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768682
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Gold-Zack-Straße 6,
D-40822 Mettmann, Deutschland
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+49 (0) 2104 / 149 - 238

Internet: http://www.gold-zack.de

IR Ansprechpartner:
Frau Barbara Plathof

Gold-Zack: Image unter gezieltem Beschuss - Bis zum Ende der Turbulenzen abseits stehen
Aktienkurse und Unternehmenszahlen laufen nicht zwangsläufig in eine Richtung. Ein Musterbeispiel dafür bietet derzeit die Gold-Zack AG.

Am 2. November meldete die Gold-Zack-Gruppe, dass sich das Ergebnis in den ersten neun Monaten 1999 weiter sehr erfreulich entwickelt hat. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug im Konzern 123,2 (Vj.: 29,5) Mio. DM, der Konzernjahresüberschuss zog auf 62,2 (Vj.: 25,7) an. Das Konzerneigenkapital ist von 66,4 auf 277,1 Mio. DM gewachsen, die Eigenkapitalquote liegt bei 76,5%, die Kriegskasse ist mit 160 Mio. DM prall gefüllt.

Während die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der Gold-Zack-Gruppe fast jedes andere deutsche Unternehmen verblassen lassen, straft die Börse die Gold-Zack-Aktie derzeit mit gnadenloser Härte ab. Erreichte die Aktie im Sommer bei 219 Euro einen historischen Höchststand, notierten die Anteile zum vergangenen Wochenschluss bereits unter 80 Euro.

Gold-Zack litt nicht nur unter der Kursschwäche anderer Emissionshäuser, sondern auch unter der negativen Presseberichterstattung der letzten Monate. Mit dem Handling der Refugium-Affäre, in der Gold-Zack-Chef Dietrich Walther als Helfer eines in Börsenkreisen mittlerweile als Betrüger geltenden Vorstands fungierte, verspielte das Emissionshaus viele Sympathien. Nachdem mit Refugium der Stein ins Rollen gebracht wurde, folgten weitere negative Berichte über die angeblichen oder auch vermeintlichen Geschäftsmethoden der Gold-Zack-Gruppe. Teilweise können wir diese Vorwürfe nachvollziehen, teilweise auch nicht. So trifft der häufig genannte Vorwurf, Gold-Zack würde die emittierten Aktien innerhalb des eigenen Konzerns mit Research abdecken, auch praktisch jedes andere Bank- und Emissionshaus Deutschlands. Nur ist eben der Unterschied, dass Gold-Zack dafür negativ in die Presse kommt, andere Banken aber nicht.

Ob die Vorwürfe fair und angebracht sind oder lediglich eine lancierte Schmutzkampagne darstellen, spielt letztlich keine Rolle. Die harte Realität ist, dass Gold-Zack derzeit massiver Gegenwind ins Gesicht bläst. Nicht wenigen Adressen in Deutschland dürfte dieser Umstand sehr genehm kommen: Vor allem die etablierten Banken, denen Gold-Zack in der vormals sicher geglaubten Domäne des Emissionsgeschäfts ernste Konkurrenz machte, können ein Interesse daran haben, die derzeitige negative Stimmung am Kochen zu halten. Dass Banken schon einmal ihren durch Anzeigengelder aufgebauten Einfluss auf die Presse ausnutzen, um gezielt Informationen zu lancieren, ist ja weithin bekannt.

Auf der strategischen Seite hat Gold-Zack mit dem Erwerb von Apax und der angestrebten Verschmelzung mit Value Management & Research nach unserer Einschätzung die richtigen Entscheidungen getroffen. Im Emissions- und M&A-Geschäft gilt die Devise „think big“;. Die angestrebte europäische Präsenz kann dem Unternehmen langfristig erhebliche Vorteile bringen: Eine Struktur, wie sie Gold-Zack anstrebt, wird kein anderes Emissionshaus bieten.

Was tun, nun, dass das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist? Auch wir hatten die Gold-Zack-Aktie bei Kursen von 150 bis 200 Euro mehrfach zum Kauf empfohlen, im festen Glauben daran, im Emissionsgeschäft mit der Aktie des Marktführers auf ein verhältnismäßig sicheres Pferd gesetzt zu haben. Unser Verlust beträgt auf dem gegenwärtigen Niveau rund 50% des Einsatzes.

Unsere Prognose ist, dass Gold-Zack die nächsten Monate noch mehrfach in der Presse unter Beschuss kommen und dadurch die eine oder andere Wunde davontragen wird. Hierdurch kann es auch zum Verlust von Emittenten kommen: Vor allem größere Unternehmen mit bekannten Namen dürften sich dafür entscheiden, statt Gold-Zack lieber ein anderes Emissionshaus zu wählen, um nicht selber in den Strudel der Ereignisse gesogen zu werden. Hierdurch wird auch der Wert des APN-Programms, das in der Vergangenheit für viele Anleger der entscheidende Grund zum Einstieg war, geschmälert. Insofern dürfte die negative Stimmung der Börse gegenüber der Gold-Zack-Aktie vorerst weiter erhalten bleiben. Vor diesem Hintergrund entscheiden wir uns dazu, dass Papier zum Verkauf zu stellen, um weitere Verluste zu vermeiden.

Langfristig bleibt die Aktie jedoch auf jeden Fall auf unserer Beobachtungsliste. Die angestrebte internationale Ausrichtung und die guten Unternehmenszahlen lassen es sehr wahrscheinlich erscheinen, dass Gold-Zack den derzeitigen Sturm überstehen wird. Jedoch wollen wir für einen Wiedereinstieg eine Beruhigung der Situation abwarten, um dann auf wahrscheinlich niedrigerem Niveau wieder einzusteigen.



Veröffentlichungsdatum: 15.11.1999 - 00:05
Redakteur: Apollo-Verlag
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