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FirstQuote: Brokat-Phantasie zündet Kursfeuer - Kurspotential dürfte noch nicht ausgesch&ouml
Für die FirstQuote-Aktionäre sollte es die Überraschung der Cebit werden: die Bekanntgabe einer Kooperation mit Brokat, dem weltweit führenden Hersteller von Software für Internet Banking. Gerüchte über die Verbindung sickerten nun aber bereits im Vorfeld der am 23. Februar beginnenden weltgrößten Computermesse heraus. Wen wundert’s: die gemeinsame Anmeldung eines Stands auf der Cebit lässt sich nun einmal schwer gegenüber der Öffentlichkeit verbergen. In der IT-Branche, in der nicht zuletzt zur Personalgewinnung häufig jeder mit jedem spricht, gilt es sogar bereits als offenes Geheimnis, dass bei Brokat derzeit die FirstQuote-Spezialisten ein- und ausgehen.

Während wir seit Veröffentlichung unserer ersten FirstQuote-Studie vor gut einem Jahr stets an das große Potential der Gesellschaft glaubten, fehlte der Finanzcommunity bislang der schlagende Beweis für die Erfolgsaussichten der Unternehmensstrategie. Trotz wiederholter Versuche schaffte es der Kurs deshalb bis vor kurzem nicht, den alten Höchststand bei 9 Euro zu überschreiten. Erst die Informationen über den unmittelbar bevorstehenden Schulterschluss mit Brokat brachten nun den charttechnischen Widerstand zum Einsturz, unter hohen Umsätzen stieg die Aktie gestern im New Yorker Handel auf ein neues Alltime-High von 10,25 US$ (Schlusskurs).

Der kräftige Kursanstieg binnen weniger Tage ist letztlich nur eine logische Konsequenz der Tragweite des Brokat-Deals. Ziel dieser Zusammenarbeit dürfte die Integration der FirstQuote-Orderabwicklungssoftware in die Internet Banking Software von Brokat sein. Weil Brokat als Weltmarktführer in diesem Bereich fast alle großen Adressen der Bankenwelt beliefert, erhält die FirstQuote-Software damit den von uns lang erwarteten Ritterschlag. Für FirstQuote eröffnen sich dann auch Möglichkeiten für Anschlussgeschäfte, wie die gemeinsame Vermarktung von WAP-Technologien im Aktienhandelsbereich, ein Gebiet, auf dem FirstQuote und Brokat interessante Verknüpfungspunkte bieten. Die Brokat-Einbindung wird noch für viel Gesprächsstoff sorgen.

FirstQuote-Aktionäre können sich nun zurecht fragen, welche Abschlüsse dem Brokat-Deal folgen werden. Für Phantasie ist auf jeden Fall reichlich gesorgt, wusste das FirstQuote-Management doch stets Kontakte zu jeweils führenden Unternehmen einer Branche bzw. eines Landes zu knüpfen. In Italien, Frankreich und der Schweiz kooperiert das Unternehmen mit führenden Finanz-Portalseiten, in Deutschland besteht über eine Kooperation mit Mannesmann (bald Vodafone-Mannesmann) eine Anbindung an hochleistungsfähige Übertragungsnetze, das Handelsblatt nutzt erste FirstQuote-Daten für den Kursteil, in London konnte ein Manager des Reuters-Konzerns abgeworben werden und über das Board-Mitglied Stuart Townsend lassen sich erstklassige Beziehungen zu amerikanischen Investmentbanken erahnen. Die Liste ließe sich fortsetzen und zeigt, dass FirstQuote über den Brokat-Deal hinaus den Sprung in die Oberliga der Finanzsoftware und Finanz-Content-Branche plant. Nachdem das Unternehmen seit Dezember die zuvor zurückhaltende Öffentlichkeitsarbeit forciert hat, kann innerhalb der nächsten Monate nach unserer Einschätzung noch mit der einen oder anderen großen Überraschung gerechnet werden. Die zahlreichen Stellenanzeigen auf der neu gestalteten FirstQuote-Homepage lassen hierzu bereits erste Rückschlüsse zu.

Mit unserer Studie im vergangenen April hatten wir die das Unternehmen bestimmenden Trends zu frühzeitig aufgespürt, die seinerzeit auf unsere Empfehlung hin eingestiegenen Anleger mussten eine Durststrecke überwinden. Das erste Halbjahr 2000 verspricht für die FirstQuote-Aktionäre nun aber äußerst spannend zu werden. Zum einen wird die Verbindung des Unternehmens zu großen Namen der Finanz- und Softwarebranche für Aufmerksamkeit sorgen, zum anderen dürfte es erstmals auch möglich sein, konkrete Umsatz- und Ertragsprognosen aufzustellen. Gerade aus den Ertragsprognosen erwarten wir eine für die weitere Börsenentwicklung überaus nützlich Konkretisierung des Unternehmenspotentials. Denn bislang konnte das Potential von FirstQuote nur durch einen Vergleich mit den Marktkapitalisierungen anderer Unternehmen bestimmt werden, in der Zeit hochentwickelter Analyseinstrumente war dies aber ein eher archaischer und deshalb von professionellen Anlegern nicht ernst genommener Vergleich. Die Verfügbarkeit genauen Zahlenmaterials wird diesen Umstand beseitigen und nach unserer Erwartung vor allem auch Investmentbanken aus dem angelsächsischen Raum auf das Unternehmen aufmerksam machen.

Auch der vom Management bereits in Aussicht gestellte Wechsel in ein anderes Marktsegment, ob nun Nasdaq oder Neuer Markt, dürfte nach den jüngsten Informationen nun in greifbare Nähe rücken. Entscheidet sich Brokat dazu, die Partnerschaft durch einen größeren Anteil zu unterlegen, hätte FirstQuote bei einem Gang an den Neuen Markt ein bereits in diesem Segment gelistetes Unternehmen als Schützenhilfe. Wir können uns in diesem Zusammenhang eine Art „zweites IPO“ vorstellen, in dessen Rahmen FirstQuote den derzeit recht geringen Streubesitz deutlich ausweitet. Dies dürfte jedoch kaum zu Kursen unter 20 Euro erfolgen, so dass vom jetzigen Niveau aus noch deutlich Luft nach oben besteht. Da auch die im Rahmen eines solchen zweiten Börsengangs neu einsteigenden Anleger auf Gewinne hoffen, zeichnet sich ab, dass das Kurspotential auch bei dieser Marke nicht ausgeschöpft sein wird.



Veröffentlichungsdatum: 15.02.2000 - 03:03
Redakteur: Apollo-Verlag
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