Die spanische Regierung hat auf ihrer Kabinettsitzung am Freitag ihr Veto gegen den Einstieg der Energie Baden-Württemberg AG, EnBW bei Spaniens viertgrößtem Stromkonzern Hidroelectrica del Cantabrico S.A. (Hidrocantabrico) aufgehoben. Dies konnte man einer vwd-Meldung entnehmen. Madrid hatte sich seit Mai dagegen gesperrt, dass EnBW, an der Staatsmonopolist Electricite de France (EdF) zu 34 Prozent beteiligt ist, beim asturischen Versorger das Sagen erhält, nachdem die Baden-Württemberger Ende April zusammen mit ihrem spanischen Partner Ferroatlantica fast 60 Prozent der Anteile des Stromunternehmens erworben hatten.
Gleichzeitig blockierte Madrid auch die Stimmrechte eines vom portugiesischen halbstaatlichen Stromkonzern Electricidade de Portugal (EDP) geführten Konsortiums, das rund 34 Prozent an Hidrocantabrico erworben hatte. Madrid begründete den Schritt seinerzeit mit der Befürchtung, ausländische Staatsmonopolisten könnten zu schnell auf dem soeben liberalisierten iberischen Strommarkt Fuß fassen. Nachdem sich EdF nun bereit erklärte, die Verbundskapazitäten zwischen Spanien und Frankreich zu verdreifachen und zudem Garantien abgab, mögliche künftige Mitbewerber bei der Stromeinfuhr nach Spanien nicht zu behindern, hat sich die Lage grundlegend geändert.
