Gemäß eines Rechtsgutachtens vom 30. September 2001 ist eine Kaufpreisminderung für den Erwerb des operativen Geschäfts der KryptoKom bis auf die Hälfte des vormals vereinbarten Gesamtkaufpreises in Höhe von 12 Mio. Euro realistisch. Eine solche Kaufpreisminderung führe dazu, dass die Rückstellung für diese Verbindlichkeit neu bewertet und um 4,0 Mio. Euro niedriger angesetzt werde als auf der Bilanzpressekonferenz dargestellt. Der Goodwill der KryptoKom werde entsprechend um 4,0 Mio. Euro vermindert und stehe dann mit 4,5 Mio. Euro in den Büchern. Daraus resultiere eine jährliche Ergebnisentlastung in Höhe von 0,5 Mio. Euro für die nächsten acht Jahre, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung der Utimaco Safeware AG vom Dienstag.
Wie der Ad-Hoc Mitteilung weiter zu entnehmen war, sei das Unternehmen im Hinblick auf potenzielle Kapitalgeber mit der Zustimmung der Wirtschaftsprüfer zu dem Schluss gekommen, den Bilanzierungsspielraum nach IAS auszunutzen und in Anlehnung an die restriktiven Auslegungen gemäß US GAAP und HGB sehr konservativ zu bilanzieren. Die Auswirkung dieser Maßnahme sei eine Ergebnisentlastung für das laufende Geschäftsjahr und die zukünftigen Geschäftsjahre. In diesem Zusammenhang seien einmalige Abschreibungen für die in den zurückliegenden Jahren aktivierte Software in Höhe von 4,5 Mio. Euro vorgenommen worden. Die immateriellen Vermögensgegenstände betragen somit nach den bilanziellen Sonderabschreibungen der aktivierten Software und des Goodwills der KryptoKom 5,6 Mio. Euro. Insgesamt würden die Ergebnisse der nächsten Jahre somit um jeweils 9,4 Mio. Euro entlastet.
Letztendlich seien auch die latenten Steuern um 3,5 Mio. Euro gekürzt worden. Unter der Annahme zukünftiger Gewinne werde sich dies positiv auf die Bilanz und das Eigenkapital der folgenden Jahre auswirken. Anhand der oben aufgeführten Maßnahmen belaufe sich das EBIT-Ergebnis für das Geschäftsjahr 2000/2001 auf minus 14,4 Mio. Euro. Das Nettoergebnis betrage minus 16,5 Mio. Euro. Die durchgeführten Änderungen in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung seien rein buchungstechnischer Natur und hätten keine Auswirkungen auf die Liquidität. Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2001 betrage nach Umbuchungen 36,6 Mio. Euro und das Eigenkapital betaägt 19,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote belaufe sich auf 52,0 Prozent, hieß es in der Meldung weiter.
