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Neuemission Systematics - Ziemlich selbstbewußt erscheint es auf den e
Ziemlich selbstbewußt erscheint es auf den ersten Blick, daß sich der IT-Dienstleister nur wenige Tage nach dem geplatzten Börsengang des Konkurrenten m + s Elekronik selbst auf das Börsenparkett wagt. Betrachtet man die Emission jedoch genauer, so stellt sich heraus, daß das Selbstbewußtsein durchaus seine Berechtigung hat, denn die Wachstumsaussichten des Unternehmens sind ausgezeichnet. Erzielt das Unternehmen in diesem Jahr voraussichtlich etwa 400 Mio. DM Umsatz, so soll dieser in den nächsten Jahren zwischen 25 und 35 Prozent zulegen können.

Wie eine ganze Reihe bereits notierter Gesellschaften am Neuen Markt bietet Systematics umfangreiche IT-Dienstleistungen an und betreut vor allem Großkunden, wie zum Beispiel den Axel Springer Verlag. Als Konkurrenten sind neben Großkonzernen wie IBM auch NM-Unternehmen wie etwa Plenum, Heyde oder TDS zum Teil in den gleichen Geschäftsfeldern tätig. Im Vergleich zu den Mitbewerbern fällt die schwache EBIT-Marge von nur etwa 4,7 Prozent im laufenden Jahr auf, die jedoch in den kommenden Jahren deutlich steigen und im Jahr 2002 bereits annähernd 10 Prozent erreichen soll.

Daß diese Pläne nicht nur reine Utopie sind, sondern auch vom Unternehmen selbst für realistisch gehalten werden, beweist die Tatsache, daß keine einzige Aktie der Emission aus Altbesitz stammt. Darüber hinaus haben sich die Altaktionäre verpflichtet, erst frühestens nach zwei Jahren überhaupt erstmals Anteile zu verkaufen, und selbst dann dürfen im dritten und vierten Jahr nur je 15 Prozent der Bestände aufgelöst werden.

Auch die Konsortialführer tragen der Marktlage Rechnung: wurde durch Analysten ein fairer Wert von 17,5 bis zu 23 Euro ermittelt, so werden die Aktien ein gutes Stück unter der Obergrenze zu 16 bis 18 Euro angeboten - ein löbliches Entgegenkommen, dem sich andere Emittenten anschließen sollten. Um den Erfolg der Emission zu gewährleisten, sind im Konsortium mit Gontard, Sal. Oppenheim, der Hamburger Sparkasse, der Berenberg Bank, M.M. Warburg und der Vereins- und Westbank gleich eine ganze Reihe plazierungsstarker Partner vertreten.

Die Bewertung ist mit einem 2000er-KGV von deutlich unter 30 angemessen, zumal die steigenden Margen das KGV bis 2002 auf ungefähr 10 schrumpfen lassen dürften. Zwar dürfte in Anbetracht der derzeitigen Marktsituation klar gewesen sein, daß die Zeichnung kaum Chancen auf Zeichnungsgewinne brachte, der im Emissionspreis und der langen Lock-up-Periode ausgedrückte gute Wille der Banken und Altaktionäre, die Emission erfolgreich durchzuführen, auch wenn dadurch etwas weniger Geld in die Kasse gespült wird, machen die Aktie auf dem Emissionsniveau zu einem attraktiven Investment.

Angesichts der guten Aussichten und der zu erwartenden Übernahmen - mit match und JANUS sind in diesem jahr bereits zwei Akquisitionen erfolgt - könnte es Systematics gelingen, sich von der Masse der an die Börse strömenden IT-Dienstleister positiv abzuheben. Allein schon als eine der wenigen Emissionen, bei der der schwachen Marktsituation eindeutig aus freien Stücken Tribut gezollt und nicht etwa nachträglich der Emissionspreis herabgesetzt wird, um das Schlimmste zu verhindern, ist das Unternehmen allemal eine genauere Beobachtung wert.



Veröffentlichungsdatum: 26.09.1999 - 03:11
Redakteur: bf
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