Die Bipop-Carire SpA. ist im dritten Quartal 2001 in die Verlustzone gerutscht. Die italienische Bank wies einen Nettoverlust von 141,8 Mio. Euro nach einem Nettogewinn von 105,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum aus, wie man einer Ad-Hoc Mitteilung des Unternehmens entnehmen konnte. Auf Neunmonatssicht ergab sich ein Verlust von 85,5 Mio. Euro. Das Ergebnis sei überwiegend das Resultat von Sondereinflüssen, darunter Rückstellungen von 100 Mio. Euro für Kundengarantien. Das Institut machte dafür den negativen Wirtschaftstrend insgesamt, geringere Kommissionen sowie Handelsverluste von 41,6 Mio. Euro verantwortlich.
Dennoch geht Bipop im Falle eines Verkaufs der Vermögensverwaltung Azimut davon aus, das Gesamtjahr mit einem positiven Ergebnis abschließen zu können. Als Ergebnis eines Geschäftsplanes für die Jahre 2002 bis 2004 will Bipop das Nettoeinkommen aus dem Bankengeschäft jährlich um wenigstens 15 Prozent steigern. 2004 soll
diese Zahl 1,5 Mrd. Euro erreichen. Die Planzahlen für den Nettogewinn sehen für das nächste Jahr 180 Mio. Euro vor und 363 Mio. Euro für 2004.
Das entspräche einem jährlichen Gewinnwachstum von wenigstens 40 Prozent. Nach dem Geschäftsplan soll das Verhältnis von Kosten zu Einnahmen 2004 bis auf 57 Prozent nach 70 Prozent im ersten Halbjahr 2001 gesenkt werden. Die Eigenkapitalrendite will Bipop bis 2004 auf 18 Prozent von 6,6 Prozent im ersten Halbjahr 2001 steigern. Der Gewinn je Aktie solle sich im Zeitraum 2002 bis 2004 verdoppeln. Inhaltlich sieht der Geschäftsplan eine Reorganisation der Bank und die Fokussierung auf die Bereiche Retail Banking, Consumer Banking, Investmentprodukte sowie Leasing vor.
Das gewöhnliche Bankgeschäft solle ausgegliedert und die Zahl der Kunden erhöht werden. Bipop wolle auch die Risiken und Kosten genauer unter Kontrolle nehmen. Die verwalteten Vermögen dürften bis 2004 auf 28,6 Mrd. Euro steigen von 24,2 Mrd. Euro ohne Azimut zum Ende Juni.
Bipop ließ weiter verlauten, im dritten Quartal seien zusätzliche Rückstellungen von 35 Mio. Euro für eine geringe Zahl von Kunden gebildet worden, deren Solvenz eng mit dem Negativtrend der Finanzmärkte verbunden sei. Die Summe der Rückstellungen erhöhte sich damit auf 82,6 Mio. Euro. Bipop habe überdies den Wert der Aktien
in ihrem Portfolio auf vier von 5,869 Euro je Titel und damit um insgesamt 52,3 Mio. Euro abgeschrieben.
Veröffentlichungsdatum:
15.11.2001
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12:08
Redakteur:
tba