Die MediGene AG konzentriert dich auf die Forschung und Entwicklung innovativer Herz- und Antitumormedikamente. Die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe gegen bisher als unheilbar geltende Krankheiten birgt für die Branche enormes Potenzial. Ziel von MediGene sei es dabei das gesamte Wertschöpfungspotenzial der Medikamentenentwicklung von der molekularen Analyse einer Erkrankung bis hin zur Vermarktung eines zugelassenen Medikamentes nutzen zu können.
Derzeit befinden sich sieben Produkte des Unternehmens in klinischen Studien, wie man der aktuellen Ausgabe des Börsenmagazins "Der Aktionär" entnehmen konnte. Großer Hoffnungsträger ist der Wirkstoff Etomoxir. Der Blockbuster-Kandidat durchläuft gegenwärtig die Phase 2 der klinischen Erprobung zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz. Experten beziffern das Umsatzpotenzial für Etoxomir auf 500 Mio. Euro. Allerdings dürfte mit einer Markteinführung nicht vor 2005 zu rechnen sein.
Mit PolyphenonE, einem Medikament gegen gutartige Genitaltumore, befindet sich erstmals ein Produkt eines börsennotierten deutschen Biotechnologieunternehmens in der letzten klinischen Phase der Medikamentenentwicklung. Erste vorläufige Daten werden bis zum Jahresende erwartet.
Im April 2001 erwarb MediGene die exklusiven europäischen Vermarktungsrechte für das Medikament Leuprogel von Atrix Laboratories. Leuprogel ist ein Medikament zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs mit einem geschätzten Umsatzpotenzial von 50 bis 100 Mio. Euro, das bereits im nächsten Jahr bei der europäischen Behörde eingereicht werden soll. Zum 30. Juni 2001 verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 100,7 Mio. Euro. Die durchschnittliche monatliche Netto-Cash-Burn-Rate betrug in den ersten sechs Monaten 2,4 Mio. Euro.
Im ersten Halbjahr wurde die NeuroVir Therapeutics Inc. durch Aktientausch übernommen. NeuroVir wird nun als hundertprozentige Tochter unter dem Namen MediGene Inc. geführt. Der Verkauf der 30-prozentigen Beteiligung am Dienstleister Medigenomix an Eurofins Scientific sei unter dem Gesichtspunkt der Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder zu sehen.
Ausgaben für die Produktentwicklung und die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten führten im ersten Halbjahr 2001 zu einem planmäßigen Periodenfehlbetrag von 10,9 Mio. Euro. Hierbei sei allerdings der außerordentliche Aufwand für die Akquisition der NeuroVir Therapeutics in Höhe von 86,5 Mio. Euro nicht berücksichtigt. "Der Aktionär" rät angesichts der günstigen Bewertung die gegenwärtige Konsolidierung zum Kaufen zu nutzen. Als Kursziel werden 22 Euro in Aussicht gestellt. Aktuell notiert der Wert bei 14,56 Euro.
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Veröffentlichungsdatum:
09.10.2001
-
14:41
Redakteur:
tba
