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Mannesmann: Kurspotential deutlich unterschät - Kaufangebot könnte auf 250 bis 300 Euro steig
Über kaum eine Aktie wird derzeit soviel berichtet wie über Mannesmann. Für einen auf Nischensituation spezialisierten Informationsdienst besteht somit auf den ersten Blick kein Anlass, sich noch näher mit dem Papier zu beschäftigen. Oder doch?

Nach Einschätzung der Internet Investor-Redaktion wird derzeit ein wichtiger Aspekt der Mannesmann-Übernahmespekulation übersehen. In den Diskussionen überwiegt derzeit die Meinung, dass die Vodafone-Offerte eine mutmaßliche „irrationale Überbewertung“ aufweise, Vodafone also zuviel für Mannesmann zu zahlen bereit sei.

Hierbei wird jedoch u.E. zu sehr auf das Potential von Mannesmann in der Sprach-Telefonie geschielt. Die eigentliche Wachstumsphantasie im Mobilfunksektor liegt aber in der Übertragung von Internet-Daten: Fachleute schätzen, dass bereits in drei bis vier Jahren mehr als 50% des gesamten Internet-Verkehrs über Mobilfunkgeräte abgewickelt werden. Schon im Laufe des Jahres 2000 werden erste Anbieter dazu übergehen, die bislang nur schleppend langsame Internet-Übertragung via Mobilfunk auf ISDN-Geschwindigkeit auszubauen. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Berufsgruppen, in denen sich ein drahtloser Einsatz von Internet-Übertragungen geradezu anbietet: Mit der zunehmenden Miniaturisierung von PC- und anderen Darstellungsgeräten ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis in etlichen Berufen auf die eine oder andere Weise mobile Internet-Geräte eingesetzt werden. Bestes Beispiel: Auch in dem uns so naheliegenden Aktienbereich, in dem es bald zu einem globalen 24 Stunden-Handel kommen wird, ist es immer wichtiger, immer und überall Informationen abrufen und übertragen zu können.

Sowie der Engpass der langsamen Übertragung gelöst ist, steht der mobilen Datenübertragung somit eine kaum abzuschätzende Expansion bevor. Damit wird aber auch absehbar, dass Vodafone im Vergleich zu Mannesmann über die überlegenere Strategie verfügt. Während Mannesmann auch noch auf das Festnetz setzt und sich als integrierter Anbieter sieht, setzt Vodafone bereits konzentriert auf den Mobilfunkbereich. Wir denken, dass das Vodafone-Management hier die Zeichen der Zeit erkannt hat und das Mannesmann-Management, das bisher zweifelsfrei glänzende Resultate geliefert hat, von der Strategie der Briten profitieren kann.

Weltweit gibt es nur wenige Länder, in denen sich wirtschaftliche Potenz, eine große Bevölkerung und eine weit fortgeschrittene Internet-Durchdringung derart günstig ergänzen wie in Deutschland. Über eine Mannesmann-Übernahme in den deutschen Mobilfunk-Markt vorzudringen, muss für einen europäischen Mobilfunkkonzern einen regelrechten Leckerbissen darstellen. Bewertet man die einzelnen Teile von Mannesmann und rechnet das Wachstumspotential der mobilen Internet-Datenübertragung mit ein, sehen wir im bislang abgegebenen Vodafone-Angebot sogar noch Luft nach oben. Insofern halten wir es für wahrscheinlich, dass Vodafone zur Erhöhung des Übernahmeangebots bereit ist, falls sich weitere Bieter (eventuell British Telecom) in die Übernahmeschlacht einklinken. Denkbar ist dabei, dass sich der Übernahmekurs dabei auf 250 bis 300 Euro je Mannesmann-Aktie erhöht. Denn selbst ohne Übernahme hätte die Mannesmann-Aktie aufgrund der oben aufgezeigten Wachstumsperspektiven noch erhebliches Potential.

Neben der Mannesmann-Aktie selber kann man auch mit verschiedenen Optionsscheinen spekulieren. Wer sich für aktuelle Kennzahlen zu diesen Scheinen interessiert, kann z.B. die Homepage des Atlas Verlags (siehe unsere Linksammlung) besuchen. Wir denken, dass sich die Mannesmann-Aktie derzeit in einer „win-win“-Situation befindet: Egal, ob Vodafone mit der feindlichen Übernahme zum Zuge kommt, weitere Bieter auftauchen oder sich das Mannesmann-Management doch zu einer freundlichen Fusion entscheidet (hierüber könnte u.a. die Aufsichtsratsitzung am kommenden Sonntag entscheiden), die Mannesmann-Aktie hat ihr Kurspotential bislang noch nicht vollständig ausgeschöpft.



Veröffentlichungsdatum: 26.11.1999 - 02:28
Redakteur: Apollo-Verlag
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