WCM: Kurzfristig Kursdruck zu erwarten
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DAX-Phantasie zunächst aufgeschoben
Die Aktien der WCM werden nach unserer Einschätzung kurzfristig unter Druck bleiben. Nachdem die Diskussionen über die Millionen-Spende der Familie Ehlerding weiter durch die Presse geistert, müssen sich selbst WCM-Optimisten zunehmend eingestehen, dass sich die vor einem dreiviertel Jahr vollmundig geäußerten DAX-Pläne des Unternehmens zerschlagen werden. Neben dem negativen Imageeffekt aus der vermeintlichen Spenden-Affäre werden nämlich auch die verworfenen Pläne hinsichtlich einer Verschmelzung mit der RSE Grundbesitz AG dazu führen, dass die DAX-Pläne auf Eis gelegt werden. Denn nachdem ursprünglich eine vollständige Verschmelzung der RSE auf die WCM geplant war (durch die die RSE vom Kurszettel verschwunden wäre und sich die WCM-Marktkapitalisierung deutlich erhöht hätte), ist nun die Weiterführung von RSE als Börsenwert unter mehrheitlicher Beteiligung der WCM vorgesehen. Hintergrund hierfür soll nach unseren Informationen u.a. sein, dass größere Pakete im RSE-Streubesitz eine Verschmelzung nicht mitvollziehen bzw. diese sogar blockieren würden. Solange die Marketkapitalisierungen von RSE und WCM jedoch getrennt bleiben, ist eine Aufnahme von WCM in den DAX sehr unwahrscheinlich. Wir können uns gut vorstellen, dass dieser Umstand in der nächsten Zeit zu verstärkten Abgaben führen wird, da sich bereits etliche Fonds in WCM positioniert hatten, um von der DAX-Aufnahme zu profitieren. Diese Anleger könnten nun Druck auf den Kurs ausüben. Kurzfristige Anleger steigen deshalb eher auf dem gegenwärtigen Niveau aus und warten die weitere Entwicklung ab. Wer dagegen langfristig engagiert ist, hat keinen Handlungsbedarf, denn auf Sicht der nächsten 2 bis 3 Jahre sehen wir für WCM noch deutlich höhere Kurse.