Die Rätia Energie, vor zwei Jahren aus dem Zusammenschluss von drei Bündner Energiefirmen entstanden, hat im ersten Halbjahr 2002 den Energieabsatz gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 11 Prozent auf 2,434 Gigawattstunden erhöht. Die Rekordmarke aus dem ersten Halbjahr 2000 wurde damit nur knapp verfehlt, berichtet heute afx.
Der höhere Strompreis und der steigende Energieabsatz liessen weiteren Angaben zufolge die Gesamtleistung um 10 Prozent auf 162 Mio. CHF ansteigen. Zum Wachstum beigetragen habe insbesondere das Italiengeschäft, wo die Rätia Energie neue Verträge abgeschlossen hat. Der übrige Handel und das Versorgungsgeschäft erreichten das Vorjahresniveau. Die eigene Stromerzeugung nahm wegen geringerer Niederschlagsmengen ab, sodass mehr Energie zugekauft werden musste.
Das Betriebsergebnis vor Steuern verbesserte sich um 4 Prozent auf 29,9 Mio. CHF. Das Finanzergebnis blieb zwar positiv, lag jedoch wegen des Börseneinbruchs unter den Erwartungen. Der Gruppengewinn legte um 19 Prozent auf 21,9 Mio. CHF zu. Durch die Ausübung eines Vorkaufsrechtes wurde die Beteiligung an der ENAG Energiefinanzierungs AG auf 21,5 Prozent erhöht. Im Zuge der Konzentration auf die Wasserkraft will die Rätia Energie ihre Beteiligungen an der ENAG und AKEB (7 Prozent) verkaufen.
Aus heutiger Sicht erwartet die Rätia Energie erneut ein gutes Ergebnis. Die operativen Ergebnisse sollten die Vorjahreswerte übertreffen. Für 2001 hatte die Gruppe einen Gewinn von 28 Mio. CHF und ein Betriebsergebnis von 42 Mio. CHF ausgewiesen. Die Rätia Energie versorgt im Prättigau, Engadin und Churer Rheintal 30´000 Kunden. Hinzu kommen 21´000 Kunden, die im übrigen Graubünden über Wiederverkäufer mit Strom beliefert werden. Sehr stark engagiert ist die Gruppe im Energiehandel, konnte man der afx-Meldung weiter entnehmen.
