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546160
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DE0005461602
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Sophienstraße 3,
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Herr Michael Müller
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HV-Bericht OnVista AG - Gestärkte Marktposition und gebremster Kostenanstieg lassen eine kurzfristige Rückkehr in die Gewinnzone erwarten

Zur ihrer Hauptversammlung hatte am 11. Juni 2002 die OnVista AG in die Stadthalle Köln - Mülheim eingeladen. Trotz des anstehenden WM-Spiels Deutschland / Kamerun hatten sich ca. 80 Aktionäre und Gäste eingefunden, unter ihnen auch ein Vertreter von GSC Research.



Die anwesenden Aktionäre wurden vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Paul Bernhard Kallen um etwas Geduld gebeten, nachdem die Stadthalle aufgrund des eingeschränkten Parkplatzvolumens doch noch sehr leer erschien. Diese nutzten in der Zwischenzeit die Gelegenheit, das Portal von OnVista im Internet mit seinem Angebot auf großflächigen Leinwänden kennen zu lernen.



Nach einer Verzögerung von 10 Minuten eröffnete Dr. Kallen die Hauptversammlung der OnVista AG und begrüßte die erschienenen Aktionäre recht herzlich. Als Notar nahm Dr. Neuhaus an der Versammlung teil und protokollierte diese. Zunächst stellte der Aufsichtsratsvorsitzende die weiteren Mitglieder von Aufsichtsrat und Vorstand vor und erklärte dann die zu jeder Versammlung anstehenden notwendigen Formalien.



Bezüglich des Punkts 7 der Tagesordnung, der die Zustimmung der Hauptversammlung zu einem Ausgliederungs- und Übernahmevertrag zwischen der OnVista AG, der OnVista Technologies GmbH und der OnVista Media GmbH vorsah, verwies Dr. Kallen auf eine spätere Stellungnahme von Vorstand Michael W. Schwetje. Danach verlas er die Tagesordnung, verkündete eine erste Präsenz und übergab dann das Wort an den Vorstandssprecher Fritz Oidtmann.


Bericht des Vorstands



Herr Oidtmann begrüßte die Aktionäre auch im Namen seiner Vorstandskollegen Michael Schwetje und Stephan Schubert recht herzlich und freute sich über ihr Interesse an OnVista. Dann sprach er von gelungenen Optimierungen und Weiterentwicklungen der Produkte von OnVista. Die Erwartungen, so musste er allerdings zugeben, wurden 2001 durch Börsenflaute und allgemeine Rezession nicht erfüllt.



Nach seinen Worten wurde im Unternehmen die Erkenntnis gewonnen, dass das Geschäftsmodell auch unter ungünstigen Bedingungen marktfähig ist. In dem Zusammenhang sprach Herr Oidtmann von guten Perspektiven, wieder profitabel zu wachsen und gestärkt aus dem Ausleseprozess hervorzugehen. Danach erläuterte er das Geschäftsmodell der OnVista AG, wobei er auf das Herzstück von OnVista verwies, eine auf modernster Technologie aufbauende Finanzdatenbank, die auch das Portal mit der Website www.onvista.de speist. Laut Vorstand ist dieses das am meisten besuchte bankenunabhängige Finanzportal in Deutschland.



Danach ging Herr Oidtmann auf die zwei unterschiedlichen Geschäftsfelder Lizenzgeschäft und Portalgeschäft ein, die im Zuge einer Neuorganisation als eigenverantwortliche Profitcenter eingerichtet wurden. Dadurch erhoffe man sich effizientere Abläufe und klare Verantwortlichkeiten. Die OnVista AG wird nach seinen Angaben zukünftig die Aufgaben einer Holding annehmen.



Im Anschluss kam Herr Oidtmann auf das vergangene Geschäftsjahr zu sprechen. Dieses war nach dem Rezessionsjahr 1993 geprägt vom niedrigsten Wirtschaftswachstum seit der deutschen Wiedervereinigung, und es sei das geringste in der Eurozone gewesen. OnVista habe zwar den Umsatz auf 12,6 Mio. Euro gesteigert, aber das Ziel von 20 Mio. Euro nicht erreicht. Daraufhin wurde seitens des Unternehmens im August des vergangenen Jahres die Umsatzprognose auf 13 Mio. Euro reduziert.



Den Jahresfehlbetrag von 9,25 Mio. Euro nannte Herr Oidtmann mehr als enttäuschend. Mit verantwortlich seien einmalige Sondereffekte von 7,3 Mio. Euro gewesen. Dies war durch eine Reduzierung des Wertansatzes bei einer ganzen Reihe von Minderheitsbeteiligungen erforderlich. Überwiegend wurden diese Firmen in der Hochphase der New Economy erworben. Entsprechende Maßnahmen der Unternehmensleitung waren die Trennung von Randaktivitäten, aber auch betriebsbedingte Kündigungen. Danach machte der Vorstandssprecher noch weitere Angaben zur Internationalisierung.



In seinen weiteren Ausführungen verwies Herr Oidtmann auf die hohe Liquidität und sprach von einem zu erwartenden positiven Cashflow im laufenden Geschäftsjahr. Außerdem kündigte er eine Rückkehr in die Gewinnzone an. Sein Dank ging an die Mitarbeiter und an den Aufsichtsrat für deren herausragendes Engagement im vergangenen schwierigen Geschäftsjahr.



Danach erläuterte Herr Schwetje, als Vorstand für Portal und Finanzen zuständig, die Konzernkennzahlen. Im Geschäftsfeld Lizenzen wurde der Umsatz um 85 Prozent auf 8,24 Mio. Euro ausgebaut, und die Portalerlöse bezifferte er mit 4,37 Mio. Euro. Die einmaligen Sondereffekte lagen bei 7,34 Mio. Euro und waren hauptsächlich nicht liquiditätswirksame Abschreibungen auf Finanzanlagen. Das Gesamtvolumen dieser Abschreibungen lag laut Herrn Schwetje bei 5,77 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis belief sich auf minus 5,68 Mio. Euro und das EBITDA auf minus 2,56 Mio. Euro.



Der Finanzmittelbestand aus liquiden Mitteln und Wertpapieren des Umlaufvermögens liegt bei OnVista bei 27,27 Mio. Euro, wobei die liquiden Mittel hauptsächlich in Pfandbriefe investiert sind. Die Passivseite der Bilanz ist nach den Worten von Herrn Schwetje von einer hohen Eigenkapitalquote von 90 Prozent geprägt. Das Eigenkapital belief sich zum Jahresende auf 37,14 Mio. Euro nach 47,05 Mio. Euro im Vorjahr. Obwohl der Umsatz um insgesamt 935 Prozent sank, waren diese Zahlen nach Ansicht des Vorstands zufrieden stellend.



Für das laufende Geschäftsjahr kündigte er eine Rückkehr in die Gewinnzone und ein Wachstum in den beiden Geschäftsfeldern an. Herr Schwetje geht von erzielten Einkünfte aus operativer Tätigkeit mit einer Gesamtsumme von 14,5 bis 15 Mio. Euro aus. Das Konzernergebnis im ersten Quartal lag mit 0,3 Mio. Euro noch leicht im Minus.



Nach diesen Ausführungen über gab Herr Schwetja das Wort an seinen Vorstandskollegen Stephan Schubert, zuständig für Lizenzen und IT. Dieser berichtete von einem schwierigen Lizenzgeschäft. Die Banken als wichtige Kundengruppe standen unter dem Zwang zur Kostensenkung und Restrukturierung. Die Medien- und Internetunternehmen als zweitwichtigste Kundengruppe wurden mit einem einbrechenden Werbemarkt konfrontiert. Trotz dieser Unwägbarkeiten erhöhte sich der Umsatz um 85 Prozent auf 8,24 Mio. Euro. Das Ziel sei zwar höher veranschlagt gewesen, aber OnVista habe sich bei dieser negativen Wirtschaftsentwicklung relativ gut geschlagen.



Die Zahl der Lizenzkunden erhöhte sich nach Angaben von Herrn Schubert von 38 auf insgesamt 51. Unter diesen befinden sich unter anderen die Sparkassen-Finanzgruppe, Advance Bank, Berliner Börse, Deutsche Bank, Fidelity, Credit Suisse und der Nachrichtensender N24. Sowohl Presse als auch Nutzer würden sich positiv über OnVista äußern.



In seinen weiteren Ausführungen berichtete der Vorstand von den Kernfaktoren im Lizenzgeschäft. Hier nannte er zuerst eine hochmoderne, leistungsfähige IT-Infrastruktur. Dazu gehöre eine starke Innovationskraft, gepaart mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Als Beispiele verwies er auf die OnVista Push Technology und den Personalizer. Die weiteren Erfolgsfaktoren bei OnVista sind die internationale Ausrichtung sowie die konsequente Erschließung neuer Umsatzpotenziale. Herr Schubert stellte das typische Geschäft mit Lizenzkunden aus dem Jahre 2000 dar und die Änderungen, verbunden mit unterschiedlichen Absatzmärkten und mehreren Vertriebskanälen. Zudem verwies er auf die Gewinnung eines Intranet-Auftrags von der Commerzbank im vergangenen Geschäftsjahr.



Zum Schluss seiner Ausführungen unterstrich Vorstand Schubert , dass sich das Geschäftsmodell von OnVista auch in der Rezession bewährt hat. Er äußerte die Überzeugung, dass OnVista in diesem Jahr in die Gewinnzone zurückkehrt, und er kündigte einen positiven Cashflow für das Jahr 2002 an.


Allgemeine Aussprache



Als erster Redner ergriff Herr Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) das Wort und merkte an, dass der Neue Markt und das Internet mittlerweile einen angekratzten Ruf haben. In diesem Zusammenhang wies er auf den stark gesunkenen Kurs von OnVista mit einem Tiefstkurs von 3,11 Euro im Jahre 2001 hin. Gegenüber dem Vorstand bemerkte Herr Hechtfischer, dass auch die Aktionäre mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind.



Anschließende sprach Herr Hechtfischer die reduzierten Umsatzplanungen für das vergangene Geschäftsjahr an. Ihn interessierte, ob die OnVista AG nicht schon früher als im August 2001 ihre Umsatzplanungen hätte zurücknehmen müssen. Dabei verwies er auf den gebremsten Kostenanstieg im 2. Halbjahr 2001. Eine weitere Frage hatte er zum Personalaufwand und zu den Vorstandsressorts. Zudem interessierten ihn die Kosten für den Umbau bei OnVista und die zukünftigen Umsätze und Ergebnisse.



Sodann kam der DSW-Sprecher auf die Beteiligungen an Trade & Get AG (vormals Trademiles AG) mit einer Beteiligungsquote von 39 Prozent und PROZENTOR GmbH mit einer Beteiligungsquote von 33,3 Prozent zu sprechen. Nachdem OnVista im vergangenen Geschäftsjahr weitere 49 Prozent der Anteile an der Trade & Get AG erworben hat, wollte er gerne erfahren, warum OnVista an der Kapitalerhöhung von PROZENTOR nicht teilgenommen hat. In diesem Zusammenhang bat er, eventuelle negative Einschätzungen mitzuteilen.



Eine weitere Frage bezog sich auf den Umsatz im ersten Quartal mit 2,77 Mio. Euro und einer Reduzierung um 9,5 Prozent. Hier stelle sich für ihn die Frage, ob OnVista das angepeilte Umsatzwachstum auf 14,5 bis 15 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2002 überhaupt erreichen wird. Zudem erkundigte sich der DSW-Sprecher nach den zu erhoffenden Effekten durch das Restrukturierungsprogramm. Weitere Fragen bezogen sich auf das Lizenz - und Portalgeschäft.



Außerdem erkundigte sich Herr Hechtfischer nach dem fairen Kurs der Aktie, und er wolle gerne erfahren, ob man das Ziel von 20 bis 25 Euro anvisiert. Abschließend gab er seiner Hoffnung Ausdruck, im Sinne der Aktionäre bei OnVista bald einen steigenden Kurs vorzufinden.



Im Anschluss meldete sich Christhilde Hecker, Sprecherin der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), zu Wort, die zunächst darauf hinwies, dass ein Großteil ihrer Fragen von ihrem Vorgänger bereits gestellt wurde. Dann bat sie um nähere Angaben zur vorgesehenen Umstrukturierung, die sie nur schwer nachvollziehen könne. Unter Hinweis auf Zeit und Aufwand fragte sie nach den Gründen hierfür.



Eine weitere Frage bezog sich auf OnVista als bankenunabhängigem Finanzportal in Europa. In dem am 21. Mai 2002 veröffentlichten Quartalsbericht sah sie zu viel Optimismus. Außerdem zeigte sich Frau Hecker an der Entwicklung des Auslandsgeschäfts in England und Italien interessiert. Anschließend kam sie auf die Deutsche Börse in Frankfurt zu sprechen, und sie verwies auf einen Artikel in einer Wirtschaftszeitung, wonach die Deutsche Börse großes Interesse am Aktienpaket der Vorstandsmitglieder habe. Hier bat sie den Vorstand um eine Stellungnahme.



Aktionär Uwe Frehrs (ehemaliges Vorstandsmitglied von Gatrixx) fragte dann nach Umsatzerlösen, bedingt durch den Tausch von Werbung durch Medienanbieter. Zudem stellte er fest, dass OnVista nach Page-Impressions gemäß IVW-Verfahren auf den 2. Platz zurückgefallen ist, und er wollte erfahren, ob sich dies im April und Mai gefestigt hat. Eine weitere Frage bezog sich noch auf das Ausscheiden eines leitenden Mitarbeiters im April aus dem Bereich Werbung.


Antworten



In seiner Antwort stellte Vorstand Schwetje zunächst die technologische Weiterentwicklung von OnVista in den letzten 3 Jahren heraus. Dabei verwies er auf die Push-Technologie und erklärte die Darstellung von Pop-up-Werbung. Zukünftig wird nach seinen Worten Werbung und Content immer stärker zusammenfließen.



Im Zusammenhang mit den Restrukturierungen und den reduzierten Umsatzplanungen im August 2001 verwies er auf den erforderlichen Zeitaufwand und eine entsprechende Einhaltung von Kündigungsfristen. Zudem sieht der Vorstand im 1 Halbjahr 2002 weitere Kosteneinsparungen als Folge der Restrukturierungen im letzten Geschäftsjahr.



Durch die Ausgliederung der Geschäftsbereiche Technologie und Portal sieht Vorstand Schwetje ein Einsparungspotenzial im unteren sechsstelligen Eurobereich. Dies werde zu mehr Markt- und Kundennähe sowie zu einer Konzentrierung der Kerngeschäftsfelder führen. Nachdem diese Geschäftsfelder bei OnVista bereits organisatorisch getrennt sind, werden diese nach Angaben des Vorstands auch rechtlich getrennt.



Im Anschluss kam Herr Schwetje auf die Beteiligungen Trade & Gate AG und PROZENTOR zu sprechen. Er betonte, man glaube an das Geschäftsmodell von Trade & Gate, und dieses habe sich auch in einem schwierigen Markt behauptet. Dies sei auch der Grund gewesen, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Bezüglich PROZENTOR erklärte Vorstand Schwetje, man stehe weiterhin hinter dem Geschäftsmodell. Nachdem ein externer Kapitalgeber gefunden wurde, fühle sich OnVista mit einem Anteil von mehr als 25 Prozent ausreichend positioniert.



Vorstandssprecher Fritz Oidtmann verwies auf die zurückgehende Zahl an Seitenaufrufen, und er meinte, bei einer stärkeren Frequentierung der Börse ergebe sich neues Potenzial. Dem Vorwurf, OnVista habe zu spät gebremst, begegnete er mit dem Hinweis auf zurückgezogene und zurückgestellte Aufträge. Zudem führte er das erste Quartal 2002 an, wonach OnVista voll im Plan sei. Das Gerücht, die Deutsche Börse habe von Vorstandsmitgliedern Aktien gekauft, kommentierte er mit den Worten, dieses Gerücht wiederhole sich laufend, wahr sei daran jedoch nichts.



Danach machte Herr Schubert weitere Angaben zum Markanteil in Deutschland und Europa. Dieser liege bei den Portalen in Deutschland zwischen 20 und 25 Prozent. Aufgrund der Drosselung der Internationalisierung liegen zu den Page-Impressions in Europa noch keine Zahlen vor. Im Lizenzgeschäft beträgt der Markanteil in Deutschland zwischen 25 und 30 Prozent. In Europa liege dieser Anteil insgesamt unter 5 Prozent.



Wie der Vorstand weiter betonte, hängt die Internationalisierung auch von der Finanzierbarkeit aus dem laufenden Geschäft ab. Im letzten Jahr konnten fünf ausländische Lizenznehmer mit einem Umsatzvolumen im mittleren sechsstelligen Bereich gewonnen werden. Herr Schubert betonte auch die sehr geringen Kosten von OnVista, und er stellte hinsichtlich der Lizenzierung den Vorsprung von einigen Jahren gegenüber anderen Wettbewerbern heraus.



Die Wertberichtigungen an beteiligten Unternehmen waren durch Sondereinflüsse gegeben. Hierzu führte Herr Schubert aus, dass im Jahre 1999/2000 bei diesen Beteiligungen ein ganz anderes Niveau vorgelegen habe. Diese Wertberichtigungen bezeichnete er als sehr konservativ, und er sieht keine weiteren Belastungen.



Für die Zukunft kündigt er weitere kostenpflichtige Angebote bei OnVista an. Dieser Anteil am Portalumsatz wird im Geschäftsjahr 2002 unter 5 Prozent liegen. Aktuell sei man die Nr. 2 nach Page-Impressions und die Nr. 1 nach Besuchen (Visits). Den Weggang eines leitenden Mitarbeiters begründete Herr Schubert mit einer Neuorganisation am Markt. Einen fairen Wert der Aktie sieht der Vorstand im 2-stelligen Kursbereich.


Abstimmungen



Nach dem Ende der Diskussion konnte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Kallen zur Abstimmung schreiten. Die Aktionäre wurden nochmals auf den ausliegenden ergänzten Beschlussvorschlag zur Zustimmung zum Ausgliederungs- und Übernahmevertrag zwischen der OnVista AG, der OnVista Technologie GmbH und der OnVista Media GmbH hingewiesen. Dieser sah eine Zustimmung nur nach einer verbindlichen Auskunft der Finanzbehörde vor, wonach die Geschäftsbereiche Portal und Technologie einen steuerlichen Teilbetrieb darstellen und die Ausgliederung somit wahlweise zu Buch- oder Zwischenwerten möglich ist.



Das Grundkapital von 6.700.000 Stückaktien war mit 4.965.988 Stückaktien entsprechend 74,12 Prozent vertreten. Alle Tagesordnungspunkte wurden mit einer überwältigenden Mehrheit angenommen. Im Einzelnen waren dies nach der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat die Zustimmung zu Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen zwischen der OnVista AG und der OnVista Technologies GmbH und der OnVista Media GmbH sowie die Zustimmung zum Ausgliederungs- und Übernahmevertrag der beiden Gesellschaften.



Nach der Abstimmung dankte der Aufsichtsratsvorsitzende nochmals Vorstand und Mitarbeitern für den außerordentlichen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr.


Persönlicher Eindruck und Fazit



Der Weg der OnVista AG im vergangenen Jahr war geprägt von einem schwierigen Marktumfeld und einer labilen Börse. Dieser stagnierenden Nachfrage musste man in vielerlei Hinsicht Tribut zollen. Erstaunlich trotz der Widrigkeiten ist die erzielte Steigerung des Konzernumsatzes um 53 Prozent. Aufgrund der Marktschwäche hat die OnVista rechtzeitig ihre Expansionsgeschwindigkeit gedrosselt. Es bleibt zu hoffen, dass die Anlaufkosten im Ausland der Gesellschaft nicht aus dem Ruder laufen. Ungezügeltes Wachstum hat schon vielen Unternehmen am Neuen Markt den Kopf gekostet. Zudem mussten erhebliche Wertberichtigungen auf Beteiligungen in Höhe von 7,34 Mio. Euro vorgenommen werden, die für die Zukunft ein nur noch geringes Restrisiko beinhalten.



Mit einem ausgewiesenen Bestand an Finanzmitteln aus liquiden Mitteln und Wertpapieren von 27,27 Mio. Euro, das sind etwa 66 Prozent der Bilanzsumme, steht OnVista ausgesprochen gut dar. Sollte es dem Unternehmen gelingen, sein Lizenzgeschäft verstärkt auszuweiten und seine Kompetenz beim Aufbau von Fonds-Supermärkten von Banken und Kapitalanlagegesellschaften zu beweisen, wird eine Rückkehr in die Gewinnzone nicht lange auf sich warten lassen. Außerdem sollte ein anderer Veranstaltungsort den Ansprüchen eines führenden Technologie- und Medienunternehmens gerecht werden.


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Veröffentlichungsdatum: 15.06.2002 - 00:10
Redakteur: tzu
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