Die Fraport AG hat einen Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochausgabe) über eine mögliche Milliardenforderung der Ticona GmbH zurückgewiesen. Er wolle dieses Thema nicht präjudizieren, solange das Raumordnungs- bzw Planfeststellungverfahren laufe, sagte Fraport-Sprecher Klaus J. Busch zu vwd. Klar sei, dass sich die Fraport AG in ihrem 6.000-seitigen Antrag beim Regierungspräsidium auch des Themas Ticona angenommen habe.
Die Zeitung schreibt von einer möglichen Schadenersatzforderung von einer Mrd. Euro, falls Ticona sein an die geplante neue Nordwest-Landebahn des Frankfurter Flughafens angrenzendes Werk deshalb verlegen müsste. Dabei gehe es um zwei rund 50 m hohe Schornsteine auf dem Werksgelände, die eingekürzt werden müssten, um den Landeanflug nicht zu gefährden. Dies halte Werksleiter Dietrich Fleischer für wirtschaftlich und technisch unmöglich. Entweder die Anlage bleibe unverändert, oder müsse komplett geschlossen werden.
Im Falle der zweiten Möglichkeit gingen 1.000 Arbeitsplätze bei dem Kunststoffproduzenten und 1.000 weitere Stellen bei Zulieferern verloren. Zudem baue Ticona derzeit ein neues Verwaltungsgebäude unmittelbar neben dem geplanten Landebahngelände, das dann abgerissen werden müsse, zitiert das Blatt den Werksleiter. Busch verwies hierzu auf eine Studie des Öko-Instituts vom November 1999, an der unter anderem die Deutsche Flugsicherung, die Vereinigung Cockpit und die Deutsche Lufthansa AG mitgearbeitet hätten.
Demnach sei das Anfliegen selbst bei schlechten Wetterbedingungen mit Berücksichtigung der dargestellten Hindernisse für alle untersuchten Bahnvarianten gewährleistet. Dies schließe auch die geplante Nordwest-Landebahn ein, heißt es in der vwd-Meldung weiter.
