Obwohl das Unternehmen seit dem Halbjahresbericht keine neuen Meldungen mehr veröffentlichte, kommt es immer wieder zu Tagesumsätzen in der Größenordnung von 100.000 bis 200.000 Euro. Gleichzeitig notierte die Aktie auch an schwachen Tagen immer wieder auffällig stabil.
Aus Schweizer Bankkreisen können die dafür notwendigen Kauforders kaum kommen. Die in Börsendingen recht phantasielosen Schweizer haben das Konzept der Immobilien-AG bis heute nicht verinnerlicht und stehen der Maag-Aktie überwiegend ablehnend gegenüber. Vor allem die vielgelesene Finanz&Wirtschaft stuft die Maag-Aktie immer wieder als überbewertet ein, u.a. aufgrund des über dem Buchwert notierenden Kurses. Abhilfe könnte erst das heute angekündigte Marktsegment für Immobilienaktien schaffen, das derzeit von der Schweizer Börse geplant wird.
Bleiben als Nachfrager bislang nur deutsche Börsianer, und hier vor allem solche Anleger, die auf die eine oder andere Weise dem Umfeld der Maag-Großaktionärin RSE zuzuordnen sind. Wir könnten uns darunter sowohl gutinformierte Großinvestoren vorstellen, die bekanntermaßen im Umfeld hanseatischer Investmentgesellschaften prächtig gedeihen, oder aber auch kleine Anleger, die vielleicht selber mit RSE-Aktien ein kleines Vermögen verdient haben und jetzt in die kleinere Maag umschichten.
Wir denken, dass eine Mischung aus beiden Gruppen als Käufer bei Maag im Markt sind. Immer wieder erreichen uns auch Gerüchte, die WCM, die bekanntlich dominierender Aktionär der RSE ist, sei über Mittelsmänner im Markt (sehen Sie hierzu auch unseren heutigen Artikel über die Expansionspläne der WCM in der Schweiz in der Rubrik "WCM-Infos"). Maag solle der WCM zu einem späteren Zeitpunkt als Vehikel für einen stärkeren Einstieg in den Schweizer Immobilien- und Beteiligungsmarkt dienen. Die Käufe würden über eine bestimmte Züricher Privatbank lanciert. Obgleich sich der Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte nicht mit letzter Sicherheit nachprüfen lässt, würde eine solche Vorgehensweise sowohl Sinn machen als auch dem bisherigen Konzept der WCM-Macher entsprechen.
Neue Bewegung in der Maag-Spekulation erwarten wir, wenn die bereits angekündigte Kapitalerhöhung durchgeführt wird. Ein Termin für die Durchführung konnte uns das Unternehmen auf Anfrage hin nicht liefern. Doch rückt auch bereits die nächste Hauptversammlung wieder in greifbare Nähe: Da Schweizer Gesellschaften die Hauptversammlung nicht wie in Deutschland spätestens acht Monate, sondern spätestens sechs Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres abhalten müssen, und da Maag die Hauptversammlung vorbildhaft noch weiter nach vorne gezogen hat, werden sich die Maag-Aktionäre bereits im März 2000 versammeln.
Die Maag-Aktie dürfte bis dahin weiterhin Aufkaufobjekt verschiedener Interessengruppen bleiben. Die Aktie, die weiterhin deutlich unter ihrem geschätzten Substanzwert von 625 Franken notiert, sollte vor diesem Hintergrund von langfristigen Anlegern weiterhin gehalten werden. Wer aufstocken oder neu einsteigen möchte, sollte bei 360 Franken ein Abstauberlimit platzieren. Für weitere Hintergrundinformationen lesen Sie bitte in unseren ausführlichen Maag-Studien nach.