Der Vossloh AG ist bei ihrer Neuausrichtung zu einem Verkehrstechnologie-Unternehmen eigenen Angaben zufolge ein entscheidender Schritt gelungen: Das Unternehmen hat einen Vertrag zum Erwerb von 100% der französischen Cogifer-Gruppe abgeschlossen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 296 Mio. Euro. Durch diese Akquisition kann sich Vossloh zusätzlich als Systemanbieter und Dienstleister für die Schieneninfrastruktur positionieren, der in der Lage ist, Weichentechnologie nach allen weltweit geltenden Standards sowie Wartung und Instandhaltung von Bahnnetzen anzubieten, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung vom Montag.
Im Gegenzug trennt Vossloh sich zum Preis von 140 Mio. Euro von seinem rund 45% hohen Anteil an der österreichischen VAE AG, den die voestalpine Bahnsysteme GmbH übernehmen wird. Um sein derzeitiges Portfolio bei den Schienenfahrzeugsystemen zu erweitern, verhandelt Vossloh darüber hinaus über die Akquisition eines Unternehmens, das sich auf elektrische Komplettausrüstungen für öffentliche Verkehrsmittel spezialisiert hat, hieß es.
Der Verkauf der Lichttechnik und die Realisierung der angekündigten Transaktionen führen weiteren Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2002 zu einem Umsatz von voraussichtlich 703 Mio. Euro gegenüber ursprünglich geplanten 914 Mio. Euro. Trotz dieses Umsatzrückgangs steigt das Ergebnis je Aktie auf 3,40 Euro. Dies entspricht nahezu einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr (1,20 Euro) bzw. einer Verdoppelung gegenüber der Planung für 2002 (1,74 Euro).
In den kommenden Jahren soll ein vergleichbar hohes Ergebnis erreicht werden. Ab 2004 soll dieses Ergebnis ausschließlich operativ erwirtschaftet werden. Die Eigenkapitalquote bleibt in 2002 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 35%, obwohl die Anteile Dritter weitestgehend entfallen. Beim Net Gearing wird eine Verbesserung von rund 74% in 2001 auf nunmehr etwa 70% erwartet.
Die Cogifer-Gruppe gliedert sich in das Weichenbau-Unternehmen Cogifer SA und die Gleisbau-Gesellschaft Cogifer TF. Für das laufende Geschäftsjahr plant die Gruppe mit insgesamt rund 2.350 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 331 Mio. Euro und ein EBIT von 27,3 Mio. Euro, konnte man der Meldung weiter entnehmen.