Vorstand und Aktionären entwickelte. Alle Fragen wurden sofort beantwortet und nicht gesammelt, wie es bei anderen Gesellschaften oft die Übung ist.



Zunächst wollte Herr Baumann wissen, ob die Werbungskosten nur in Deutschland angefallen sind und was sich hinter den Finanzanlagen in Höhe von 25.000 Euro verbirgt. Herr Krcmar erwiderte, der KSK-Pharma sei es nur in Deutschland erlaubt, ihre Produkte zu verkaufen. Für das Ausland habe man derzeit weder Zulassungen noch Ambitionen. Die Landkarte Deutschlands weise auch noch so viele weiße Flecken auf, wo noch kein KSK-Präparat verkauft wird, dass man erst dieses Feld erschließen möchte, bevor man an Expansion ins Ausland denkt. Neben der flächenmäßigen Erschließung des deutschen Markts wolle man auch neue Präparate einführen.



Und damit hatte er den Bogen gespannt zur Frage nach der Finanzanlage. Herr Krcmar stellte zunächst das Personal vor, wozu auch Frau Steinz zählt, die als Geschäftsführerin der KSK-Pharma Projekt GmbH fungiert. Und eben diese Projekt GmbH sei die Finanzanlage. Sie wurde gegründet, um erhöhten Kapitalbedarf für besondere Projekte über die Ausgabe von Genussscheinen abzudecken. Bisher hätten Zulassungen für attraktive Produkte bis zu ca. 150/160 DM gekostet und im unteren Bereich ca. 15/20 TDM.



In Zukunft wolle man auch Investitionen bis zu ungefähr 1 Mio. DM bzw. 500.000 Euro tätigen. Dies stünde aber in keinem vernünftigen Verhältnis zur bisherigen Kapitalausstattung der AG. Deshalb habe man sich quasi zu einem "Outsourcing" des Risikos entschlossen und möchte das dazu benötigte Kapital über Genussscheine mit einer ausschließlich erfolgsabhängigen Rendite einwerben. Das sei dann die Aufgabe der Projekt-GmbH.



Weitere Fragen betrafen die Beteiligungsquote von Aufsichtsrat und Vorstand sowie den Aktienkurs. Hierauf erklärte Herr Krcmar, er besitze 4.200 Stammaktien und der Aufsichtsrat 3.729 Stämme. Der Aktienkurs sei bisher gemeinsam mit der AHAG festgelegt worden, wobei man starke Ausschläge sowohl nach oben wie nach unten vermeiden wollte. Inzwischen gebe es eine Warteliste der Interessenten, und man versuche, mit einem Kursvorschlag Käufer und Verkäufer zusammen zu bringen. Die KSK-Pharma wünscht sich Langfristanleger, und nach dem Wunsch des Vorstands soll die Aktie von KSK behalten und vererbt werden. "Zocker" sind unerwünscht. Er sehe in der Aktie eine Beteiligungsform, keine Handelsform.



Herr Schmieder aus Nußloch erkundigte sich, ob man bereits Kontakt zu anderen Aktienhändlern hat und ob der Handel nicht beispielsweise über die Ettlinger Valora Effekten Handel laufen könnte. In diesem Zusammenhang berichtete Herr Krcmar, dass sich laufend Gesellschaften anbieten, welche die Aktien der KSK-Pharma handeln wollen. Diese Angebote werden geprüft und gesammelt. Die erwähnte VEH habe er besucht und festgestellt, dass dort praktisch kein Handel stattfindet.



Wie Herr Krcmar betonte, sieht er derzeit auch keine Vorteile für die Aktionäre in einem Handel über die VEH oder Internetfirmen. Dabei wurde nochmals die Preisfindung nachgefragt, wozu Herr Krcmar erläuterte, dass die Kurssteuerung über den Markt erfolgt. Die Marktkapitalisierung betrage nach heutigen Kursen etwa 3,5 Mio. Euro bei einem KGV um 20, was man als fair erachte.



Schließlich fragte Herr Baumann noch, ob eine Gleichstellung der Vorzugs- mit den Stammaktien geplant ist, worauf Herr Krcmar erwiderte, man werde sich den gesetzlichen Vorgaben anpassen und rechtzeitig umstellen. Die Frage nach der Anzahl der Aktionäre wurde mit ca. 780 beantwortet, wobei bei der letzten Kapitalerhöhung etwa 90 Neuaktionäre gewonnen werden konnten.


Abstimmungen



Vom stimmberechtigten Grundkapital (nur die 200.000 Stammaktien sind stimmberechtigt) waren 35.861 Stimmen vertreten, womit die Präsenz bei 17,93 Prozent der Stämme lag. Der Aufsichtsratsvorsitzende stellte zudem die Präsenz der Vorzugsaktien mit 13.508 Stimmen und damit nur 6,75 Prozent fest. Abgestimmt wurde über den Vortrag des Bilanzgewinns in Höhe von 149.200 Euro auf neue Rechnung (TOP 2), über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat (TOP 3), die Neuwahl des Aufsichtsrats (TOP 4) und die Wahl des Abschlussprüfers (TOP 5).



Da die Amtszeit des gesamten Aufsichtsrats mit dem Ablauf der Hauptversammlung endete, musste dieses Gremium unter TOP 4 neu gewählt werden. Dem Aufsichtsrat gehören bis zur nächsten Hauptversammlung an: Herr Dr. med. Dr. phil. nat. Franz Jochen Förster aus Frankfurt als Vorsitzender, Herr Dr. med. Wieland Hanspach aus Chemnitz und Dr med. Peter Rein aus Dillingen. Als Ersatzmitglied wurde Herr Winfried Küchler, Diplom-Biologe aus Ulm gewählt.



Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Bei der Entlastung des Vorstands waren 4.200 Stimmen, bei der Entlastung des Aufsichtsrats 3.821 Stimmen nicht stimmberechtigt.


Weitere Aussprache



Zwischen den Abstimmungen zur Tagesordnung wurden von den Aktionären noch einige Fragen an den Vorstand gestellt. So regte z.B. Herr Sebastian an, bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats einen Fachmann für Finanzen aufzunehmen. Daraus entwickelte sich eine umfangreiche Debatte um die fachliche Ausrichtung des Aufsichtsrats und die Notwendigkeit eines Finanzfachmanns. Sogar eine Erweiterung des Aufsichtsrats wurde vorgeschlagen.



Schließlich betonte Herr Krcmar, die Gesellschaft sei sehr transparent, und er als Vorstand arbeite gut und gerne mit dem Aufsichtsrat zusammen. Über die Einbeziehung eines Finanzfachmanns werde man sich Gedanken machen.


Fazit und persönlicher Eindruck



Die Hauptversammlung der KSK-Pharma Vertriebs AG verlief, wie auch schon in den letzten Jahren, sehr harmonisch. Hierzu trug sicherlich auch die eher lockere Atmosphäre bei. Schade ist eigentlich nur, dass sich lediglich etwa 15 Aktionäre ein Bild von "ihrer" Gesellschaft vor Ort in Karlsruhe machen wollten.



Die bisherige Entwicklung hat nicht enttäuscht und lässt weiterhin gute Zuwächse erwarten. Der Beginn der Genussscheinaktionen dürfte weitere Wachstumsimpulse geben.


Kontaktadresse



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76133 Karlsruhe



Tel.: 0721 / 97126 - 10
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Hinweis: Der Autor besitzt Vorzugsaktien der KSK-Pharma Vertriebs AG.



Veröffentlichungsdatum: 18.06.2002 - 21:05
Redakteur: gma
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