Vor dem Hintergrund der schwachen Branchenkonjunktur hat die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG im ersten Halbjahr 2002 deutlich weniger Umsatz erzielt als im selben Zeitraum des Rekordjahres 2001. Der Konzernumsatz des schwäbischen Werkzeugmaschinenspezialisten belief sich bis Ende Juni auf 55,0 Mio. EUR und lag damit rund 27% unter dem entsprechenden Vorjahresniveau (Vj. 75,5 EUR). Davon entfielen rund 57% auf das In- und 43% auf das Ausland.
Trotz des niedrigeren Volumens konnte der Hermle-Konzern im ersten Halbjahr 2002 einen im Branchenvergleich soliden Gewinn erzielen. Hier, so Vorstandssprecher Dietmar Hermle, profitiert das Unternehmen von extrem flexiblen, mittelständischen Strukturen und einer schnellen Reaktionsfähigkeit.
Die Ordereingänge des Hermle-Konzerns lagen im ersten Halbjahr 2002 bei 53,7 Mio. EUR und damit um 38% unter dem Vorjahresniveau von 86,7 Mio. EUR, das allerdings einen extrem hohen Ausnahmewert darstellte. Der Auftragsbestand betrug per Ende Juni 22,2 Mio. EUR, etwas weniger als zum Jahresende 2001 (23,5 Mio. EUR), aber wieder etwas mehr als in den vergangenen drei Monaten.
Eine echte konjunkturelle Belebung erwartet Hermle frühestens zum Ende des laufenden Jahres. Daher geht das Unternehmen für 2002 von einem mindestens 25-%igen Umsatzrückgang im Konzern aus (Vj. 161,8 Mio. EUR), prognostiziert aber dennoch einen "soliden Gewinn bei einer Vorsteuermarge im einstelligen Bereich". Auf Basis einer hohen Eigenkapitalquote von 70% (Stand 30.6.2002) ist Hermle eigenen Angaben zufolge auch für längere Konjunkturflauten gut gerüstet.
Angesichts des anhaltenden Margendrucks setzt Hermle auch künftig nicht auf Preisreduzierungen, sondern auf innovative Produktneuheiten, die einen echten Zusatznutzen bieten, sowie auf Kundennähe und hohe Qualität, um die Marktposition im In- und Ausland kontinuierlich zu stärken. Positive Impulse erwartet das Unternehmen außerdem aus der laufenden Optimierung der internen Abläufe und der weiteren Automatisierung der Fertigung. Neben der Intensivierung der Auslandsaktivitäten lag hier im ersten Halbjahr 2002 auch der Schwerpunkte der Investitionstätigkeit. Bis Ende Juni investierte der Hermle-Konzern 2,5 Mio. EUR in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (Vj. 1,4 Mio. EUR). Die entsprechenden Abschreibungen beliefen sich auf 2,3 Mio. EUR (Vj. 2,4 Mio. EUR).