Nachdem sich frühere Spekulationen, wonach die Gesellschaft über erheblichen nicht betriebsnotwendigen Grundbesitz verfügen soll, zerschlagen haben, wird jetzt wenigstens das Werksgelände in Bremen-Grohn für eine Verwertung frei. Das Unternehmen hat angekündigt, eine neue Produktionsstätte in Bremerhaven bauen zu wollen. Das Gelände in Bremen-Grohn wird dadurch für eine Verwertung frei.
Der Neubau in Bremerhaven soll 100 Mio. DM kosten und bis zum Jahresende 2001 beendet werden. Für die Norddeutsche Steingut AG zeichnet sich damit ein erheblicher finanzieller Kraftakt ab. Selbst bei einem Verkauf des Bremer Geländes an einen Immobilienkonzern könnte eine Kapitalerhöhung notwendig werden. Interessant wird in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob die Gesellschaft von den Behörden im strukturschwachen Bremerhaven mit finanzieller Unterstützung rechnen kann. So locken immer mehr Städte expandierende Unternehmen, indem diesen kostenlose oder sehr günstige Gelände angeboten werden.
Die Norddeutsche Steingut-Aktie ist unverändert deutlich unterbewertet, nicht zuletzt wegen des sehr gut angelaufenen neuen Werks im Osten Deutschlands und der guten Bilanzrelationen. Dennoch sehen wir hier derzeit keine wirklich spannende Story, die die Phantasie der Börsianer neu anregen könnte. Vorerst bleiben wir bei dieser Aktie deshalb nur auf Beobachtungsposten.