Die AWD Holding AG scheint recht gute Chancen zu besitzen, bei der Bonnfinanz AG zum Zuge zu kommen. Nachdem bei der Versicherungs-Transaktion zwischen der Deutschen Bank AG und der Zurich Financial Services (ZFS) die Bonnfinanz zunächst ausgeklammert wurde, sei die Wahrscheinlichkeit eines Einstieges für den AWD gestiegen, hieß es in einer vwd-Meldung. Bereits vor über drei Monaten war AWD als potenzieller Interessent genannt worden, hat selber dazu aber nie Stellung bezogen.
Klar sei für Experten aber, dass der Hannoveraner Finanzdienstleister sich für einen größeren Zukauf nicht mehr lange Zeit lassen sollte, um die aus dem Börsengang gesammelten Gelder - der Emissionserlös betrug imerhin über eine Mrd. DM - nicht zu einem mageren Zinssatz angelegt zu lassen. Der AWD-Vorstandsvorsitzende Carsten Maschmeyer hatte vor rund einem Monat erneut bekräftigt, an Zukäufen interessiert zu sein. Konkrete Namen wurden allerdings nie genannt. Maschmeyer hatte auch angedeutet, dass "im Herbst etwas passieren wird".
Bonnfinanz als fünftgrößter deutscher Finanzvertrieb mit einem - allerdings seit zwei Jahren rückläufigen - Provisionsaufkommen von rund 200 Mio. DM genieße einen recht guten Ruf, was in der Branche keine Selbstverständlichkeit ist, wenn man zum Beispiel an die Diskussion um die Strukturvertriebe denke. Zudem sei die Zielgruppe - private Haushalte der gehobenen Mittelschicht mit einem Nettoeinkommen von mindestens 80.000 DM - ähnlich.