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HV-Bericht Capital Stage AG - Kursrückgang hielt sich dank neuer Strategie in Gr

Am 23. August 2001 hatte die Capital Stage AG (früher HWAG Hanseatisches Wertpapierhandelshaus Aktiengesellschaft) ihre Aktionäre und Gäste zur diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in das Dorint Hotel "Am Alten Wall" in die freie und Hansestadt Hamburg geladen. Alexander Langhorst, der für GSC Research berichtet, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.



Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Carl Graf Hardenberg eröffnete die Versammlung und begrüßte die rund 150 erschienenen Aktionäre, Gäste und Pressevertreter. Nach Erledigung der Formalien erteilte er dem Vorstandsmitglied Marco Hahn das Wort.


Bericht des Vorstands



Vorstand Marco Hahn begrüßte die Erschienenen ebenfalls sehr herzlich und zeigte sich sehr erfreut über die große Resonanz auf die Einladung zur zweiten Hauptversammlung im laufenden Jahr nach der bereits abgehaltenen außerordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2001. Neben einem Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2000 sowie den Zahlen zum ersten Halbjahr 2001 werde er in seinem Bericht auch auf den geplanten Ausbau der Geschäftsfelder und die damit verbundenen Kapitalmaßnahmen zu sprechen kommen.



Im Berichtsjahr wurde der Turn-around nach dem wenig erfreulichen Verlauf des Jahres 1999 vollzogen. Grundlage für diese positive Entwicklung war eine konsequente Neustrukturierung des Unternehmens, die mit der Etablierung und dem Ausbau weiterer Geschäftsfelder verbunden war. So wurde beispielsweise der Geschäftsbereich Corporate Finance völlig neu strukturiert. Insgesamt war man zusammen mit den Konzerngesellschaften in den Bereichen Wertpapierdienstleistungen, Corporate Finance, Pre-IPO-Beteiligungen und Vermögensberatung tätig.



Trotz der beschriebenen Aktivitäten wurden die Roherträge weiterhin zu rund 96 Prozent im Bereich Wertpapierdienstleistungen erwirtschaftet, und somit waren diese extrem abhängig von der Entwicklung des Börsenklimas. Vor diesem Hintergrund hat der Aufsichtsrat am 29. November 2000 einem Konzept zur Einbringung von Geschäftsaktivitäten der Futura Capitalis AG zugestimmt. Diesem Konzept wurde von der außerordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2001 zugestimmt (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC-Research ).



Als Ergebnis der Zusammenlegung der Kernkompetenzen von HWAG und Futura Capitalis ist die neue Capital Stage AG als unabhängiges Finanzdienstleistungs-Unternehmen mit einem umfassenden Leistungsportfolio und internationaler Ausrichtung positioniert. Die drei komplementären Geschäftsbereiche Beteiligungen, Services und Bankgeschäft stellen nach Aussage von Vorstand Hahn das neue Geschäftsmodell auf eine breite und solide Basis, um so zum "one-Stop-Shop" unter den Finanzdienstleistern zu werden. Die Eintragung des Namens Capital Stage AG erfolgte am 18. Juni 2001 im Handelsregister, die Einbringung der Tochtergesellschaften der Futura Capitalis AG wurde per 30. Juli in das Handelsregister eingetragen. Ab August können in der Bilanz der Capital Stage AG somit auch diese Gesellschaften konsolidiert werden.



Das Jahr 2000 war jedoch noch von den ehemaligen Kerngeschäftsfeldern Wertpapierdienstleistungen, Corporate Finance, Pre-IPO-Beteiligungen und Vermögensberatung geprägt. Der Rohertrag konnte gegenüber 1999 um 51,3 Prozent auf 13,252 Mio. Euro gesteigert werden, das Jahresergebnis im Konzern verbesserte sich um 170,3 Prozent auf 1,392 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG legte im Konzern um 126,7 Prozent auf 0,44 Euro (Vorjahr: minus 1,65 Euro), in der AG um 187,3 Prozent von minus 1,42 auf nunmehr 1,25 Euro je Aktie zu. Die vorgelegten Zahlen bestätigen nach Aussage des Vorstandes eindrucksvoll den gelungenen Turn-around. Weiteres wichtiges Ereignis im Jahr 2000 war zudem die Aufnahme in den Small-Cap-Index der Deutschen Börse AG, den S-DAX.



Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2001 ist von den schlechten Rahmenbedingungen am Kapitalmarkt geprägt. Bei den Zahlen ist nach Aussage von Vorstand Hahn zu berücksichtigen, dass die Konsolidierung der eingebrachten Gesellschaften erst ab dem 1. August erfolgen kann und dass deren Zahlen somit im ersten Halbjahr nicht bilanzwirksam geworden sind. Das Konzernergebnis lag zum 30. Juni 2001 bei minus 5,9 Mio. DM (Vorjahr: plus 2,646 Mio. Euro), das Ergebnis je Aktie sank von 2,20 Euro auf minus 3,56 Euro.



Enthalten sind im Ergebnis zudem Berichtigungen auf Wertpapierbestände im Umfang von 1,2 Mio. Euro sowie Marketing-, Rechts- und Beratungskosten für die Zusammenführung und Umfirmierung in Capital Stage AG in Höhe von etwa 1,1 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter lag bei 80 und stieg um 23 gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die im ersten Halbjahr noch nicht erfolgte Konsolidierung der neuen Geschäftsbereiche zeigt laut Vorstand deutlich die Notwendigkeit der getroffenen Entscheidungen, um die einseitige Abhängigkeit vom Maklergeschäft deutlich zu vermindern.



Wenngleich für das zweite Halbjahr keine Belebung der Aktienmärkte erwartet wird, plant die Capital Stage AG weiterhin, das Geschäftsjahr in konsolidierter Form mit einem positiven Nachsteuerergebnis abzuschließen. Die ursprüngliche Prognose von 3,6 Mio. Euro beim Konzernergebnis müsse man jedoch aufgrund der massiven Abwärtsdynamik in den letzten Wochen auf etwa 1 Mio. Euro reduzieren. Erzielt werden sollen diese Erträge aus Beteiligungsverkäufen sowie geplanten Kostenanpassungen. Künftig sollen insbesondere aus dem Corporate Finance deutliche Ertragsbeiträge fließen, und insbesondere der M&A-Bereich stehe vor einer positiven Entwicklung, und man arbeite bereits an einer Reihe interessanter Projekte.



Im Vergleich mit Wettbewerben aus den Bereichen Wertpapierhandel und Venture-Capital konnte sich der Aktienkurs vergleichsweise achtbar halten und musste nur leichtere Verluste von etwa 20 Prozent hinnehmen, wohingegen Wettbewerber deutlich stärkere Kursrückgänge verkraften mussten. Dies ist in den Augen von Vorstand Hahn ein weiterer Beweis für die positiven Auswirkungen der neuen Ausrichtung und Aufstellung der Gesellschaft nach den Beschlüssen vom 17. Mai.



Um die Beschlüsse der außerordentlichen Hauptversammlung umzusetzen, wurden die nachfolgend genannten Bar- und Sachkapitalerhöhungen in den letzten Wochen und Monaten durchgeführt. Die Futura Capitalis hat ihre 7 Tochterunternehmen mit insgesamt 18 Beteiligungen gegen Ausgabe von 5.973.857 Aktien mit einem rechnerischen Nennwert von 2,56 Euro eingebracht. Des Weiteren wurden den freien Aktionären im Verhältnis 1:5 zu 29,10 Euro weitere 2.250.465 Aktien zur Zeichnung angeboten, von denen 4.565 Stücke bezogen wurden.



Bereits im März des laufenden Jahres wurde eine erste Barkapitalerhöhung über 479.325 Stücke in einem sehr schwierigen Börsenumfeld platziert. Somit stieg das Grundkapital von 3,072 Mio. Euro zu Beginn des Jahres 2001 auf nunmehr 19,603 Mio. Euro an. Die aktuelle Aktionärsstruktur stellt sich wie folgt dar: Futura Capitalis AG 49 Prozent, Mitarbeiter und Organe der Capital Stage 26 Prozent, Institutionelle Investoren 5 Prozent und 20 Prozent Free Float. Mittelfristig wird zur Aufnahme in den M-DAX ein Free Float von rund 40 Prozent angestrebt. Zur Belebung des Handelsvolumens und der besseren Vergleichbarkeit mit Wettbewerbern soll von der Hauptversammlung zudem eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln mit anschließendem Aktiensplit im Verhältnis 1:3 beschlossen werden.



Seit der außerordentlichen Hauptversammlung wurden insbesondere im Beteiligungsgeschäft in den vergangenen Wochen 5 aussichtsreiche Investitionen getätigt. Der Bereich Neue Energien wurde um eine Beteiligung an der Conergy AG erweitert, dem europaweit führenden Anbieter im Solarstrombereich (Photovoltaik), sowie an der BGZ Beteiligungsgesellschaft für erneuerbare Energien, die über ihre Tochtergesellschaft seit über 10 Jahren in der Projektierung von Windparks tätig ist. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei etwa 65 Mio. Euro, und es wurde ein Nachsteuerergebnis von 2,4 Mio. Euro erzielt.



Im Bereich der Biotechnologie wurden Beteiligungen an der bitop AG, der ROOTec GmbH sowie der nanotype GmbH eingegangen. Die bitop AG ist weltweit führendes Unternehmen bei der Herstellung neuer Naturstoffe für industrielle Applikationen, ROOTec hat eine Plattformtechnologie für die Herstellung von pflanzlichen Wirkstoffen und Wirkstoffgemische für die pharmazeutische Forschung und Produktion entwickelt. Mit dem von der nanotype entwickelten Messverfahren ist eine drastische Reduktion der Entwicklungszeiten von Medikamenten möglich.



Zu Beginn des Jahres wurde über die HMB Beteiligungsgesellschaft eine Beteiligung an der KaMai GmbH eingegangen, einem Unternehmen aus dem Bereich IT/Neue Medien. Die Auswahl dieser Investition erfolgte durch die Spezialisten der Futura Capitalis, die Gesellschaft beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Vertrieb von PC-Mehrplatzsystemen.



Der Geschäftsbereich Services wurde durch die Übernahme von 68,75 Prozent der Anteile an der Service Media Data AG verstärkt und konsequent ausgebaut. Service Media Data ist eine Dienstleistungsholding, die in den Bereichen Consulting, Kommunikation und IT/Data aktiv ist. Im ersten Quartal 2001 erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von 2,45 Mio. Euro bei einem Ergebnis von rund 0,51 Mio. Euro. Darüber hinaus wurde auch die bisherige Minderheitsbeteiligung an der TATA-Box GmbH & Co. KG, einem Unternehmen für Beratungsleistungen im Sektor Biotechnologie, auf 85 Prozent aufgestockt.



Der Bereich Bankgeschäft betreut über die Capital Stage Brokerage GmbH drei Unternehmen als Designated Sponsor, namentlich die Gesellschaften Beate Uhse AG, Datasave AG und farmatic biotech energy ag. Für das Designated Sponsoring wurde man kürzlich von der Deutschen Börse AG mit der Bestnote "AA" ausgezeichnet. Ebenfalls war man als Konsortialmitglied am erfolgreichen IPO der farmatic biotech energy ag am Neuen Markt beteiligt.



Die Expansion im europäischen Ausland wird durch die kürzlich erreichte Zulassung der Capital Stage Brokerage GmbH an der Wiener Börse vorangetrieben, weitere wichtige europäische Börsenplatze sollen in Kürze folgen. Erfolgreich wurde auch das kürzlich gestartete Internetangebot "Bondboard" unter der Adresse www.bondboard.de am Markt aufgenommen. Auf dieser Informationsplattform haben Anleger die Möglichkeit, sich intensiv über alternative Anlageformen im Anleihemarkt zu informieren und vergleichende Berechnungen vorzunehmen.



Künftig soll das Beteiligungsportfolio weiter intensiv ausgebaut werden, und die internationale Expansion soll über strategische Beteiligungen sowie den Aufbau eigener Niederlassungen und Tochterunternehmen forciert werden. Zu diesem Zweck sollen die von der Hauptversammlung zu beschließenden genehmigten Kapitalien I und II im Gesamtvolumen von 11.486.620 Euro gegebenenfalls in Anspruch genommen werden. Um eventuell bereits kurzfristig von den vielfach günstigen Bedingungen im Beteiligungsmarkt profitieren zu können, soll geprüft werden, ob noch im laufenden Jahr eine weitere Barkapitalerhöhung über mindestens 2,5 Mio. Euro nominal durchgeführt werden soll.


Allgemeine Aussprache und Abstimmungen



Nach Beendigung des Vorstandsvortrags meldete sich kein Aktionär zu Wort, so dass gegen 12:00 Uhr die allgemeine Aussprache beendet wurde und die Präsenz mit 7.324.527 Aktien oder 95,65 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt werden konnte. Sämtliche zur Beschlussfassung anstehenden Tagesordnungspunkte wurden von der Hauptversammlung mit überwältigender Mehrheit bei einer nicht nennenswerten Anzahl an Enthaltungen und Gegenstimmen zu einzelnen Tagesordnungspunkten verabschiedet.



Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Beschlussfassung über eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln mit anschließendem Aktiensplit im Verhältnis 1:3 (TOP 5), die Schaffung genehmigter Kapitalien I und II in Höhe von insgesamt 11.486.620 Euro (TOP 6 und 7), die Anpassung des bedingten Kapitals für den Aktienoptionsplan (TOP 8) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 9).



Ferner wurde unter Tagesordnungspunkt 10 die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder festgelegt sowie unter Tagesordnungspunkt 11 satzungsmäßig verankert. Zudem ist in der Beschlussfassung der Abschluss einer Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Aufsichtsratsmitglieder enthalten. Des Weiteren wurden unter TOP 12 Satzungsänderungen im Hinblick auf das NaStrAG beschlossen, der Anspruch auf Verbriefung der Aktien ausgeschlossen (TOP 13) sowie die Arthur Andersen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH, Hamburg, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2001 gewählt (TOP 14).


Fazit



Die auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 17. Mai 2001 gefassten Beschlüsse zur Eingliederung von Geschäftsbereichen der Futura Capitalis AG in die damalige HWAG und die zwischenzeitlich erfolgte Umfirmierung in Capital Stage AG konnten inzwischen umgesetzt und in das Handelsregister eingetragen werden.



Für die Aktionäre der früheren HWAG ist diese Transaktion sicherlich positiv zu beurteilen, wird man doch in der neuen Aufstellung nicht nur wesentlich unabhängiger von den Provisionen aus dem Wertpapierhandel, sondern man verfügt nun auch über einen Stabilität verleihenden, finanzstarken Großaktionär. Ohne diese Entwicklung hätte sich der Aktienkurs wohl kaum so gut gegen das sehr schlechte Marktumfeld behaupten können. Während Wettbewerber teilweise Kurseinbußen von über 70 Prozent zu verkraften hatten, konnte sich die Aktie der Capital Stage AG mit einem Kursrückgang von "nur" 20 Prozent vergleichsweise gut schlagen.



Die künftige Entwicklung sowohl des Ertrags wie auch des Aktienkurses wird nun wesentlich davon abhängen, wie erfolgreich die neue Strategie als "one-Stop-Shop" im Bereich Finanzdienstleistung umgesetzt werden kann. Erste Erfolge sind hier bereits zu vermelden gewesen, die auf eine positive Entwicklung hoffen lassen.


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Veröffentlichungsdatum: 28.08.2001 - 23:23
Redakteur: ala
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