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HV-Bericht BVT Energie- und Umwelttechnik AG - Investitionsprojekte im Ausland machen Fortschritt



Zu ihrer ordentlichen Hauptversammlung lud am 17.12.2001 um 15 Uhr die noch nicht börsennotierte BVT AG in das Arabella Hotel München ein, über die Dietmar Stanka für GSC Research diesen Bericht erstellte. Im Frühjahr hatte die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung durchgeführt, anlässlich der GSC das Unternehmen in einer ausführlichen Studie vorgestellt hatte.





Der Vorsitzende des Aufsichtsrates Jens-Peter Schmitt eröffnete die Versammlung und entschuldigte gleich den späten Zeitpunkt der Veranstaltung. Die weiteren Aufsichtsratsmitglieder Dr. Dieter Ambros und Dieter Binkowska waren anwesend, während vom Vorstand Erich Hau wegen einer Erkrankung fehlte. Nach den üblichen Formalien übergab er das Wort an den Finanzvorstand Erhard Blokesch.


Bericht des Vorstandes





Herr Blokesch berichtete über die Prüfung der Gesellschaft und stellte fest, dass die Prüfung ohne Einwände durchgeführt wurde. In der Bilanz zum 31.12.2000 konnte ein Guthaben in Höhe von 5,8 Mio. DM ausgewiesen werden. Nach der Bekanntgabe der einzelnen Zahlen aus der GuV sprach Herr Blokesch über die Mittelverwendung von 1999 bis 2002. Die erste Kapitalerhöhung erbrachte 8,5 Mio. Euro, die zweite 14,7 Mio. Euro.





Herr Taft erläuterte sodann Details zu den bisher getätigten Investitionen der BVT Energie- und Umwelttechnik AG. In das Blockheizkraftwerk Waltershausen wurde in 1999 ein Betrag von 200.000 Euro investiert, das bedeutet eine Beteiligung in Höhe von 35 Prozent. An einem niederländischen Hersteller getriebeloser Windkraftanlagen, der Zephyros, ist man mit 45 Prozent beteiligt.





Der Windpark La Muela in Spanien ist bereits in Bau; formal wies Herr Taft darauf hin, dass man in dieser Woche noch die letzten notariell beglaubigten Verträge in Spanien abschließen muss. Die insgesamt 132 Windkrafträder sollen bis Ende des nächsten Jahres fertiggestellt sein. Die Fundamente sind schon betoniert, beim Hersteller liegen bereits 70 Anlagen zur Montage bereit.





Die Eigenkapitalgeber des Projektes sind ein amerikanischer Energieversorger mit 40 Prozent, die BVT AG mit 30 Prozent, ein noch nicht genanntes weiteres deutsches Unternehmen mit 26 Prozent und die DGA (die spanische Genehmigungsbehörde) mit 1,4 Prozent. Die restlichen 2,6 Prozent hält die Entwicklungsgesellschaft PDF, diese Anteile werden nach Fertigstellung von BVT übernommen.





Bei dem Blockheizkraftwerk Waltershausen musste die zu erwartende Ausschüttung gesenkt werden, es konnte jedoch eine Einigung mit den Stadtwerken erreicht werden, um die Stromabnahme zu einem vernünftigen Preis zu ermöglichen. Zur Beteiligung an Zephyros konnte Herr Taft berichten, dass der Generator dieser neu entwickelten getriebelosen Anlagen momentan erfolgreich bei ABB in Helsinki getestet wird. Ab Januar wird der Prototyp im Hafenbecken von Rotterdam aufgestellt. Mit einer Markteinführung rechnet man bis Mitte nächsten Jahres.





In Italien ist man an dem Wasserkraftwerk Alta Civetta beteiligt. Als Besonderheit kann man dort auf eine eigene Quelle zugreifen und ist deshalb autark. Die Produktion liegt bei etwa 2,4 Mio. kWh per anno. Das Kraftwerk Pikel liegt unterhalb von Alta Civetta und nutzt die gleiche Wassermenge mit einer größeren Fallhöhe über ein bestehendes Fallrohr. Dieses Kraftwerk wird Ende 2002 in Betrieb gehen und 8,5 Mio. kWh im Jahr produzieren.





Im Ausblick auf die künftigen Pläne der BVT AG erläuterte Herr Taft, man werde die momentan 100prozentige Beteiligung an der Hydroel (Alta Civetta und Pikel) in Padua auf 90 Prozent senken, um dem italienischen Betriebsführer ein Engagement zu ermöglichen. Die Deponiegasnutzung in Hennickendorf wird momentan durch die fehlende Baugenehmigung behindert. Mit der Energie, die durch das aus dem Abfall entstehende Methangas gewonnen wird, soll künftig ein 650 kW-Motor betrieben werden.





Im Jahr 2002 ist ein Cash Flow von 650.000 Euro geplant, der im Jahr 2003 auf 2,7 Mio. Euro, im Jahr 2004 auf 6,8 Mio. Euro und im Jahr 2005 auf über 9 Mio. Euro steigen soll. Für das Geschäftsjahr 2004 stellte Herr Taft eine Dividende in Aussicht. Bei einem unterstellten KGV von 35 könnte sich bei einer ähnlichen Bewertung, wie sie andere börsennotierte Umweltaktien derzeit aufweisen, bis 2005 ein Kurs von bis zu 30 Euro einstellen.



Vorstandsvorsitzender Harald von Scharfenberg erläuterte im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Taft die Zukunftsperspektiven. Zugrunde gelegt wurde von ihm die EU-Richtlinie, dass die Gewinnung regenerativer Energie bis zum Jahr 2010 auf 12 Prozent angehoben werden soll. Das ist eine wesentliche Grundlage für die Investitionen der BVT AG.





Mit Siemens sind Kooperationsverträge mit zwei Windparks in Italien geschlossen, der eine liegt in der Nähe von Neapel und wird etwa 50 MW produzieren, der andere östlich von Rom und wird etwa 40 MW erzeugen. Auch über Babcock Brown könnten sich interessante Beteiligungen im Windkraftbereich ergeben. Bei einem Projekt in Italien sollen im nächsten Jahr erste Gespräche über eine Beteiligung geführt werden. Die zu erwartende Rendite entspricht den Ansprüchen institutioneller Investoren.





Mit Stolz berichtete der Vorstand, dass die zweite Kapitalerhöhung trotz des schlechten Umfeldes zu über 96 Prozent platziert werden konnte. Herr von Scharfenberg betonte, dass alle Investitionsprogramme so schnell wie möglich durchgeführt werden sollen. Eine weitere Kapitalerhöhung ist für das Jahr 2003 angedacht.


Allgemeine Diskussion





Einem Aktionär erschienen die Emissionskosten zu hoch, außerdem beschwerte er sich über die fehlende Rendite. Darauf antwortete Herr Taft, dass man sich momentan in der Investitionsphase und frühestens nächstes Jahr aus den Anlagen in Spanien und Italien eine wirkliche Rendite zu erzielen ist. Herr Blokesch erläuterte zu den hohen Kosten, dass diese Ausgaben durchaus marktüblich sind.





Von der Schutzgemeinschaft für Kleinaktionäre (SdK) sprach Florian Gödrich und begann seine Rede gleich mit einem Zitat aus der im Mai veröffentlichten Studie von GSC Research: „Die BVT Energie- und Umwelttechnik nutzt den Boom der regenerativen Energien“. Von diesem Boom sei allerdings noch wenig zu spüren. Er fragte nach, welcher Zeitpunkt für den Börsengang geplant ist und welche Investor Relations Aktivitäten eingeleitet wurden bzw. werden.





Bezüglich eines IPO konnte keine konkrete Aussage gemacht werden, im Jahr 2003 sei in jedem Fall eine weitere Kapitalerhöhung geplant und möglicherweise werde zeitgleich die Börseneinführung durchgeführt. Dann werden auch die Investor Relations Aktivitäten weiter intensiviert. Ab 1. Januar 2002 wird Frau Pregler die Public Relations Maßnahmen übernehmen und eine bessere Informationspolitik gestalten.





Weiter interessierte sich Herr Gödrich für die Aktionärsstruktur und die Beteiligungshöhe der BVT-Vorstände. Über die Aktionäre konnte keine Auskunft erteilt werden, da bis auf 30 Aktionäre alle ihre Aktien dank der Girosammelverwahrung in Depots führen. Zu den Beteiligungen der Organe wurde erläutert, dass Harald von Scharfenberg 45.000 Aktien und der Aufsichtsrat Dieter Binkowska 2.500 Aktien hält.





Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 570.996,38 DM aus der GuV interessierten Herrn Gödrich im Einzelnen. Bei der Aufschlüsselung entfiel ein großer Teil auf Rechts- und Beratungs- sowie Verwaltungskosten, Internetauftritt und die Kosten für die Aktionärsbetreuung. Ein weiterer Posten waren die Abschlussprüfungskosten, die Hauptversammlung sowie die Girosammelverwahrung.





Das Darlehen an die Firma Parque Eólico La Carracha in Höhe von 3,8 Mio. Euro wurde nur durch eine Bürgschaft besichert. Herr Gödrich fragte, warum hier nicht durch eine Grundschuld eine Absicherung geschaffen wurde. Der Vorstand erläuterte dazu, dass das Darlehen im Interesse eines schnellstmöglichen Baubeginns ausgereicht wurde und dieses Jahr komplett zurückbezahlt wird. Eine Grundschuldbesicherung sei nicht sinnvoll gewesen, da in dieser Gegend keine vernünftige Grundschuld zu erwirken gewesen wäre.





Auf Nachfrage bezüglich der Rentabilität der italienischen Projekte erklärte der Vorstand, dass die Wasserkraftwerke in Italien sehr rentabel sind, da die Einspeisevergütungen höher ausfallen werden als geplant. Die Rendite werde daher um die 14 Prozent liegen.


Abstimmungen





Anwesend waren insgesamt 768.528 Aktien, die Präsenz lag damit bei 18,2 Prozent. Alle Tagesordnungspunkte wurden bei 6.480 bzw. 6.483 Enthaltungen angenommen, einzelne Gegenstimmen gab es lediglich bei der Wahl der RESULTA GmbH als Wirtschaftsprüfer (1.000) sowie der Vergütung des Aufsichtsrats (500), die Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgten ohne Gegenstimmen. Somit wurden alle Tagesordnungspunkte mit großer Mehrheit angenommen.


Fazit und eigene Meinung





Von den handelnden Personen her bot die BVT ein gutes Bild; insbesondere Herr Taft vertrat Herrn Hau in einer sehr verbindlichen und gut vorbereiteten Art und Weise. Auch bei der Beantwortung der Fragen konnte Herr Taft überzeugen. Leider wirkte die Durchführung der Hauptversammlung teilweise etwas improvisiert und insgesamt nicht sonderlich professionell. Mit nicht bzw. schlecht lesbaren Folien sollte man nicht öffentlich auftreten, hier besteht noch Optimierungspotential.





Die bereits durchgeführten und auch die geplanten Investitionen versprechen eine gute Rendite für die Zukunft. Die regenerierbare Energie wird immer wichtiger und ihr gehört auch die Zukunft. Während in den vergangenen Jahren Investitionen in solche Projekte nur über geschlossene Fonds möglich gewesen waren, kann sich der Anleger nun auch in kleineren Größenordnungen bei solchen Anlagen beteiligen.


Kontaktadresse





BVT Energie- und Umwelttechnik AG
Leopoldstraße 7
80802 München





Email: [email protected]
Internet: www.bvt-umweltag.de


Ansprechpartner Investor Relations





Claudia Pregler
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Veröffentlichungsdatum: 19.12.2001 - 14:58
Redakteur: dst
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