Der Hach-Konzern erwartet für das Geschäftsjahr 2001/2002 einen Umsatzrückgang um rund 25 Prozent auf etwa 150 Mio. EUR (204 Mio. EUR Geschäftsjahr 2000/01) und einen deutlichen Fehlbetrag. Ausschlaggebend sind nach Unternehmensangaben die schon im vorigen Jahr angekündigte drastische Umsatzrücknahme durch Sortimentsbereinigung im Gebrauchsartikelgeschäft sowie die ungünstigen Rahmenbedingungen im Handel vor allem während des 2. und 3. Quartals des am 30.06.2002 endenden Geschäftsjahres. Viele Verbraucher empfanden die Einführung des Euro als Mittel zu Preissteigerungen. Steigende Arbeitslosenzahlen, Konzernzusammenbrüche, Insolvenzen im Mittelstand und die psychologischen Folgen des 11. September verstärkten die schlechte Stimmung, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung vom Dienstag.
Im Geschäftsjahr 2001/2002 investierte das Unternehmen weiteren Angaben zufolge erheblich in die neuen Geschäftsfelder Lifestyle (Premiumprodukt-Katalog Trendhaus) und Büro (Büromöbel und Büroartikel). Beide entwickelten sich nach Ansicht des Managements - trotz ungünstiger Rahmenbedingungen - sehr erfreulich. Hach erwartet dort im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatzzuwachs von mehr als 30% auf insgesamt knapp 20 Mio. EUR. Für 2002/2003 geht das Unternehmen in den neuen Geschäftsfeldern von einem Zuwachs von erneut mehr als 30% aus. Für den gesamten Konzern rechnet das Management bei weitgehend stabilen Rahmenbedingungen für das kommende Geschäftsjahr mit einem Umsatzzuwachs zwischen 5 und 10% auf bis zu 165 Mio. EUR. Zugleich geht das Unternehmen im Zuge der erfolgreichen Restrukturierung und der weiterhin an Dynamik gewinnenden Entwicklung der neuen Geschäftsfelder von einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses aus.
Auf Basis seiner im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossenen strategischen Neuausrichtung will der Hach-Konzern seine Betriebskosten für das kommende Geschäftsjahr 2002/03 um etwa 10 Mio. EUR verringern. Hach baute in großem Umfang Überkapazitäten ab, verminderte die Sortimentsvielfalt und straffte und zentralisierte seine Geschäftsprozesse. Zugleich will das Unternehmen die Zahl der Beschäftigten um mehr als 350 Mitarbeiter senken. Rund 50 Stellen sollen im Ausland abgebaut werden. Weitere 270 Beschäftigte übernimmt die Bertelsmann Medien Service GmbH (BMS). An die Bertelsmann-Tochtergesellschaft lagert der Hach Konzern zum l. Juli 2002 den größten Teil seiner Logistik aus.
Wichtiger Schritt der Restrukturierung ist weiteren Angaben zufolge die Zentralisierung des Kerngeschäfts, der Bedruckung von Werbeartikel (Schreibgeräte, Feuerzeuge, Accessoires usw.), am Firmensitz in Groß-Bieberau. Dort sollen künftig alle Druckaufträge von Hach und Oppermann gedruckt werden. Dies gelte auch für Auslandsaufträge, deren Bedruckung bisher überwiegend in den jeweiligen Auslandsmärkten erfolgte. Zugleich will Hach seine Logistikstandorte in der Schweiz, in Frankreich, Polen, Tschechien und Österreich auflösen. Darüber hinaus hat das Unternehmen konzernweit die moderne IT-Plattform von BMS übernommen. Auf deren Grundlage will Hach ein strafferes und deutlich schnelleres Prozessmanagement sicherstellen, konnte man der Meldung weiter entnehmen.