Bei der Böhler-Uddeholm AG droht ein Stellenabbau. Der Edelstahlkonzern, der für 2001 nach dem Rekordjahr 2000 das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erwartet, steht wegen der zunehmend spürbaren Abkühlung der Konjunktur vor einem schwierigen Jahr 2002, das merkliche Umsatz- und Gewinneinbußen bescheren werde. Für den Fall, dass der Auftragseingang wie zuletzt im dritten Quartal 2001 weiter rückläufig sein sollte, schließt der Vorstandsvorsitzende, Claus Raidl, Kündigungen nicht aus.
Die für 2002 erwarteten konjunkturellen Widrigkeiten - Amerika und Europa werden im gesamten Jahr schwach gesehen - will Raidl nicht nur mit einer "flexiblen Personalpolitik", sondern auch mit einer weiter forcierten Sortimentsverschiebung in höherwertige Produkte abfedern. Bereits in den vergangenen vier Jahren habe man viel in neue Qualitäten investiert. 2002 werde man daher ähnlich viel wie 2001 (130 Mio. bis 140 Mio. Euro) in die Verlängerung der Wertschöpfungskette investieren, 2001 seien bisher 90 Mio. Euro geflossen.
Seine Ausbaupläne für eine der insgesamt vier Geschäftssparten, die Schmiedetechnik, die der Flugzeugindustrie und dem Energiesektor zuliefert, hat das Unternehmen nach den Terroranschlägen in den USA unterdessen auf Eis gelegt. Im Zuge des Aktienrückkaufs, der seit dem 4. Oktober 2000 läuft, habe Böhler-Uddeholm bisher rund 135.000 Aktien oder 1,23 Prozent des Grundkapitals zurückerworben. Geplant sei, bis zum 14. November 2002 insgesamt bis zu 660.000 Aktien zurückzukaufen. Der Aktienrückkauf dient einem Stock-Option-Plan für 62 Manager des Böhler-Uddeholm-Konzerns.