Im Fall der ComROAD AG hat die Wirtschaftsprüfergesellschaft Rödl&Partner ihren Abschlussbericht für die Geschäftsjahre 1998 bis 2000 vorgelegt. Wie vwd heute berichtet, sind durch den Bericht die Ergebnisse des bereits Mitte April vorgelegten Zwischenberichts bestätigt worden. Der Abschlussbericht lege nach vwd-Informationen nahe, dass sowohl die Angaben von ComROAD zum Börsengang als auch zur Kapitalerhöhung unrichtig sind. Allerdings habe ein ComROAD-Sprecher weitergehende Auskünfte zu dem Abschlussbericht abgelehnt, hieß es.
Nach dem Abschlussbericht sei weiteren Angaben zufolge der übergroße Teil der von 1998 bis 2000 ausgewiesenen Umsätze über das Unternehmen VT Electronics Ltd, Hongkong, abgewickelt. Für dessen Existenz hätten sich keine Anhaltspunkte ergeben. ComROAD hoffe nach Angaben ihres Sprechers, dass die erforderlichen Testate für die Geschäftsabschlüsse der zurückliegenden Jahre nunmehr bis Juli durch die neuen Wirtschaftsprüfer erteilt werden. Die Prüfgesellschaft KPMG hatte sich zu Jahresbeginn von ihrem Mandat zurückgezogen und die ComROAD-Testate der bisherigen Jahre zurückgenommen, wird berichtet.
Wie der Meldung weiter zu entnehmen war, kündigte ComROAD-Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Löhr unterdessen an, dass er im Rahmen einer Feststellungsklage gegen die Chubb Insurance Co of Europe SA, Düsseldorf, klären lassen werde, ob der Rücktritt Chubbs von einem so genannten D&O-Vertrag mit ComROAD rechtmäßig war. Chubb sei nach Bekanntwerden der offensichtlichen Betrugsfälle bei ComROAD von dem Versicherungsvertrag für ComROAD zurückgetreten, über den Vorstände, Aufsichträte und leitende Mitarbeiter des Unternehmens bei Vermögensschäden gegen Klagen Dritter abgesichert waren.