Sulzer Medica setzt weiterhin in erster Linie auf den Vergleichsvorschlag. Trotzdem bereite sich das Unternehmen auch auf andere Szenarien vor. Unabhängig davon sei ein Bankrott des gesamten Konzerns selbst im schlimmsten Falle ausgeschlossen, hieß es in einer afx-Meldung vom Freitag.
Parallel zu den laufenden Verhandlungen um den Vergleich bereite sich die für die fehlerhaften Implantate verantwortliche amerikanische Medica-Tochter
Orthopedics auf einen Gläubigerschutz nach Kapitel 11 der US-Konkursgesetzgebung vor. Damit werde zudem der Druck auf die Vergleichsverhandlungen erhöht, da die Kläger kein Interesse an Kapitel 11 hätten. In diesem Rechtszustand sei auf jeden Fall mit geringeren Gewinnen zu rechnen. Dies könne die möglichen Entschädigungszahlungen an die Patienten vermindern, hieß es in der Meldung weiter.
Wie der Meldung weiter zu entnehmen war, bedeute Kapitel 11 keine Liquidation von Orthopedics. Allerdings biete dieser Rechtszustand den betroffenen Firmen lediglich Schutz für eine Reorganisation. Es gebe hunderte von Firmen die unter Kapitel 11 arbeiten würden. Ferner wäre Kapitel 7 der schlimmste Fall des Konkursrechts, der eine Liquidation von Orthopedics zur Folge hätte. In diesem worst-case-Szenario müsste das gesamte US-Geschäft geopfert werden. Aber selbst in diesem unwahrscheinlichen Fall werde Sulzer Medica nicht bankrott gehen, sondern ein weltweit wichtiger Anbieter bleiben. Darüber hinaus werde Sulzer Medica auch ohne das US-Geschäft in 2001 noch einen Jahresumsatz von 700 Mio. bis 800 Mio. CHF erwirtschaften.