So gehören gerade die momentan über das Internet hauptsächlich angebotenen Waren wie Bücher, Spielzeug und Videospiele zu den Produkten, die zu Weihnachten am häufigsten verschenkt werden. Im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft profitieren die e-commerce Unternehmen aber nicht nur von der zusätzlichen Nachfrage durch die Weihnachtskäufe, sondern auch von der Tatsache, dass aufgrund der Entwicklung des Internets zum Massenmedium die Zahl der potentiellen Käufer stark zugenommen hat. Ernst & Young geht deswegen davon aus, dass die Online Verkäufe in den letzten 6 Wochen diesen Jahres ein Volumen von etwa 12-15 Mrd. US-$ erreichen werden und somit ungefähr so hoch sein werden, wie im gesamten restlichen Jahr zuvor.
Das stark zunehmende Volumen ist dabei hart umkämpft. So hat sich im vergangenen Jahr nicht nur die Zahl der reinen Internet-Verkäufer drastisch erhöht, sondern auch herkömmliche Unternehmen aus dem Bereich Handel bieten zunehmend ihre Waren über das Internet an: Die Zahl der US-Händler, die ihre Produkte durch einen eigenen Web-Auftritt mittlerweile auch über das Internet vertreiben, hat sich innerhalb eines Jahres von 45% auf 73% erhöht.
Im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft investieren die e-commerce Anbieter nicht nur in Marketingaktivitäten, sondern auch in ihre technologische Infrastruktur und Logistik, um die große Nachfrage auch bedienen zu können. So hat Jeff Bezos, CEO von Amazon.com für die nächsten Wochen aggressive Marketingkampagnen angekündigt, um im Rahmen des Weihnachtsgeschäftes die aktuelle Kundenzahl von etwa 17 Mio. weiter möglichst stark zu steigern. Da ein einmal gewonnener Kunde in der Mehrzahl der Fälle zum Wiederholungskunden wird, ist es für die e-commerce-Unternehmen extrem wichtig, in der derzeitigen Phase der Marktaufteilung einen möglichst großen Claim abzustecken.
Welche Konsequenzen haben diese Trends für den Anleger? Wir empfehlen, sich bei Investments in diesem Bereich auf die großen Anbieter wie Amazon.com, Barnes&Noble oder EToys zu konzentrieren. Auch America Online wird durch seine große Kundenbasis und die zu AOL zählenden Einkaufsmöglichkeiten überdurchschnittlich profitieren. Bei diesen ist gewährleistet, dass diese den großen Ansturm der nächsten Wochen auch logistisch und personell bewältigen können. Obgleich selbst diese Riesen des e-commerce-Geschäfts auch in diesem Jahr rote Zahlen schreiben werden, dürften Zeitungsberichte und Agenturmeldungen über das starke Wachstum der Branche wieder für deutlich Kursgewinne sorgen. In diesen Aktien liegen bei vertretbaren Risiken die langfristig größten Chancen.
