Die Inhaber einer Euro-Anleihe der zur KirchGruppe gehörenden ProSiebenSAT1 Media AG haben offenbar erneut damit gedroht, den Eurobond zu kündigen, falls das Unternehmen ihre berechtigten Interessen weiterhin ignoriere. Wie vwd berichtet, habe die englische Antwaltskanzlei Norton Rose am Freitag mitgeteilt, dass es eine inoffizielle Versammlung unter Beteiligung von mehr als 60 Prozent der Eurobond-Gläubiger gegeben habe.
Sie vertritt weiteren Angaben zufolge mehr als 25 Prozent der ProSiebenSAT1-Media-Eurobond-Gläubiger. Diese hofften, dass die Fernsehsender-Familie nunmehr bereit ist, auf sie zuzugehen. Nach Angaben von Norton Rose gebe es ein weiteres Rechtsgutachten eines englischen Anwalts, in dem der Standpunkt der Gläubiger, dass die Anleihe kündbar ist, bestätigt werde.
Die Anleihe war im März 2001 mit einem Volumen von 400 Mio. EUR international platziert worden. Wegen der angekündigten Fusion mit der KirchMedia befürchten die Anleihe-Inhaber früheren Angaben zufolge negative Auswirkungen, hieß es.
Würde es tatsächlich zur Kündigung des Eurbonds kommen, wäre das Unternehmen der Anwaltskanzlei zufolge zur sofortigen Rückzahlung zuzüglich aufgelaufener Zinsen verpflichtet. Dies dürfte die mit 6,5 Mrd. EUR verschuldete KirchGruppe in weitere Schwierigkeiten bringen, konnte man der Meldung weiter entnehmen.