Durch Großaufträge aus Nordamerika, Europa und China hat der Dürr- Konzern seinen Auftragseingang im 1. Halbjahr 2002 um 16% auf 1.173 Mio. EUR (1. Halbjahr 2001: 1.008 Mio. EUR) gesteigert. Auch zu Beginn des 2. Halbjahres setzte sich nach Unternehmensangaben der lebhafte Auftragseingang fort; im Juli mit Großaufträgen im Wert von rd. 160 Mio. EUR.
Der Konzernumsatz erreichte mit 877 Mio. EUR im 1. Halbjahr nahezu das hohe Niveau des Vorjahreszeitraums (888 Mio. EUR). Der Auftragsbestand stieg zum 30.06. auf 1.463 Mio. EUR (1. Halbjahr 2001: 1.455 Mio. EUR) und legte damit gegenüber dem Jahresende 2001 um 296 Mio. EUR zu. Die Mitarbeiterzahl sank zum 30.06. auf 12.577 (1 Halbjahr 2001: 12.754).
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag nach dem 1. Halbjahr 2002 bei -15,6 Mio. EUR (1. Halbjahr 2001: 12,2 Mio. EUR). Im 2. Quartal erzielte Dürr bei hohen Zuwächsen bei Auftragseingang und Umsatz bereits wieder ein nahezu ausgeglichenes EBT. Das operative Ergebnis (EBITDA) des 1. Halbjahres betrug 21,9 Mio. EUR (1. Halbjahr 2001: 54,1 Mio. EUR). Die Ertragssituation ist nach Unternehmensangaben stark geprägt von Restrukturierungsaufwand, vor allem im Schenck-Konzern sowie in einigen Dürr-Gesellschaften in den USA.
Die Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen verläuft weiteren Angaben zufolge nach Plan. Auch die anhaltende Konjunkturschwäche habe sich auf das Ergebnis ausgewirkt. Wesentliche Beiträge zur Ergebnisverbesserung leiste das Ertragssteigerungsprogramm SPRINT, das planmäßig verlaufe. Es umfasst z. B. Personalanpassungen in ertragsschwachen Gesellschaften, Standortzusammenlegungen und die Verringerung der Kapitalbindung, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung vom Mittwoch.
Bei einem lebhaften Auftragseingang auch nach Ende des Berichtszeitraums und einer überwiegend stabilen Situation bei strategischen Großprojekten der Automobilindustrie erwartet der Vorstand aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr 2002, dass Auftragseingang und Umsatz auf dem Niveau von 2001 liegen werden. Beim Ergebnis soll vor Restrukturierungsaufwand ebenfalls die Größenordnung von 2001 erreicht werden.
Zusätzliche Risiken können sich nach Unternehmensangaben allerdings ergeben, wenn sich die Weltkonjunktur weiter abschwächt, unter anderem in Folge der negativen Entwicklung an den Aktienmärkten. Dies könnte auch Auswirkungen auf die derzeit stabile Projektsituation bei Dürr haben. Dürr ist sehr zuversichtlich, ab 2003 von einer konjunkturellen Belebung überdurchschnittlich zu profitieren.