Die Merck KGaA ist bereit, im Zuge der geplanten neuen Partnerschaft zwischen der ImClone Systems Inc. und Bristol-Myers Squibb Co. gewisse Rechte an ImClone an Bristol-Myers zurückzugeben. Dies konnte man einer vwd-Meldung entnehmen. Das bisherige Recht von Merck, das dem Unternehmen vorrangig alle Produkte aus der ImClone-Forschungspipline angeboten würden, gehe nun an Bristol-Myers Squibb (BMS) über. Im Gegenzug sollen sich die Zahlungsverpflichtungen von Merck gegenüber ImClone verringern.
Hintergrund ist die am Mittwoch bekannt gegebene Absicht von Bristol-Myers Squibb, von ImClone die Nordamerika-Rechte an der Entwicklung und Kommerzialisierung des potenziellen Krebsmedikamentes C225 (Cetuximab) zu erwerben. Die Rechte für diese Region, die etwa 50 Prozent des Weltmarktes für dieses neue Medikament repräsentiert, lagen bisher in den Händen von ImClone selbst. Die weltweiten Rechte für C225 außerhalb der USA und Kanada hat Merck bereits im Dezember 1998 erworben. In Japan hält Merck Co-Marketing- und Co-Development-Rechte an diesem Entwicklungsprodukt. Merck hatte die Rechte 1998 für insgesamt 60 Mio. USD gekauft.
Hierin waren Einmalzahlungen und weitere Leistungen in Abhängigkeit von vereinbarten Projektfortschritten an ImClone enthalten. An ImClone ist Merck auch mit rund drei Prozent beteiligt. Die erste Zulassung von Cetuximab in Europa wird im Laufe des Jahres 2003 erwartet.
BMS ist auch Partner von Merck und vermarktet in den USA seit 1995 in Lizenz das Merck-Diabetes-Präparat Clucophage. Neben C225 hält Merck auch die weltweiten Lizenzrechte für BEC-2 - einem weiteren erfolgsversprechenden Produkt aus der Pipline von ImClone Systems. Der US-amerikanische Partner von Merck hat sich auf die Entwicklung eines Portfolios gezielt angreifender Biotherapeutika für unterschiedliche Krebsformen spezialisiert.