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Neuemission Elmos - Eine weitere Mega-Emission, die den Markt belastet
Eine weitere Mega-Emission, die den Markt belastet: bis zu 400 Mio. DM will der erste deutsche Halbleiterproduzent am Neuen Markt einsammeln. Doch Elmos stellt durchaus eine Bereicherung für die Börse dar. Obwohl das Unternehmen bereits eine beträchtliche Größe erreicht hat, kann Elmos mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten aufwarten und visiert auch in den nächsten fünf Jahren mindestens 30 Prozent Umsatzsteigerung pro Jahr an. Immerhin konnte schon im ersten Halbahr 1999 eine Steigerung um 24 Prozent erreicht werden.

Den weitaus größten Teil der Umsätze erzielt Elmos mit 85 Prozent als Zulieferer für Fahrzeugelektronik, was sich auch in Zukunft nicht ändern soll. Mit dem ständig steigenden Bedarf an Airbags, elektrischen Fensterhebern, Wegfahrsperren, Klimaanlagen, Motorensteuerungen - überall werden die integrierten Schaltungen des Dortmunder Unternehmens gebraucht. Auf der Kundenliste stehen dabei unter anderem Konzerne wie Bosch, Mannesmann und Siemens. Daneben zählen auch Leica, Rowenta und Märklin außerhalb der Autobranche zu den Abnehmern.

Mit der Konzentration auf den Automobilsektor ist Elmos zwar als eher konservatives Investment anzusehen, da die Risiken fast ausschließlich in der Konjunkturzyklik der Autobranche liegen. Dennoch steckt aufgrund der bisher geringen Margen einiges Potential in der Aktie, da Elmos in den letzten Jahren mit rund 50 Prozent pro Jahr im Ertrag zulegen konnte und auch weiterhin im Ertrag überproportional wachsen will. Allerdings sind auch in Zukunft erhebliche Investitionen notwendig, unter anderem für den Aufbau einer Produktionsstätte in den USA und der stärkeren internationalen Ausrichtung.

Negativ fällt auf, das fast die Hälfte des Plazierungsvolumens in die Kasse der Altgesellschafter - neben dem Management auch BMW - fließen; hinzu kommt, daß auch ein Kredit noch zurückgezahlt werden soll, so daß effektiv weniger als die Hälfte für die Expansion bleibt. Die Bewertung ist auf Basis der Bookbuildingspanne zwar fair, in der augenblicklichen Börsenlage wäre aber ein Abschlag angemessen gewesen, zumal dies schon der zweite Versuch ist, Elmos an die Börse zu bringen, und ein weiterer Fehlschlag mehr als peinlich wäre.

Die Zeichnung dürfte demnach kaum lohnen, Käufe im Bereich von etwa 20 Euro sollten bei anhaltender Marktschwäche für konservative Anleger möglich sein. Das KGV läge auf dieser Basis bei gut 20, angesichts der guten Wachstumschancen eine aussichtsreiche Einstiegsbasis. Als eines der Schwergewichte im Neuen Markt dürfte Elmos auch in den NEMAX 50 aufgenommen werden, so daß der Wert auch in Zukunft beachtet werden sollte.



Veröffentlichungsdatum: 03.10.1999 - 03:19
Redakteur: bf
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