Nach Inkrafttreten der Neuregelung des Wertpapierübernahmegesetzes plant die Dürr AG den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an der Carl Schenck AG (Squeeze out). Die Maßnahme soll gesellschaftsrechtliche Vorgänge im Rahmen einer Straffung der Dürr-Konzernstruktur erleichtern, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung vom Freitag.
Zur klareren Fokussierung auf den Hauptkundenkreis, die Automobil- und Zulieferindustrie sowie zur Nutzung von Synergien wird Dürr die Anzahl seiner Unternehmensbereiche von sieben auf fünf zusammenführen sowie deren Produktportfolios marktbezogen anpassen: Der Unternehmensbereich Automotion, der in Final Assembly Systems (Endmontage) umbenannt wird, fokussiert sich auf die Planung und Realisierung schlüsselfertiger Endmontagesysteme. Der Unternehmensbereich Measuring Systems umfasst zukünftig auch Produkte und Leistungen für die Forschung und Entwicklung von Fahrzeugen und damit alle Messtechnik-Aktivitäten der Carl Schenck AG.
Der Unternehmensbereich Environmental wird als Produktlinie in den Unternehmensbereich Paint Systems integriert. Der Unternehmensbereich INTX wird zukünftig als Zentralbereich Corporate Venture Capital in der Dürr AG verankert. Entsprechend wurde die Geschäftsverteilung im Vorstand wie folgt festgelegt. Dr. Reinhold Grau: Paint Systems, Frank Haun: Measuring Systems und Ecoclean, Dr. Norbert Klapper: Final Assembly Systems und Services. Die Funktionen von Dr. Wolfgang Baur: Finanzen, Personal, IT sowie Hans Dieter Pötsch, Vorsitzender des Vorstands, bleiben unverändert. Dies hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 6. Dezember verabschiedet.
Für das laufende Geschäftsjahr geht Dürr nicht mehr davon aus, dass Umsatz und Ertrag wie ursprünglich geplant prozentual zweistellig wachsen werden. Vor dem Hintergrund der weltweit schwachen Konjunktur und den Folgen der Anschläge ist in den letzten Wochen die Investitionsbereitschaft in vielen Industriebranchen weiter zurückgegangen. Der dadurch gestiegene Wettbewerbs- und Margendruck führte insbesondere bei Schenck aber auch der amerikanischen Environmental-Gesellschaft zu Ergebnisabschwächungen.
Ende des Geschäftsjahres verfügt Dürr über einen guten Auftragsbestand, der die Auslastung weit in das erste Halbjahr 2002 sichert. Vor diesem Hintergrund erwartet Dürr eine Konsolidierung der Geschäftsentwicklung auf dem erreichten hohen Niveau, hieß es weiter.