Wie heute bekannt wurde, sei ein Konkurs der angeschlagenen Buch- und Medienhandelskette Libro kaum mehr abwendbar. Am heutigen Dienstag würden insgesamt 2.380 Mitarbeiter von Libro (1.850 Betroffene) und der Buchhandelskette Amadeus (530 Betroffene) im Rahmen des Frühwarnsystems zur Kündigung angemeldet. Damit könnten die ersten Kündigungen Anfang Juli erfolgen.
Wie in den letzten Tagen berichtet wurde, müsse bis zum 6. Juni den Gläubigerbanken ein Investor präsentiert werden und dies werde von Stunde zu Stunde unwahrscheinlicher. Zwar gebe es Interessenten für die Buchhandelskette Amadeus, doch sei es in der kurzen Zeit nicht möglich, Amadeus rechtlich aus dem Libro-Konzern herauszulösen. Im weiteren werde befürchtet, dass bei einem schnellen Verkauf nicht der beste Preis erzielt werden könne.
Sollte der Donnerstags-Gipfel scheitern, sei relativ kurzfristig, möglicherweise schon am Freitag, mit einem Konkursantrag zu rechnen. Ein möglicher Investor müsste jedenfalls rund 50 Mio. EUR bei Libro einbringen, um die Ende Juni fällige dritte Ausgleichsquote von 11,4 Mio. EUR zahlen zu können. Als Interessent werde immer noch der Papierhändler Anton Stahrlinger genannt, der jedoch bereits vor einem Jahr bei den Banken auf Ablehnung gestossen wäre, so die Meldung weiter.