Auf dieser wurde zudem debattiert, daß das Unternehmen ein ertragreiches Neugeschäft aufnehmen müsse um weiter Bestand haben zu können. Dieses soll durch die Verschmelzung mit Masternet GmbH gewonnen werden. Masternet sei bis vor kurzem "mehr oder weniger eine Vorratsgesellschaft" gewesen und bringe kaum Kapital ein, entwickle aber ein Neugeschäft, das aus dem fusionierten Unternehmen in wenigen Jahren eine ertragssarke Gesellschaft machen solle, so Minninger. Das neue Unternehmen mit Namen Masternet AG soll sich dann künftig schwerpunktmäßig mit dem Abschluss von Verträgen im Fest- und Mobilfunk befassen und auch Strom anbieten.
Im laufenden Geschäftsjahr hat Kolb & Schüle unterdies weitere Grundstücke verkauft, darunter Fabrikliegenschaften in Bissingen und Schlitz sowie ein Mietshaus in Kirchheim. Derzeit besitzt das Unternehmen nach eigenen Angaben noch ein Fachmarktgrundstück in Kirchheim, eine Textilfabrik in Weilheim sowie eine weitere ehemalige Betriebsstätte in Hünfeld. Zudem hält Kolb & Schüle weiter die Beteiligung an der Grundrendite Beteiligungs KG mit Großimmobilien in Dortmund, Hannover und Berlin.
Vorstand Minninger will zudem seine Position abgeben sobald die Voraussetzungen dafür geschaffen seien. Masternet sei dabei, das eigene Management kompetent auszubauen, so dass er wohl im Laufe der nächsten sechs Monate aus dem Vorstand ausscheiden könne, so Minninger gegenüber aufmerksamen Aktionären.
Im Geschäftsjahr 1998 weist die Kolb & Schüle AG einen Bilanzverlust von 13,7 Mio. DM aus. Damit seien sämtliche Rücklagen aufgezehrt worden. Auch hätte das laufende Geschäftsjahr stark am Grundkapital gezehrt. 15,5 Mio. DM würden von den ursprünglich 20 Mio. per Jahresende noch übrigbleiben. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten seien durch Rückführungen aus Grundstücksverkäufen von 54 Mio. DM auf nunmehr 45 Mio. DM 45 gesunken.
Die Anleger reagierten heute wenig erfreut über die Neuigkeiten aus dem Unternehmen Kolb & Schüle. So betrug das Tagesminus zwischenzeitlich über 10 Prozent. Aktuell kann sich der Kurs wieder etwas stabilisieren. Dennoch dürften die Anleger über das Minus von 2,7 Prozent auf 3,60 Euro nur wenig erfreut sein.