WKN:
554240
ISIN:
DE0005542401
Straße, Haus-Nr.:
Lütticher Straße 8a,
D-50674 Köln, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 221 / 2403496

Internet: http://www.dni-ag.de

IR Ansprechpartner:
Herr Dr. Johannes Blome-Drees
[email protected]
HV-Bericht DNI Beteiligungen AG - Hoher Abschreibungsbedarf im Wertpapierbestand


Am 30.8.2001 hatte die DNI Beteiligungen AG zu ihrer Hauptversammlung für 11 Uhr ins Senats Hotel Köln eingeladen. Der Einladung folgten 12 Aktionäre, unter ihnen ein Vertreter von GSC Research, der wie gewohnt ausführlich berichtet.



Gegen 11:25 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Georg Issels die Hauptversammlung der Gesellschaft. Er begrüßte zunächst alle Gäste der Hauptversammlung recht herzlich und erledigte daraufhin die Formalien. Im Anschluss erteilte er dem Vorstand Herrn Kautz das Wort.


Bericht des Vorstands



Herr Kautz begrüßte seinerseits die Aktionäre und begann dann mit seinem Bericht. Dass die heutige Hauptversammlung in der Belleetage des Senats Hotels Köln stattfindet, lasse, so konstatierte Herr Kautz, auf Einiges schließen, gleichwohl habe man letztes Jahr mehr Sonne gehabt. Dann erklärte er, er wolle nicht ins "Schwafeln" geraten, um in Anbetracht der allgemein schlechten Marktsituation über die Lage der Indizes zu philosophieren. Vielmehr wolle er sich auf einige Kernaussagen konzentrieren, die für die Aktionäre mit Sicherheit interessanter sind.



Den Verlauf des Geschäftsjahres 2000 bezeichnete Herr Kautz als befriedigend. Die Turbulenzen des Markts haben zu einem hohen Abschreibungsbedarf im Wertpapierbestand geführt. Einige Positionen konnten mit hohem Gewinn veräußert werden. Ein Ausgleich wurde per Saldo aber nicht erreicht.



Im Berichtsjahr erhöhte sich der Wertpapierbestand um rund 142.000 Euro auf 2.708.000 Euro. Zum 31. Dezember 2000 lag die Eigenkapitalquote bei 46,6 Prozent. Die Umsatzerlöse konnten um rund 226.000 Euro auf 1.034.000 Euro gesteigert werden. Die gewöhnliche Geschäftstätigkeit wies zum Ende des Berichtsjahres einen Fehlbetrag in Höhe von 86.000 Euro aus. In Verbindung mit einem verbliebenen Verlustvortrag in Höhe von 1.000 Euro wurde zum 31. Dezember 2000 ein Bilanzverlust in Höhe von 82.000 Euro konstatiert.



Da der deutsche Aktienmarkt, der derzeit keinen Weg aus der anhaltenden Baisse findet, den Schwerpunkt der Investmenttätigkeit der DNI bildet, entwickelt sich die Geschäftstätigkeit 2001 uneinheitlich. Die Gesellschaft nutzt daher Chancen, die sich infolge der niedrigen Kurse ergeben und optimiert kontinuierlich ihr Portfolio. Ziel ist es, konsequent Positionen abzubauen, die nicht dem Anforderungsprofil der Gesellschaft entsprechen, und dafür Positionen auf- oder auszubauen, von denen zukünftig überdurchschnittliche Gewinne erwartet werden.



Die vorgesehene Kapitalerhöhung unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals, die für das vierte Quartal vorgesehen war, wurde angesichts der Lage des Kapitalmarkts nicht durchgeführt. Diese werde nachgeholt, betonte Herr Kautz, sobald sich der Kapitalmarkt stabilisiert hat und eine solche Kapitalmaßnahme wieder zulässt.



Ebenso ist eine zeitnahe Börsennotiz angestrebt. Geplant sei, diese noch in diesem Jahr durchzuführen, wobei die Lage des Markts hierfür von wesentlicher Bedeutung ist. Eine Börsennotiz im Freiverkehr werde die Handelbarkeit der DNI-Aktie dann deutlich erleichtern.


Allgemeine Diskussion



Dr. Issels eröffnete im Anschluss an die gelungene Rede des Vorstands die allgemeine Aussprache. Da zunächst keiner der Aktionäre Fragen an die Gesellschaft hatte, schlug Dr. Issels vor, auf einige Positionen des Portfolios einzugehen. Die Aktionäre begrüßten diesen Vorschlag.



Die Herren des Aufsichtsrats Dr. Issels, Wirth und Thaler erläuterten daraufhin einige Positionen. Herr Wirth ist nach eigenen Angaben Fondsmanager aus Frankfurt (Vorstand der FPM Frankfurt Performance Management AG), und Herr Thaler ist bei der DeTe Immobilien beschäftigt, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom.



Die Debitel-Position wurde bei 19,63 Euro in Deutsche Telekom gedreht Die Debitel-Position wurde mit einem Verlust von durchschnittlich 15 bis 20 Prozent veräußert. Die Investition wurde letztendlich gedreht, um in der relativ besser bewerteten Aktie engagiert zu sein.



Leicht aufgestockt wurde im letzten Jahr die Webac-Position (ehemals RKB Bank). Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um einen Mantelkandidaten. Schwedische Großaktionäre halten etwa 37 Prozent an der Gesellschaft. Auf der Hauptversammlung der Webac im Jahre 2000 wurde Antrag auf Sonderprüfung gestellt. Zudem wurde seitens zweier Aktionäre Klage aufgrund von möglichen Manipulationen auf jener Hauptversammlung eingereicht. Auf der diesjährigen Hauptversammlung am vorangegangenen Montag (Näheres finden Sie im HV-Bericht von GSC Research

) wollte man zusammen mit der SPARTA Beteiligungen AG den Aufsichtsrat neu besetzen, was erwartungsgemäß noch nicht gelang. Zumindest habe man erreicht, dass angestrebte Kapitalmaßnahmen nicht durchgeführt werden.

Eine weitere Beteiligung werde in Höhe von 2 Prozent an der Allerthal-Werke AG gehalten. Diese habe schon bestanden, bevor Dr. Issels in den Vorstand dieser Gesellschaft berufen wurde. Die viertgrößte Position des Portfolios sei ein Wert des Neuen Markts. Hier befinde man sich gerade mit dem Management der Gesellschaft im Gespräch.



Insbesondere die Position Mannesmann habe der Gesellschaft Freude bereitet. Die Einstiegskurse haben um 100 Euro gelegen, während der Kurs derzeit etwa 204 Euro beträgt. Des Weiteren halte man ca. 2,5 Prozent vorbörslich an der Ton-Art AG gehalten. Diese eröffnet Aktiengesellschaften die Möglichkeit, ihre Hauptversammlungen übers Internet zu übertragen.



An der Kölner Bürgergesellschaft halte man ebenfalls ca. 2,5 Prozent. Der niedrigste Einstiegskurs lag bei 500 Euro, der jetzige Kurs liege bei ca. 1.100 Euro. Somit könne gesagt werden, dass man einen Bruchteil des Hotels besitzt, in dem die heutige Hauptversammlung stattfindet.



Ein weitere Beteiligung in Höhe von 5 Prozent halte man an der Carthago Capital Beteiligungen AG - ein Investment, das einem ebenfalls Freude bereitet hat und das der aktuellen Baisse bislang weit gehend mit Seitwärtsbewegungen trotzte, so Dr. Issels.



Weitere Positionen seien die Maschinenfabrik Esterer AG und die Rheiner Moden AG. An der Maschinenfabrik Esterer halte man ca. 200 Aktien, was etwas mehr als 1 Prozent entspricht. An der Rheiner Moden halte man 1,5 Prozent, Mehrheitsaktionär des Mantelwerts ist die Allerthal-Werke AG.



Abschreibungsbedarf habe zum Jahresende 2000 vor allem bei zwei vorbörslichen Werten bestanden: bei der Naxcor und der GSC Info und Beteiligungen AG. Naxcor versucht, Diagnostika zu verändern und verfügt über einige Patente. Die burn rate der Gesellschaft liege bei ca. 3 bis 3,5 Mio. Euro pro Jahr. Derzeit halte die Gesellschaft noch ca. 10 Mio. Euro cash. Zum 31.12.2000 hat DNI die Naxcor von 10 $ auf ca. 1 $ abgeschrieben. Der Durchbruch der Naxcor werde vermutlich erst in ein paar Jahren erfolgen. Der 3,75prozentigen Anteil an GSC wurde vorsorglich auf den Nennwert korrigiert.



Wie Dr. Issels hinzufügte, sind die Konzepte der Gesellschaften weiterhin interessant, und er hofft, dass die Vorhaben umsetzbar sind. Des Weiteren resümierte er, dass man letztes Jahr Positionen "runtergeschraubt" hat, bei denen die Werthaltigkeit nicht gegeben war. Weitere Abschreibungspositionen lagen in Engagements bei der SPARTA Beteiligungen AG, Mobilcom, Ravensberger Bau, Bankverein Werther und Edel Music. Bei letzterem Wert habe man auf eine Übernahme spekuliert.



Letztendlich kamen dann doch noch zwei Fragen von Seiten der Aktionäre. Einer fragte, was mit der Beteiligung an der Fasttrade AG ist. Hierauf erwiderte Dr. Issels, man besitze Aktien der Fasttrade noch. Bei dieser Gesellschaft handle es sich um eine ungewöhnliche Konstruktion. Während die Finanzdienstleister-Lizenz sich im AG-Mantel befindet, liegen die Namensrechte und der Verlustvortrag in der GmbH. Bezüglich der GmbH verhandle man derzeit mit Interessenten, die sich für diese Namensrechte interessieren.



Ein weiterer Aktionär erkundigte sich, mit welcher künftigen Entwicklung bei der DNI gerechnet werden kann. Hierauf kündigte Dr. Issels an, demnächst werde ein Mietvertrag für ein eigenes Büro unterzeichnet. Außerdem sei die Bestellung eines zweiten Vorstands angedacht.


Abstimmungen



Die Tagesordnung hatte die Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses und des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2000 mit dem Bericht des Aufsichtsrats (TOP 1), die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und die Wahl des Abschlussprüfers zum Gegenstand.



Die Präsenz wurde mit 57,72 Prozent festgestellt - dies entspricht 86.585 Aktien im rechnerischen Wert von 432.925 Euro. Bei TOP 2 wurde eine veränderte Präsenz von 53,77 Prozent - dies entspricht 80.660 Aktien - bekannt gegeben. Unter TOP 3 waren 29.835 Aktien stimmberechtigt. Alle Tagesordnungspunkte wurden einstimmig beschlossen.



Dr. Issels schloss die Hauptversammlung um 12:40 Uhr.


Fazit



Die DNI Beteiligungen AG ist ein sicherlich äußerst interessanter Nebenwert. Die Herren an der Spitze der Gesellschaft haben bereits des Öfteren ihr Gespür für Werte unter Beweis gestellt. Insbesondere Dr. Issels ist als an Nebenwerten interessierter Anleger oft auf diversen Hauptversammlungen anzutreffen.



Auch im Hinblick auf den geplanten Börsengang sollte die DNI Beteiligungen AG nicht außer Acht gelassen werden. Auch die Stimmung auf der Hauptversammlung gab dieses Bild von der Gesellschaft wieder. Die Aktionäre zeigten sich zufrieden mit ihrem Engagement und erfreuten sich im Anschluss an die Hauptversammlung an einem hervorragenden Essen.


Kontaktadresse

DNI Beteiligungen AG
Dasselstraße 18 - 20
50674 Köln



Tel.: 0221 / 2403496
Fax: 0221 / 213901



Email: [email protected]
Internet: www.dniag.de



Veröffentlichungsdatum: 08.09.2001 - 22:22
Redakteur: swi
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz