In einem US-Brokerboard sind unterdessen Gerüchte aufgetaucht, wonach FirstQuote einen niederländischen Datenanbieter übernehmen wird. Diese Übernahme werde zu schlechten Konditionen erfolgen, so die Brokerboard-Quelle, und sei deshalb negativ für die Aktionäre. Im Gegensatz dazu steht die kürzlich gemachte Aussage des Unternehmens, wonach es bis zum Jahresende noch zu einer ganzen Reihe spannender Entwicklungen kommen soll (Berichte hierzu auch in unserem Diskussionsforum). Zudem ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Unternehmen, an dem die eigenen Vorstände in großem Umfang beteiligt sind, eine Beteiligung erwirbt, ohne deren Aussichten und Kaufpreis vorher auf Vorteilhaftigkeit geprüft zu haben.
Die negative Charttechnik ist jetzt gegen die Ankündigungen des Managements abzuwägen. Welcher der beiden Faktoren ist größer zu gewichten? FirstQuote wird in dieser Situation mehr denn je zur Glaubensfrage:
- wer Vertrauen ins Management setzt und die bisherigen Aufbauleistungen (u.a. gute Erfolge bei Platzierung der Info-Plattform bei Schweizer Profianlegern, Zusammenstellung potenter Großaktionäre, hervorragende Kontakte in die amerikanische ECN-Szene) honoriert, bleibt weiter engagiert und wartet die angekündigten Entwicklungen in den letzten Wochen des Jahres ab. Spekulativ können dann auf dem gegenwärtigen Kursniveau auch Zukäufe erfolgen, denn bestätigen sich die Erwartungen, ist mit einer kräftigen Kurserholung zu rechnen.
- wem dagegen die offensichtlichen Verzögerungen beim Aufbau des Geschäfts (z.B. schwacher Markteintritt in Deutschland, wo FirstQuote bislang viel zu wenig präsent ist) sowie die nicht immer zufriedenstellende Investor Relations-Arbeit im Magen liegen, zieht jetzt die Notbremse und steigt aus.
Wir zählen nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Unternehmen unverändert zur erstgenannten Gruppe. Fundamental sehen wir weiterhin sehr gute Chancen für das Unternehmen. Gleichzeitig verschließen wir natürlich nicht die Augen vor der sich verschlechternden Markttechnik. Wir setzen uns deshalb jetzt ein klares Ziel für das Unternehmen. Kommt es bis Jahresende nicht zu den angekündigten Meldungen und Fortschritten, werden wir unsere Einschätzung zu der Aktie überdenken. Aus Vorsichtsgründen setzen wir bis dahin einen Stop-Loss bei 3,90 US$. Engagierte Anleger sollten den Kursverlauf sowie die Unternehmensmeldungen (so denn welche kommen) unter quote.yahoo.com aufmerksam verfolgen. Sowie es zu Meldungen kommt, werden wir wieder berichten und eine neue Einschätzung der Lage abgeben.