Die Intershop Communications AG hat ihre Unternehmenskrise noch nicht bewältigt. Die anhaltende Konjunkturschwäche und die große Zurückhaltung von Käufern haben das Unternehmen zu einer Umsatzwarnung veranlasst. Nichtsdestotrotz aber will der Konzern im vierten Quartal die Gewinnzone erreichen, konnte man einer Ad-Hoc Mitteilung der Intershop AG entnehmen. Die Gesellschaft reduziert mit Blick auf die zu erwartende Entwicklung im zweiten Halbjahr die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2001 auf nur noch 80 Mio. Euro. Damit würde der Umsatz um rund 35 Prozent unter dem Vorjahreswert von knapp 123 Mio. Euro liegen.
Als Grund für diese neue Einschätzung nennt Intershop eine anhaltend makroökonomische Schwäche und die zurückhaltenden Unternehmensausgaben im IT-Bereich. Im Vorfeld der Zahlen für das dritte Quartal 2001, die Intershop Ende Oktober bekannt geben will, teilt das Unternehmen mit, dass man die Betriebskosten in den vergangenen Monaten deutlich zurückführen konnte und nicht zuletzt deshalb optimistisch ist, im vierten Quartal wieder schwarze Zahlen beim Rohgewinn (EBITDA) zu erzielen.
Um dieses Ziel wirklich zu erreichen, hält der Anbieter von e-Business-Anwendungen an seinem umfangreichen Einsparungspaket fest. Neben der Reduzierung der Mitarbeiter um 25 Prozent auf 790 Arbeitskräfte soll die weltweite Aufgabe von Bürofläche, was einem Gesundschrumpfen gleich kommen soll, für die notwendigen Einsparpotenziale sorgen. Für die zum 31. Oktober angekündigte Quartalsbilanz bedeutet dies eine einmalige zusätzliche Belastung für die Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 22 Mio. Euro.
Dagegen sollen nach Unternehmensangaben im vierten Quartal die Gesamtkosten sogar halbiert werden können. Deutlich zurückgegangen ist der Barmittelverbrauch. Er sank von 20,2 Mio. Euro im zweiten, auf nunmehr 12,6 Mio. Euro im dritten Quartal. Derzeit verfügt Intershop noch über liquide Mittel in Höhe von 43 Mio. Euro.