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WCM: Holzmann-Beteiligung eher unwahrscheinlich - Passt nicht zum value investing des Konzerns
Vor einigen Monaten wurden in WCM-nahen Kreisen Gerüchte herumgereicht, wonach sich die WCM beim Bauriesen Holzmann einkaufen wollte. Dabei sollte es die WCM vor allem auf die damals 3 Mrd. DM betragenden Verlustvorträge abgesehen haben. Entsprechende Vermutungen wurden am 7.6.1999 sogar durch eine Reuters-Meldung zu diesem Thema geschürt.

Die Gerüchte wiesen seinerzeit tatsächlich einen Funken Glaubwürdigkeit auf: Es gab tatsächlich gesellschaftsrechtliche Konstruktionen, in denen die Nutzung der Holzmann-Verluste innerhalb der WCM-Gruppe möglich gewesen wären. So hätte man durch eine Verschmelzung von Holzmann auf die WCM die gesamten Verlustvorträge "nach oben", also in die WCM, ziehen können. Hätte die WCM dann das angestammte Geschäft von Holzmann weitergeführt, wären die Holzmann-Verluste innerhalb des gesamten WCM-Konzerns nutzbar gewesen und somit von Erträgen aus dem Baugeschäft unabhängig gewesen. Zusätzlich gab vor allem auch das Engagement des belgischen Gevaert-Konzerns, der 30% an Anlass zu Phantasie. Gevaert hatte zuvor bereits seinen IVG-Anteil an die WCM weitergereicht, so dass man zwischen WCM und Gevaert bereits Verbindungslinien ziehen konnte.

Dennoch erscheint es uns unwahrscheinlich, dass die WCM mit größeren Anteilen (d.h. mit mehr Anteilen, als eventuell im Rahmen einer Tradingposition gehalten werden) an Holzmann beteiligt und damit von der Holzmann-Krise betroffen ist. Holzmann war nach den Substanzverkäufen der letzten Jahre, durch die die horrenden Verluste des Unternehmens teilweise ausgeglichen wurden, bereits so stark ausgehöhlt, dass die Holzmann-Aktie nicht mehr zum „value investor“ WCM gepasst hätte. Einzig für die Nutzung der steuerlichen Verluste hätte sich die WCM kaum die immer noch im Milliardenbereich liegenden, weltweit verstreuten Bauprojekte von Holzmann aufgebürdet. Diese Strategie wäre eine starke Abweichung vom bisherigen WCM-Konzept gewesen.

Sollten die alten Gerüchte über eine WCM-Beteiligung an Holzmann also dieser Tage wieder aus den Archiven gekramt werden, würden wir diesen wenig Glaubwürdigkeit beimessen.



Veröffentlichungsdatum: 26.11.1999 - 02:32
Redakteur: Apollo-Verlag
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