Die Sanochemia Pharmazeutika AG hat wesentliche Fortschritte im Kerngebiet ihrer Forschungsaktivität, der Synthese und Entwicklung von neuartigen Derivaten des Galantamins, erzielt. Dies gab das Unternehmen im Rahmen einer Pressemitteilung bekannt. Sanochemia verfolgt dabei zwei verschiedene Ziele. Erstens soll ein "Galantamin der 2. Generation" entwickelt werden, das der Muttersubstanz im Wirkprofil ähnlich ist, aber viel stärker wirkt. Zweitens sollen Substanzen geschaffen werden, die vorrangig neuroprotektiv wirken und nicht nur bei Demenzen, sondern auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen einsetzbar sind. Weltweit leiden etwa 400 Millionen Menschen an neurologischen bzw. psychiatrischen Erkrankungen.
Sanochemia verfüge über drei Kandidaten für ein stark verbessertes Galantamin – SPH-1371, SPH-1373 und SPH-1375. Derzeit laufen für diese drei Kandidaten abschließende präklinische Untersuchungen (Toxikologie, Pharmakologie) um diese möglichst rasch in klinische Studien mit Zielrichtung Demenztherapie zu bringen. Die erste Anwendung am Menschen ist für Herbst 2002 in der klinischen Prüfplanung vorgesehen.
Es gelang aber auch die Synthese von Galantamin-Derivaten, welche die Cholinesterase fast gar nicht hemmen, dafür jedoch potente Schutzwirkung gegen Neurodegeneration entfalten. Das sind über 20 Kandidaten für Arzneimittel, die nach einem Schlaganfall oder Schädeltrauma, aber auch bei der Parkinson’schen Krankheit einsetzbar sind. Die klinische Prüfung der bereits angekündigten neuen Indikation (postoperatives Delir) für Galantamin läuft nunmehr an, Ergebnisse stehen Ende 2002 zur Verfügung.
