Der Leiterplattenhersteller AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG verabschiedet sich mit der Schließung des erst 1999 erworbenen Werkes in Augsburg zunächst aus der Belieferung von Telekom-Betreiberfirmen. Die Schließung erfolge mit Ende Oktober - sofern es bis dahin nicht gelingt, eine wirtschaftlich tragbare Alternative dazu zu finden. Konkret seien die bayerische Regierung und auch die IG Metall auf der Suche nach solchen Alternativen.
Diese könnten in einem Verkauf des Werks, in einer Umstellung der Produktion mit Joint-Venture-Partnern oder auch in zusätzlichen Aufträgen bestehen, was AT&S aber offensichtlich für wenig wahrscheinlich hält. Sollte es zu keiner Rettung in letzter Minute kommen, verlieren 402 Beschäftigte des Werkes ihren Arbeitsplatz.
Das Werk in Augsburg, welches das Ergebnis im vergangenen halben Jahr mit knapp einer Mio. Euro pro Monat belastete, wird dem Unternehmen im dritten Quartal Schließungskosten von rund 16 Mio. Euro verursachen, was sich je Aktie mit einer Ergebnisbelastung von rund 0,38 Euro niederschlägt.
AT&S hatte die Fabrik 1999 von Siemens übernommen und mit einer Investition von 31 Mio. Euro auf den Stand der Technik gebracht. Insgesamt hat die Investition AT&S 27 Mio. Euro gekostet, hieß es in der vwd-Meldung weiter. Bereits vor dem Markteinbruch hätte sich die Sanierung des Standortes wegen widriger Umstände und Managementfehler um ein Jahr verzögert. AT&S schloss eine Wiederaufnahme der Produktion für die Telekom-Infrastruktur zu einem späteren Zeitpunkt in dem neuen AT&S-Werk in Shanghai nicht aus.
