Die comdirect bank AG will ihre Töchter in Frankreich und Italien noch im laufenden Jahr verkaufen. Die Geschäftsentwicklung in beiden Ländern habe den Erwartungen nicht entsprochen, hieß es in einer vwd-Meldung vom Freitag. Danach werde man sich auf die Märkte Deutschland und Großbritannien konzentrieren.
Die Umsetzung der Pläne für Europa kann weiteren Angaben zufolge zu außerordentlichen Wertberichtigungen führen. Allerdings halte man an der bisherigen Aussage über die Ergebnisentwicklung im laufenden Jahr fest. "Bereinigt um die außerordentlichen Wertberichtigungen werden wir in der AG in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen", sagte Vorstandssprecher Bernt Weber.
Wie es weiter hieß, ist in Frankreich und in Italien die Gewinnschwelle in der ursprünglich angestrebten Zeit den weiteren Angaben zufolge nicht zu erreichen. Im dritten Quartal hätten die Neukundenzahl von netto 12.752 Kunden und die Orderzahlen unter dem Einfluss schwacher Aktienmärkte gestanden.
Der dadurch bedingte Rückgang der Provisionserträge sei durch Kostensenkungen größtenteils kompensiert worden. Die Verwaltungsaufwendungen seien konzernweit im Vergleich zum Vorquartal auf 41,2 (64,8) Mio. Euro gesenkt worden.
Die größten Einsparungen seien bei der Verringerung der Marketingausgaben erzielt worden. Im vierten Quartal erwartet die Bank wegen der Kurzarbeit weitere Einsparungen bei den Personalkosten. Der Jahresüberschuss in den ersten neun Monaten 2001 lag im Konzern bei minus 46,387 Mio. Euro und in der AG bei minus 4,557 Mio. Euro, konnte man der vwd-Meldung vom Freitag weiter entnehmen.