Die Börsenmakler Schnigge AG hat im Geschäftsjahr 2001 nach vorläufigen Berechnungen ein Konzernergebnis von -32,7 Mio. Euro (Vorjahr +2,7 Mio. Euro) erzielt. (Eigenkapital von 44,4 Mio. Euro.) Zu diesem Verlust haben in erster Linie Abschreibungen auf Beteiligungen in der Schnigge Beteiligungs AG sowie Wertberichtigungen im Handels- und Anlagebuch von insgesamt 25,2 Mio. Euro beigetragen.
Die Wertansätze wurden entsprechend der aktuellen Marktsituation deutlich nach unten korrigiert. Die negative Entwicklung der Finanz- und Kapitalmärkte im Jahr 2001 führte zu einem starken Rückgang bei den Courtage-Einnahmen und den Erträgen aus Finanzgeschäften. Geplante Neuemissionen wurden angesichts des schlechten Börsenklimas verschoben oder abgesagt.
Dadurch kam der Handel per Erscheinen im zweiten Halbjahr 2001 vollständig zum Erliegen. Der zur Jahresmitte gestartete außerbörsliche Aktienhandel litt unter der starken Zurückhaltung der Anlegerschaft und hat sich deshalb noch nicht so positiv entwickelt wie geplant. Die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen haben u.a. zu einer Reduktion der Mitarbeiterzahl von 58 auf 43 zum Jahresende geführt.
Von Mitarbeitern und Vorständen wurde eine erhebliche Gehaltsreduzierung akzeptiert. Angesichts der schwierigen Geschäftslage werden weitere Sparmaßnahmen durchgeführt. Der Vorstand hat beschlossen, die Geschäftstätigkeit zukünftig auf den Wertpapierhandel zu konzentrieren. Im Zuge dessen soll die Tochtergesellschaft Schnigge Vermögensberatung und Vermögensverwaltung AG verkauft werden.
Die in der Schnigge Beteiligungs AG gehaltenen Beteiligungen werden schrittweise veräußert. Die Aktien der Fuhrländer AG wurden zu einem leicht über dem Einstand liegenden Preis abgegeben. Verkaufsverhandlungen über weitere Unternehmensbeteiligungen befinden sich im fortgeschrittenen Stadium.
Die Schnigge Beteiligungs AG wird voraussichtlich im Laufe des Jahres auf die Börsenmakler Schnigge AG verschmolzen. Das laufende Geschäftsjahr sollte bei Verwertung der Beteiligungs- Assets, stringenter Kostenkontrolle und einem wieder normalisierten Börsengeschäft der Gesellschaft die Möglichkeit zum Turnaround eröffnen. Die endgültigen Zahlen für 2001 werden voraussichtlich Ende April veröffentlicht.