Mit einer Reihe von Klagen vor dem Münchener Landgericht ficht in dieser Woche Otto Winter (3,44 Prozent der Aktien), Aktionär der Winter AG die Beschlüsse der Hauptversammlung des Unternehmens vom 18. Juni dieses Jahres an. Mit einer Anfechtungsklage, die am morgigen Mittwoch verhandelt wird, will Winter die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Berufung von Hans-Martin Buhlmann in das Kontrollgremium und die Bestellung des Wirtschaftsprüfers in Frage stellen.
Darüber hinaus richtet sich die einen Tag darauf zur Verhandlung stehende Auskunftsklage darauf, die Beantwortung eines äußerst umfangreichen Fragenkatalogs zu ermöglichen, der nach Ansicht des Aktionärs auf der Hauptversammlung nicht oder nur unzureichend beantwortet wurde. Die Fragen beziehen sich unter anderem auf Unternehmensaufträge, Aussagen des Vorstandes zur Unternehmensentwicklung und zum Family & Friends-Programm aus Zeit des Börsengangs 2000.
Demnach wurde beim Börsengang unter anderem Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern ein Preisnachlass beim Aktienkauf von 25 Prozent eingeräumt, dieser jedoch etwa ein Dreivierteljahr danach wieder zurückgefordert. Der Wirtschaftsprüfer des Unternehmens hatte die Vergünstigung beanstandet.
Nach Auffassung des Vorstandes sind auf der Hauptversammlung alle Fragen "vollständig beantwortet" worden, hieß es in der vwd-Meldung weiter. Mitglieder der Familie Winter halten derzeit insgesamt 59,19 Prozent der Anteile.