Die insolvente CargoLifter AG wird offenbar stillgelegt und das restliche Personal bis auf 25 Beschäftigte freigestellt. Wie vwd berichtet, erklärte Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning am Montag während einer Betriebsversammlung, dass die Gespräche mit möglichen Investoren gleichwohl fortgesetzt würden. Im Rahmen der veränderten Situation sei ein Verkauf durchaus noch möglich. Über angebliche Investoren, die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme Spreewald mbH und von der Aktionärsinitiative "Zukunft-in-Brand" angeführt werden, liege dem Unternehmen keinerlei Nachweis vor, wird betont.
Der Betriebsrat der Cargolifter AG sieht weiteren Angaben zufolge noch einen kleinen Strohhalm, um das Unternehmen trotz Absage einer Bürgschaft durch das Bundeswirtschaftsministerium eventuell noch zu retten. Bislang habe der Erhalt des Rechtsträgers bei der Insolvenz-Verwaltung im Vordergrund gestanden, so Betriebsratschef Matthias Flörsch am Montag im Anschluss an die Betriebsversammlung auf dem Werft-Gelände des Unternehmens im brandenburgischen Brand. Eine Übertragung der Infrastruktur, der Patente und Rechte an mögliche Investoren ohne den Rechtsträger sei eventuell noch möglich, hieß es.
Wie der vwd-Meldung weiter zu entnehmen war, soll die freigestellte Belegschaft des Unternehmens nach den Vorstellungen des Betriebsrats in einer so genannten Auffang- und Transfergesellschaft geparkt werden. Diese solle vom Bund finanziert werden und der Weiterqualifizierung der Mitarbeiter für den ersten Arbeitsmarkt dienen. Auch die von Altaktionären der CargoLifter AG gegründete Initiative "Zukunft in Brand" habe einen neuen Rettungsversuch des Unternehmens gestartet. Aus der Initiative sei kürzlich eine GmbH hervorgegangen, die die Interessen von möglichen Investoren bündeln wolle, so Mitgründer Mirko Hörmann am Montag.
Die Gesellschaft könne weiteren Angaben zufolge kurzfristig rund 30 Mio. EUR und so den vom Bund geforderten Beitrag privater Investoren beisteuern. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am Wochenende öffentliche Hilfen unter anderem mit der Begründung ausgeschlossen, dass private Investoren fehlten. Die GmbH wolle in der nächsten Woche ein Konzept für Finanzierung und Weiterführung des Unternehmens vorlegen. Mit der Gesellschaft solle in zwei Jahren ein einsatzfähiges Luftschiff mit einem Transportvolumen von 30 t auf den Markt gebracht werden. Dieses Konzept werde dann Banken, der öffentlichen Hand und weiteren Investoren vorgestellt, so Mitgründer Hörmann weiter.
Die in der GmbH gebündelten Investoren seien schon länger mit CargoLifter im Gespräch darüber, hätten aber bislang keine Gehör gefunden. Das Besucherzentrum der Cargolifter AG bleibe trotz der Stillegung geöffnet. Auch die Rundflüge mit dem Versuchsluftschiff Charly würden fortgesetzt, konnte man der Meldung weiter entnehmen.