Deutliche Synergien sehen Brainpool TV AG und Viva Media AG durch das Zusammengehen beider Unternehmen. Für Brainpool ergebe sich ein Zugang zum internationalen Free-TV-Markt, hieß es in einer vwd-Meldung. Zudem stelle Viva eine hervorragende Testplattform für die eigene Programmentwicklung dar. Für die Gruppe rechnen beide Unternehmen 2002 mit einem Umsatz von 126,5 Mio. Euro, einer EBIT-Marge von 31 Prozent und einem Gewinn je Aktie von 1,1 Euro. Ohne den Mittelzufluss aus der der AOL-Time-Warner-Beteiligung (30 Mio. Euro) läge die EBIT-Marge bei zehn Prozent.
Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender der Viva Media AG, räumte ein, dass das Unternehmen allein Schwierigkeiten gehabt hätte, auf Dauer zweistellige Wachstumsraten zu erzielen. Brainpool geht dagegen für 2002 von einem Umsatzwachstum von 19,5 Prozent aus. Durch Brainpool vermindere Viva auch seine Abhängigkeit von Werbeeinnahmen, die derzeit 89 Prozent der Umsätze ausmachen.
Die Einnahmen der neuen Gruppe werden dagegen nur noch zu 47 Prozent aus der Werbung stammen, 37 Prozent der Umsätze sollen aus Lizenzen kommen. Schließlich könnten Künstler, die über Viva bekannt geworden seien, über Brainpool weiter vermarktet werden, so Gorny.
Viva strebe zunächst die Übernahme von 95 Prozent der Aktien von Brainpool an. Den restlichen Brainpool-Aktionären soll dann ein Abfindungsangebot ("Squeeze Out") unterbreitet werden. Brainpool soll den Neuen Markt verlassen und zunächst am Geregelten Markt notieren. Nach der Übernahme sämtlicher Aktien durch Viva, werde das Unternehmen von der Börse genommen, bleibe aber weiter rechtlich selbstständig. Die Konsolidierung von Brainpool soll zum 1. Januar 2002 erfolgen.