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HV-Bericht NORDWEST Handel AG - Trotz Wegfall des Mühl-Umsatzes sollen Erlöse im laufenden Jahr mindestens stabil bleiben



Die diesjährige Hauptversammlung der NORDWEST Handel AG (NORDWEST) fand am 13. Mai 2002 im Congress Centrum in Hannover statt. Das Unternehmen sieht sich längst nicht mehr nur als reine Einkaufsgemeinschaft, als die es 1919 gegründet wurde, sondern will als Bindeglied im Verbund von Handel, Industrie und Verbraucher dienen und bietet seinen Fachgroßhandelspartnern zusätzliche Services in allen Bereichen an. Die NORDWEST Handel AG zählt mit inzwischen 600 Handelspartnern zu den umsatzstärksten Verbundgruppenunternehmen in Europa.



Herr Clemens-August Krapp eröffnete in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender um 16 Uhr die Versammlung und begrüßte die rund 500 anwesenden Aktionäre und Kunden der Gesellschaft. Nach der Ehrung der im letzen Jahr Verstorbenen gratulierte er zunächst Herrn Helmut Pörsch zur 25jährigen Unternehmenszugehörigkeit. Anschließend stellte er Klaus Wienhold vor, der seit 1.2.2002 Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft ist.



Nach den üblichen Formalien übergab er das Wort dann an Herrn Wienhold.




Bericht des Vorstands



Der neue Vorstandsvorsitzende ging zu Beginn seiner Ausführungen zunächst auf die neuen Projekte in der Informationstechnologie ein, die im Berichtsjahr angegangen wurden. So wurde das auf der letzten Hauptversammlung erläuterte NIS (NORDWEST-Informations-System) im August 2001 eingeführt und hat die papiergebundenen Kommunikationsvorgänge zwischen NORDWEST und den Handelspartnern abgelöst. Auch die Datenbank mit 150 Lieferanten und rund 150 Mio. Artikelvarianten bringt den Partnern erheblichen Nutzen.



Des Weiteren wurde den Händlern mit der E-Procurement-Technologie ein professionelles Instrument zur Kundenbindung zur Verfügung gestellt. Mit dieser Lösung können die Bestellprozesse der Kunden optimiert und mit anderen zusammengefügt und kombiniert werden. Vor allem für mittelständische Unternehmen, die eine solche Procurement-Lösung alleine nicht hätten realisieren können, ergeben sich erhebliche Einsparpotenziale.



Allgemein soll das Dienstleistungsangebot zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Fachhändler weiter optimiert werden. Herr Wienhold erwähnte dazu auch kurz den in Iserlohn vorgesehenen Bau des neuen Logistikzentrums, das in 2004 in Betrieb genommen werden soll. Das notwendige Grundstück mit einer Fläche von 85.000 qm wurde inzwischen gekauft.



An dieser Stelle kam der Vorstand zu den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2001. Der Umsatz im Konzern legte entgegen dem schwachen Branchentrend um 4,2 Prozent auf 2,27 Mrd. Euro zu. Vor allem die Geschäftsbereiche Stahl und Haustechnik konnten um 7,7 Prozent auf 532,2 Mio. Euro bzw. sogar um 14,4 Prozent auf 851,6 Mio. Euro zulegen. Die Segmente Beschläge/Bauelemente und Werkzeuge präsentierten sich dagegen mit einem Rückgang von 7,7 Prozent auf 424 Mio. Euro bzw. 2,8 Prozent auf 448 Mio. Euro schwächer.



Aufgegliedert nach Geschäftsarten bleibt die Zentralregulierung mit einem Umsatz von 2,13 Mrd. Euro (+3,9 Prozent) unverändert der Schwerpunkt, ihr folgen mit großem Abstand das Streckengeschäft (Umsatz +11,5 Prozent auf 78 Mio. Euro) und das Lagergeschäft (Umsatz +5,3 Prozent auf 66 Mio. Euro).



Im Konzern reduzierte sich das durch den Zuwachs beim Materialaufwand um fast 20 Prozent auf 59,5 Mio. Euro das Rohergebnis auf 43 (Vj.: 46,2) Mio. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sank um 3,3 Prozent auf 8,4 Mio. Euro. Auch der Personalaufwand hat durch Tariflohnsteigerungen und die Ausweitung der Mitarbeiter auf 394 Beschäftigte (+9) um 5,2 Prozent auf 15,8 Mio. Euro zugenommen. Bedingt durch eine leicht verringerte Steuerlast ergibt sich ein Jahresüberschuss von 5,6 Mio. Euro nach 5,3 Mio. Euro im Vorjahr. Das DVFA/SG-Ergebnis je Aktie bleibt mit 1,76 Euro (Vj.: 1,78 Euro) fast unverändert, entsprechend soll eine stabile Dividende von 1,05 Euro ausgeschüttet werden.



Das Auslandsgeschäft mit den Niederlassungen in Österreich und Italien, die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern in den Niederlanden, Belgien und Spanien und auch die Umsätze mit einzelnen Kunden in anderen europäischen Staaten führten sämtlich zu positiven Ergebnissen.



Herr Wienhold erwähnte aus der Gewinn- und Verlustrechnung explizit noch das Finanzergebnis, das sich mit 3,4 Mio. Euro weit besser als im Vorjahr darstellt (0,76 Mio. Euro). Als Ursache nannte er zum einen die durch ein verbessertes Cash-Management um 0,9 Mio. Euro erhöhten Zinserträge, zum anderen den Wegfall der Abschreibungen auf eigene Anteile, die im letzten Jahr mit 1,5 Mio. Euro belastet hatten.



Die Bilanz hat sich gegenüber dem Vorjahr durch verschiedene Faktoren um 36 Mio. Euro auf 223,4 Mio. Euro verlängert. Den größten Anteil nehmen mit 165,4 Mio. Euro unverändert die Forderungen ein. Durch den Anstieg der Bilanzsumme sank die Eigenkapitalquote von 24,9 Prozent auf 21,6 Prozent. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 157,6 Mio. Euro.



Im Folgenden ging Herr Wienhold auf die Aktie ein, die im Berichtsjahr mit insgesamt knapp 300.000 Stück deutlich öfter gehandelt wurde. Herr Wienhold sieht in diesem Anstieg das gestiegene Interesse und das Vertrauen der Anleger in den soliden substanz- und dividendenstarken Wert aufgezeigt. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch das Rating der Gesellschaft, das sich speziell beim Jahresabschluss auf AA nach A im Vorjahr verbessert hat.



Im laufenden Jahr ist geplant, den Umsatz im Konzern um weitere 5 Prozent zu steigern. Herr Wienhold  bekräftigte jedoch, dass es letztendlich jedes Unternehmen selbst in der Hand habe, auf das Umfeld richtig zu reagieren. Nicht umsonst stehen einige Gesellschaften immer besser da als der Gesamtmarkt. Die größte Gefahr lauert nach seinen Worten aber heute nicht mehr im Konkurrenzgehabe beispielsweise zwischen NORDWEST und E/D/E, sondern in der zunehmenden Kartellbildung der Industrieunternehmen, um so den Fachgroßhandel und die Verbundgruppen zu umgehen.



Gegenwehr ist jedoch möglich, betonte der Vorstand. Es gelte, die Absatzwege der Industrie durch die Bündelung von Nachfrage zu beeinflussen. Er appellierte an die Verbundunternehmen, das hier ungenutzte Potenzial zu nutzen und möglichst alle Aufträge über NORDWEST an die produzierende Industrie zu leiten. Außerdem sollte man die Nachfrage auf ausgewählte Lieferanten bündeln und so "Nachfrage- und damit Gestaltungsmacht" erreichen. Einkaufsverbände sind seiner Meinung nach immer noch hochaktuell, allerdings muss sich ein solcher heute weiterentwickeln hin zu einem System- und Informationsverbund.



Im Marketingbereich besteht ein solcher Verbund bei NORDWEST bereits weitgehend, letztendlich wäre jedoch eine Gruppeneinheitlichkeit und Vernetzung auf allen Ebenen von Vorteil, um der Industrie durch Auswertung von Kunden- und Produktdaten ein hochfokussiertes Zielgruppenmarketing vorzuschlagen. Die Zeit drängt, appellierte der Vorstand abschließend an die Versammlung, der Fachgroßhandel muss sich unter Mitwirkung aller Händler der Herausforderung stellen und ein neues tragfähiges Bündnis mit der liefernden Industrie eingehen.




Allgemeine Diskussion



Als erste Rednerin meldete sich Frau Heidi Demke für die SdK. Sie meinte, NORDWEST habe sich in einer schwierigen Branche gut behauptet und man könne die Umsatzsteigerung um 4,2 Prozent als gute Leistung ansehen. Allerdings gebe es auch kleine "Dellen". So könne man mit dem Rückgang des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und als Aktionär insbesondere mit der Kursentwicklung der Aktie nicht zufrieden sein. Das Kursniveau zeige nicht den Wert der Gesellschaft auf. Sie fragte, welche Maßnahmen die Verwaltung ergreifen wolle, um diesen Umstand zu ändern. In diesem Kontext interessierte sie auch der aktuelle Free Float beim Kapital. Sie räumte dann ein, dass die Aktionäre zumindest mit der Dividende unverändert zufrieden sein könnten.



Auf diese Fragen antwortete Herr Wienhold. Dem Unternehmen sei kein Aktionär mit mehr als 5 Prozent angezeigt worden, erklärte er, insofern gehe er von einem Streubesitz von 100 Prozent aus. Den “echten” Free Float taxierte er mit nur 15 bis 20 Prozent der Anteile, was auch das geringe Handelsvolumen nahe lege. Er glaube deshalb nicht, dass man einen Fonds für ein Engagement interessieren könnte, lediglich ein Spezialwerte-Fonds könnte bei steigendem Free Float eventuell eine Investition in die NORDWEST-Aktie in Erwägung ziehen.



Eine weitere Frage von Frau Demke betraf die neu eingeführten Eigenmarken. Sie wünschte nähere Ausführungen zu den diesbezüglichen Erwartungen. Hier wurde erläutert, dass im Bereich Haustechnik in 2001 neben den bisherigen Marken "Collection Delphis" und "DelphisTherm" fünf neue Segmentmarken kreiert wurden, die vor allem im Bad-Bereich auf klar definierte Zielgruppen zugeschnitten sind. Die Produktgruppe Delphis macht bisher 5 Prozent vom Sanitärumsatz aus. Im Werkzeugbereich kommt die exklusive Eigenmarke PROMAT auf einen Umsatzanteil von bereits 10 Prozent. Mittelfristig sollen die Eigenmarken einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtumsatz erreichen, erklärte Herr Wienhold.



Frau Demke wollte dann wissen, wie realistisch die angesprochene Umsatzsteigerung von 5 Prozent für das laufende Jahr in Anbetracht der Mühl-Pleite und dem damit einhergehenden Wegfall von 100 Mio. Euro Umsatz denn sein könne. Sie könne sich höchstens vorstellen, dass dieser durch neue Partnerschaften kompensiert werden soll. Konkret sprach sie einen "Schweizer Heizungshändler" an.



Dies bestätigte Herr Wienhold. In 2002 fließe die Kooperation mit der VGH-Gruppe erstmals volle 12 Monate in das Zahlenwerk der NORDWEST ein, außerdem werde man mit der Tobler-Gruppe, dem Marktführer in der Schweiz in der Haustechnik, zusammenarbeiten. Dieses Unternehmen erreiche ein Umsatzvolumen von rund 220 Mio. SFR. Er gehe davon aus, dass man auf diese Weise den Ausfall der Mühl-Umsätze kompensieren könne.



Frau Demke wies dann auf die "aus heutiger Sicht etwas seltsam klingende" Bemerkung des Mühl-Vorstands auf der letzten Hauptversammlung der NORDWEST AG hin, der das Eigenkapital der Gesellschaft als zu niedrig beanstandete. Nun sei er in die Pleite geschlittert. Sie fragte, welche Verlusthöhe durch diese Insolvenz denn letztlich für NORDWEST zu erwarten sei. Eine Versicherung bestehe zwar, es gebe aber sicher eine Eigenbeteiligung. Auch die Höhe des Zugriffsrechts auf die gelieferte Ware interessierte sie. Allgemein wollte Frau Demke noch wissen, wie hoch die Ausfallquoten in den letzten Jahren waren. Außerdem äußerte sie die Vermutung, dass die im ersten Quartal des laufenden Jahres erhöhte Risikovorsorge vielleicht bereits die Erwartung der nächsten Insolvenz zum Hintergrund habe.



Dies verneinte Herr Wienhold, die Erhöhung der Risikovorsorge sei ausschließlich als Vorsichtsmaßnahme wegen der allgemein unverändert schlechten Situation vorgenommen worden. Die Ausfallquote bei den Forderungen belaufe sich seit 1977 nur auf durchschnittlich 0,33 Prozent. Im Fall Mühl habe man bei Lieferung der Ware einen verlängerten Eigentumsvorbehalt ausgehandelt, so dass man sich in einer vergleichsweise komfortablen Situation befinde. Die Sicherung sei absolut ausreichend und mehrfach überzeichnet, so dass selbst bei einer Ausfallquote von 70 Prozent noch erträglich wäre. Bei der Versicherung, die sämtliche Forderungen umfasse, betrage der Eigenanteil für 2001 insgesamt 4,6 Mio. Euro, das Risiko sei in der Summe aller Insolvenzen bei dieser Summe gedeckelt.



Abschließend stellte Frau Demke noch die derzeit obligatorische Frage nach den Beratungstätigkeiten durch den Wirtschaftsprüfer und äußerte die Hoffnung, dass die Börse die Zuverlässigkeit der NORDWEST doch noch honorieren werde. Herr Wienhold erklärte zu diesem Punkt, der Abschlussprüfer sei nicht zusätzlich beratend für die Gesellschaft tätig, diese Aufgabe übernehme ein anderes Institut.



Als zweiter Sprecher meldete sich Herr Markus Böker aus Hannover zunächst mit einigen Fragen zum Geschäftsbericht. Er bat um nähere Ausführungen zur Segmentsberichterstattung bezüglich der Ertragslage in den einzelnen Bereichen, außerdem zur Vorgehensweise bei der Gewinnung von Neukunden und dem Erfolg der Aktionen im Berichtsjahr. Ihn interessierte weiterhin, wer die Wettbewerber des Unternehmens in Deutschland und Europa sind und wie sich die Ziele bei der Verteilung der Inlands- und Auslandsumsätze darstellen.



Auch auf diese Fragen ging Herr Wienhold ein. Zu den Neukunden erläuterte er, man habe in 2001 bei 50 Zugängen und 37 Abgängen netto 13 Händler dazugewinnen können und verfüge nun über einen Bestand von 570 Händlern. Als echten Wettbewerber in Deutschland nannte er nur die E/D/E, die anderen seien kleinere Verbände und anders strukturiert. Im restlichen Europa bestehe üblicherweise eine andere Handelstradition, so dass es gleichartige Verbände nicht gebe. Bei den Auslandsumsätzen plane man einen Anteil von 10 Prozent, aktuell liege man bei rund 5 Prozent. Auf die Segmentberichterstattung ging er nicht näher ein.



Im weiteren Verlauf der Versammlung meldeten sich noch drei Personen als Vertreter von Handelspartnern mit einigen Fragen. So kritisierte einer, dass mit Mühl die größte Seifenblase der Branche geplatzt sei. Diese Entwicklung hätten Branchenkenner schon lange vorher geahnt, nur die NORDWEST habe anscheinend die Augen davor zugemacht. Nun sei ein riesiger Schaden entstanden.



Diesen Vorwurf wies Herr Wienhold entschieden zurück. Mühl habe immer pünktlich gezahlt und man habe das Unternehmen auch sorgfältig überwacht, ein erhöhtes Risiko sei absolut nicht erkennbar gewesen. Den Gesamtschaden könne man zwar noch nicht absehen, er könne aber durch die Versicherung nicht mehr als 4,6 Mio. Euro betragen, betonte der Vorstand nochmals.



Eine weitere Frage betraf die Gründe für die Ernennung des dritten Vorstands und dessen Aufgabenbereich. Herr Krapp erklärte, man habe in der Tradition immer über drei Vorstände verfügt. Dies sei zum einen als Absicherung gegen den Ausfall eines anderen Vorstands sinnvoll, andererseits für die Ausrichtung der Gesellschaft für die Zukunft auch notwendig. Er betrachtete die Ernennung von Herrn Wienhold als kluge Entscheidung. Die genaue Aufgabenverteilung stehe auf dem Programm der nächsten Aufsichtsratssitzung.



Weiterhin wurde die Beteiligung an der Heller + Köster GmbH kritisiert; dieses Unternehmen sei schließlich ein Wettbewerber am Markt. Anscheinend verfolge die NORDWEST hier nur eigene Interessen, ohne darauf zu achten, dass das Geschäft ein Vorteil für alle sei. Dies korrigierte Herr Wienhold. Die Beteiligung an der Heller + Köster GmbH diene der Erhaltung von Marktanteilen, die sonst verloren gegangen wären, was sicher nicht im Interesse aller gewesen wäre. Er glaube schon, dass es allen nützlich sei, wenn die NORDWEST verhindere, dass für die Gruppe der Markt wegbreche. Es sei sicher nicht im Interesse der NORDWEST, in den eigenen Reihen Konkurrenz zu machen, betonte er.




Abstimmungen



Die Präsenz gab Herr Krapp mit 1.192.706 Aktien oder 40,10 Prozent des Grundkapitals bekannt. Abgestimmt wurde über die Ausschüttung der Dividende von 1,05 Euro (TOP 2), die Festsetzung der Vergütung des neunköpfigen Aufsichtsrats auf insgesamt 134.400 Euro (TOP 3), die Entlastung von Vorstand (TOP 4) und Aufsichtsrat (TOP 5), die Wiederwahl von Herrn Krapp und seinem Kollegen Eberhard Fricke in den Aufsichtsrat (TOP 6), die Wahl der Rölfs WP Partner AG zum Abschlussprüfer (TOP 7) und einige kleinere Satzungsänderungen (TOP 8).



Alle Punkte wurden im Sinne der Verwaltung mit großer Mehrheit beschlossen, es gab jedoch auch einige Gegenstimmen zu verzeichnen. So stimmten beim Punkr Aufsichtsratsvergütung 62.000 Stimmen mit Nein, bei der Entlastung des Aufsichtsrats 88.000 Stimmen und bei der Wiederwahl von Herrn Krapp sogar 146.000 Stimmen, was sich auf 11 Prozent der vertretenen Aktien summierte.



Die Versammlung endete um 18.20 Uhr.



Fazit



Das Umfeld gestaltet sich für die NORDWEST Handel AG aktuell sehr schwierig, wie der Vorstand in seinen Ausführungen auch ausführlich darlegte. Die Gesellschaft hat sich vor diesem Hintergrund im Geschäftsjahr 2001 mit einem stabilen Umsatz- und Ertragsniveau sehr gut geschlagen.



Im laufenden Jahr belastet der Wegfall der Umsätze der insolventen Mühl-Gruppe von rund 100 Mio. Euro, die Verwaltung gibt sich aber überzeugt, diesen Einbruch durch neue Kooperationen kompensieren zu können und den Umsatz sogar noch zu steigern. Zum Ergebnis ließ sich der Vorstand allerdings auf keine konkreten Voraussagen ein, was angesichts des unsicheren Umfelds wohl auch kaum realistisch möglich gewesen wäre.



Letztendlich kann man zusammenfassen, dass das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 40 Mio. Euro bei einem Kurs von 12 Euro in Anbetracht der Substanz kaum ausreichend bewertet sein dürfte; auch die Dividendenrendite von 8 Prozent spricht für ein Engagement. Allerdings sind die Wachstumschancen in einem schrumpfenden Markt nicht groß und Unsatz und Ergebnis konstant zu halten kann man wohl schon als Erfolg werten.



Die Aktie eignet sich daher vor allem für Anleger, die eine gute jährliche Verzinsung erwarten, ansonsten viel Geduld mitbringen und eine mittelfristig denkbare höhere Bewertung des Unternehmens abwarten. Das Risiko dürfte auf dem erreichten tiefen Niveau nur noch gering sein, insbesondere da Value-Werte wieder mehr in den Blickpunkt der Anleger rücken.




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Veröffentlichungsdatum: 15.05.2002 - 18:51
Redakteur: mwa
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