Der Großaktionär der ehemaligen CURANUM AG Herr Bernd Scheweling erwarb im Sommer 2000 die Mehrheit an der BONIFATIUS AG und ließ in der Hauptversammlung vom 27. November 2000 über die Einbringung der wesentlich größeren CURANUM in die relativ kleine BONIFATIUS abstimmen. Wirtschaftlich gesehen übernahm CURANUM die BONIFATIUS, ihre Altaktionäre erhielten etwa 89 Prozent der Aktien des neuen Unternehmens, auch der Umsatz der CURANUM war sieben mal höher als der des "Aufkäufers". Auf der Hauptversammlung vom 22. Juni 2001 stand unter anderem die "Rückbenennung" in CURANUM AG zur Abstimmung.
Die Aktie kam im November 1998 zu einem Preis von 25 DM an die Börse und entwickelte sich stetig nach unten. Seit dem Zusammenschluss konnte sie sich von ihren Tiefkursen bei 2,50 Euro erholen und notierte zuletzt bei 4,50 Euro. Nach dem Ausstieg des krisengeschüttelten ehemaligen Großaktionärs und Firmengründers WKM Terrain- und Beteiligungs AG kam die Aktie in ruhigeres Fahrwasser und erhielt zuletzt auch eine freundlichere Berichterstattung in der Presse. Als Berichterstatter für GSC Research fand sich Robert Zeiss im Versammlungsraum des obersten Stockwerks des Literaturhauses in München ein.
Bericht des Vorstands
Vorstandsvorsitzender Hans-Milo Halhuber informierte zunächst über den Ablauf der Sachkapitalerhöhung durch Einbringung der CURANUM AG. Nach einer zweiten Kapitalrunde haben alle Altaktionäre das Umtauschangebot im Verhältnis 1 zu 1,6 angenommen, so dass am 15. April 2001 der Abschluss der Kapitalerhöhung und die
hundertprozentige Übernahme in das Handelsregister eingetragen werden konnte. Hauptaktionär Bernd Scheweling halte nun etwa 70 Prozent der 29,7 Millionen Stückaktien. Aufgrund der Größe des Unternehmens muss der Aufsichtsrat nun aus 12 Mitgliedern bestehen, von denen 6 Arbeitnehmervertreter sind, die Erweiterung wird derzeit vorgenommen.
Zum Vergleich der Geschäftszahlen für das Jahr 2000 wurde eine "als-ob-Konsolidierung" des BONIFATIUS und CURANUM Konzerns rückwirkend für das Gesamtjahr vorgenommen (CURANUM wurde zum Anteil von 97,3 Prozent per Jahresende berücksichtigt). Der Umsatz belief sich auf 286 Mio. DM, das EBITDA auf 11,6 Mio. DM, das Ergebnis je Aktie auf 0,12 DM.
Nach dem Zusammenschluss habe man nun ein nahezu flächendeckendes Netz an Pflegeeinrichtungen, was eine hohe Wirtschaftlichkeit und die Aufmerksamkeit der privaten Versicherungsträger garantiere. Die 40 betriebenen Pflegezentren bieten bei maximaler Auslastung 4.519 Pflegeplätze und 640 betreute Wohnungen. Trotz einiger Häuser in der Anlaufphase betrug die durchschnittliche Belegung 92 Prozent.
Ohne "als-ob-Betrachtung", also unter ausschließlicher Beachtung der Zahlen des alten BONIFATIUS-Konzerns, stiegen die Pflegeumsätze um 41 Prozent auf 37,4 Mio. DM. Dabei wurden erstmals die neu errichteten Zentren in Augsburg und Wien berücksichtigt. Die Beratungsleistungen gegenüber dem ehemaligen Mehrheitsaktionär WKM Terrain- und Beteiligungs AG waren weiter rückläufig, insgesamt halbierten sich die sonstigen betrieblichen Erträge damit auf 3,4 Mio. DM.
Nach der oben genannten "als-ob-Konsolidierung" stiegen die Umsatzerlöse im Pflegebereich um 14 Prozent auf 272 Mio. DM und die Gesamtleistung auf 286 Mio. DM. Die vor Einbringung der CURANUM AG prognostizierten Zahlen wurden damit erreicht.
Herr Halhuber machte hauptsächlich die Eröffnung der beiden neuen Pflegezentren für das EBITDA von minus 6,1 Mio. DM im (Alt)Konzern verantwortlich, der Jahresfehlbetrag wurde damit zu 7,5 Mio. DM ausgewiesen. Wegen der Ertragsstärke des CURANUM-Konzerns ergab sich für beide Unternehmen ein positives EBITDA von 11,6 Mio. DM und ein EBIT von 7,9 Mio. DM. Das Jahresergebnis stellte sich nach dieser Rechnung mit 3,5 Mio. DM ein und sei damit lediglich zufriedenstellend. Belastend haben sich Aufwendungen für die Integration beider Unternehmen, Börsenzulassungskosten und hohe Firmenwertabschreibungen ausgewirkt.
Auf Forderungen gegenüber der WKM habe das Unternehmen in Höhe von 9,5 Mio. DM verzichtet. Zudem habe der Großaktionär Bernd Scheweling eine Forderung zum Nennwert von 8,3 Mio. DM aus der CURANUM BONIFATIUS erworben. Damit könne die Gesellschaft einen "unvorbelasteten Neuanfang" beginnen. Aufgrund dieser Transaktion könne die Dividende von 0,41 DM je Aktie bzw. 12,2 Mio. DM insgesamt aus dem EK 04 und damit steuerfrei ausgeschüttet werden.
Die Eigenkapitalquote von 39 Prozent im Konzern bezeichnete Herr Halhuber als in der Branche einmalig hoch. In der Einzelbilanz der CURANUM BONIFATIUS AG verdreifachte sich das Eigenkapital auf 100 Mio. DM, ursächlich waren der Jahresüberschuß in der AG von 17,5 Mio. DM und die mittels Sacheinlage eingebrachten CURANUM-Aktien über 50 Mio. DM.
Im Gesamtkonzern wurden durchschnittlich 3.035 Mitarbeiter beschäftigt. Zwar bestehe ein erheblicher Mangel an qualifizierten Fachkräften, die geforderten Fachkraftquoten konnten jedoch erfüllt werden. CURANUM BONIFATIUS könne ein gutes Arbeitsklima und moderne, pflegegerechte Einrichtungen anbieten. Jüngst wurde vom Bundestag die Novelle des Heimgesetzes verabschiedet. Danach werde der "Verbraucherschutz" im Pflegebereich gestärkt werden, externe Prüfungen und ein Qualitätsmanagementsystem werden vorgeschrieben. In den eigenen Einrichtungen sei man darauf bereits vorbereitet.
Im Management hatte es im Rahmen der Einbringung der CURANUM AG personelle Veränderungen gegeben. Hans R. Schwarz verließ zum 8. November 2000 den Vorstand, am gleichen Tag trat Bernd Scheweling, zugleich Vorstand der CURANUM AG, in den Vorstand ein. Zuvor schied am 28. Januar 2000 Jörg E. Ulte aus dem Vorstand aus und Heinrich C. Kiessling sowie Beate Kainberger verließen den Aufsichtsrat.
Die eintragungspflichtigen Veränderungen infolge den Beschlüssen der letzten Hauptversammlung wurden am 15. Februar 2001 ins Handelsregister eingetragen. Die Einbringung der verbliebenen 2,7 Prozent Aktien der CURANUM AG wurde am 15. April 2001 eingetragen, damit erhöhte sich das Grundkapital auf 29,7 Mio. Euro. Lediglich die ehemaligen 3,3 Mio. Stückaktien der BONIFATIUS sind zum Börsenhandel zugelassen, für die restlichen 26,4 Mio. Aktien wurde am 22. Juni 2001 der Antrag zur Zulassung gestellt. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 2 Mio. DM, die Zulassung zum Börsenhandel wird innerhalb von 4 Wochen erwartet.
Von der Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien hatte die Gesellschaft nach einem Beschluss des Aufsichtsrats vom 10. Februar 2001 Gebrauch gemacht, bislang wurden 60.000 Aktien erworben. Bei günstig erscheinenden Gelegenheiten werde künftig weiter zugekauft. Die Aktien sollen später einmal als Akquisitionswährung dienen.
Die Gesellschaftsstruktur werde gestrafft werden. Dies schaffe einerseits eine höhere Transparenz, andererseits werden damit die Kosten der notwendigen Quartalsberichterstattung gesenkt. Im ehemaligen BONIFATIUS Konzern wurden bereits einzelne Betriebsstätten GmbHs zu Landesgesellschaften für Deutschland und Österreich zusammengefasst. CURANUM hatte einzelne Betriebsgesellschaften in die CURANUM Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH verschmolzen.
Künftig solle es im Konzern nur mehr zwei Betriebsgesellschaften geben. Die CURANUM AG selbst verlegt ihren Sitz von München nach Haan und wird in eine GmbH umgewandelt, um künftige Verwechslungen mit der Muttergesellschaft auszuschließen. Ursprünglich war eine Verschmelzung vorgesehen, die sich jedoch wegen den folgenden Firmenwertabschreibungen als nachteilig herausstellte. Deshalb werde der Hauptversammlung nun ein Beherrschungsvertrag zur Abstimmung vorgelegt.
Seit Anfang März betreut Benita Berge die Bereiche Investor Relations und Public Relations, Bernd Rothe bleibt auch nach seinem Ausscheiden aus der BONIFATIUS vor einem Jahr weiterhin als externer Berater für das Unternehmen tätig. Die Öffentlichkeitsarbeit konnte bereits erheblich verbessert werden, was auch die Vielzahl der Veröffentlichungen in überregionalen Printmedien zeige. Auch der Internetauftritt wurde neu gestaltet.
Die Aktie hatte sich seit Jahresbeginn überdurchschnittlich entwickelt, trotzdem hielt sie Herr Halhuber für weiterhin unterbewertet. Für Ende diesen Jahres erwartete er den Kurs bei 6 bis 7 Euro und für nächstes Jahr bei 8 bis 9 Euro. In der Vergangenheit negativ ausgewirkt hatten sich wohl auch die Turbulenzen der Mitbewerber. Zur Liquiditätssteigerung werde der Streubesitz erhöht, Bernd Scheweling habe bereits Aktienpakete unter 1 Prozent an zwei ausländische Fondsgesellschaften abgegeben.
Das Marktvolumen für Pflegedienstleistungen werde weiterhin steigen, frühere Planungen müssen laufend nach oben korrigiert werden. Die karitativen und wohlfahrtsorientierte Betreiber haben eine zu geringe Finanzkraft, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können. Die gut 600 privaten Betreiber haben derzeit einen Marktanteil von unter 25 Prozent, der sich weiter erhöhen wird. Davon profitieren werden Betreiber, die groß genug sind, ein flächendeckendes Netz darzustellen und die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen finanzieren zu können.
Der CURANUM BONIFATIUS Konzern unterscheidet sich von anderen großen Mitbewerbern dadurch, dass er sich auf den reinen Betrieb der Pflegezentren und damit verbundene Dienstleistungen konzentriert; die bewirtschafteten Immobilien befinden sich nicht im Eigentum der Gesellschaft. Notwendiges Kapital und Know-how werden damit nicht für Randbereiche gebunden. Zudem wolle man auch nicht in den Bereich der Krankenhäuser und Rehakliniken expandieren. Attraktive Renditen werden demnach aus dem Betrieb der Einrichtungen erzielt. Eine hohe Managementqualität, hohe Auslastung und Synergieeffekte der Einrichtungen sichern den Erfolg.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurde bei einem Umsatz von 70 Mio. DM ein EBITDA von 3,3 Mio. DM erzielt, die Auslastung der Häuser lag bei 93,1 Prozent. Diese Zahlen waren planmäßig und eröffnen einen positiven Ausblick in die Zukunft. Für das Gesamtjahr erwartet Herr Halhuber einen Umsatz von 153 Mio. Euro und ein Ergebnis nach Steuern von 6,1 Mio. Euro, für 2002 174 Mio. Umsatz und 6,5 Mio. Ertrag. Die Zahl der Pflegeeinrichtungen solle sich von nun 42 auf 50 im kommenden Jahr erhöhen. Die neuen Objekte befinden sich in Hassfurth, Bessenbach, Germering, Frankfurt, Düsseldorf, Essen, Uelzen und München. Verhandlungen über die Inbetriebnahme von weiteren 18 Objekten bis im Jahr 2005 sind in Gange.
Die Expansion werde sich nicht wesentlich auf die Profitabilität auswirken, so dass die angestrebte EBITDA Rendite von 8 Prozent durch Realisierung von Synergieeffekten erreicht werden kann. Weitere institutionelle Anleger sollen an der Gesellschaft beteiligt werden. Abschließend erklärte Herr Halhuber, man wolle sich als führender börsennotierter Betreiber von Senioren- und Pflegezentren etablieren.
Allgemeine Aussprache
Helmut Kroll stellte als Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) fest, dass nur dank der Eingliederung der CURANUM AG ein positives Ergebnis ausgewiesen werden konnte. Mit dem "großen Bruder" habe man die kritische Größe für den Markt erreicht und eine positive Zukunftsperspektive erhalten. Herrn Halhuber sei für die erfolgreiche Integration zu danken. Zur Tagesordnung erklärte Herr Kroll, dass niemand dem Namen "BONIFATIUS" nachtrauere, er mahnte auch die zugesagte Nachbesserung des Optionsplans an.
Der Geschäftsbericht sei in der jetzigen Form durch die Integration der erheblich größeren CURANUM nicht aussagekräftig. Trotzdem fragte er nach einer Erläuterung des außerordentlichen Ergebnisses, einer ausgewiesenen Bürgschaft und noch bestehenden Forderungen gegen die WKM. Energisch bemängelte er das Fehlen von vier Aufsichtsräten in der Hauptversammlung. Für die Aktie, die vor zweieinhalb Jahren zu 12,78 Euro emittiert wurde, sah er eine "kleines Licht am Ende des Tunnels".
Daniel Aulfes schlug als Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) eine Nicht-Entlastung des Aufsichtsrats wegen der geringen Präsenz vor. Im Weiteren schilderte er ausführlich die Geschichte der BONIFATIUS mit ihrer starken Abhängigkeit von dem ehemaligen Großaktionär und Gründer WKM sowie der dahinter stehenden Familie Kiessling. Kritik fand er am Vorstand Halhuber, der immer noch die beiden Gesellschaften CURANUM BONIFATIUS und WKM leitet, "der Sumpf muss endlich aufhören".
Herr Kurt Fiebich stellte sich als 80-jährigen Privataktionär vor. Auch er kritisierte das Wegbleiben der Aufsichtsratsmitglieder: "Herr Roggen, das Fehlen von vier Aufsichtsräten ist unannehmbar. Im nächsten Jahr verlange ich von jedem Mitglied ein ärztliches Attest." Sein Investment in die CURANUM BONIFATIUS sah er als Kombination von lukrativer Geldanlage und einem "guten Werk". Die Probleme in der Seniorenpflege seien ohne private Investoren nicht mehr zu meistern. Der Konkurrent Refugium sei derzeit ein Schandfleck für die Branche, wozu ihn interessierte, ob CURANUM BONIFATIUS manche Einrichtungen übernehmen möchte.
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Michael Roggen erläuterte, dass der Aufsichtsrat in den vergangenen Sitzungen unter seiner Leitung "im Wesentlichen vollzählig" war, die jetzigen Terminbeeinträchtigungen seien nach seinem Dafürhalten begründet gewesen.
Vorstandsmitglied Bernd Scheweling erklärte das Zustandekommen der Bürgschaft. Er habe von Herrn Seelbach Aktien der CURANUM AG übernommen, für diese Verbindlichkeit sagte die CURANUM AG eine Bürgschaft zu. Der Gläubiger werde jedoch nun auf die Bürgschaft verzichten, was in der kommenden Woche beurkundet wird. Seinen Anteil an der CURANUM BONIFATIUS möchte er auf 50 Prozent reduzieren, dafür werden institutionelle Anleger gesucht, die jeweils Pakete von 1 bis 2 Prozent erwerben wollen.
Den Break-Even für die betriebenen Einrichtungen sah Herr Schweweling bei einer Belegung von 75 bis 80 Prozent. Für die im Eigentum der WKM stehenden Einrichtungen zahle die Gesellschaft keine zu hohen Leasingraten oder sonstige Leistungen. Die gezahlten Beträge würden über den Investitionskostenanteil in die Pflegesätze eingerechnet, man bewege sich hier im vorgegebenen Rahmen von 30 bis 36 DM.
Herr Halhuber wiederholte einige Aussagen der letzten Hauptversammlung zur Trennung von der WKM AG. Herr Scheweling hatte am 31. Juli 2000 BONIFATIUS Aktien von der WKM für 4,50 Euro gekauft, der damalige Börsenkurs lag bei 3,50 Euro. Halhuber selbst ist mit 5 Prozent an der WKM beteiligt, bei Geschäften zwischen CURANUM BONIFATIUS und WKM trete seine Stimme im Vorstand hinter die jeweiligen Mitvorstände zurück.
Der geringer als zuerst angekündigte Jahresüberschuss ergab sich aus höheren Integrationskosten, Abfindungen für Mitarbeiter, Forderungsverzichte und Anlaufproblemen in der Einrichtung in Wien. Die Forderungen gegen WKM belaufen sich nun auf 16 Mio. DM und liegen damit deutlich unter den ursprünglichen 40 Mio. DM.
Der Forderungsverzicht gegen WKM hätte sich negativ auf das eigene Ergebnis ausgewirkt, wenn Bernd Scheweling nicht einen "Ertragszuschuss" über 8,5 Mio. DM geleistet hätte. Eine weitere Forderung über 8,3 Mio. DM gegen einen "nicht sehr solventen" Schuldner wurde - wie in der Vorstandsrede ausgeführt - ebenfalls von Bernd Scheweling übernommen. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats wurde ein Darlehen in vergleichbarer Höhe mit einer maximalen Laufzeit bis Ende des Jahres an ihn ausgereicht.
Die WKM möchte ihre Verbindlichkeiten nach Veräußerung von Immobilienobjekten zurückführen. Auch Herr Halhuber betonte, dass die Geschäfte mit der WKM einem Drittvergleich standhalten. Die Kosten pro Bett belaufen sich auf 150.000 bis 160.000 DM und können damit durch die Pflegesätze abgedeckt werden.
Die aktuelle Aktionärsstruktur wurde ihm Rahmen der Due Dilligence für die erweiterte Börsenzulassung ermittelt. Danach hält die WKM einen Rest von 20.000 Stückaktien an der CURANUM BONIFATIUS, die Aufsichtsräte Michael Sasse und Dr. Jörg Lüttge halten 8.000 bzw. 16.000 Stücke, Hans-Milo Halhuber zusammen mit Ehefrau und Schwiegereltern 158.000 und Bernd Scheweling insgesamt 19.531.000 Aktien.
Zur Gestaltung des Optionsplans halte man weiterhin Kontakt mit den Herren Ostrowski und Dr. Kroll, die diesen auf der letzten Versammlung stark kritisierten. Es wurde jedoch noch kein neues Modell aufgestellt.
Abstimmungen
Die Präsenz betrug 24.925.726 der vorhandenen 29.700.000 Stückaktien und damit 83,93 Prozent. Zur Abstimmung stand die Ausschüttung einer Dividende von 0,41 DM je Aktie, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, Änderung der Firma in "CURANUM AG", Zustimmung zum Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der ehemaligen CURANUM AG (jetzige CURANUM GmbH) und Wahl der Ernst & Young zum Abschlussprüfer. Sämtliche Vorschläge wurden mit überwältigender Mehrheit angenommen, lediglich bei der Entlastung des Aufsichtsrats gab es gut 11.000 Gegenstimmen.
Fazit
Die CURANUM BONIFATIUS AG bewegt sich nach dem Zusammenschluss nun zweifelsohne in ruhigerem Fahrwasser. Der Name des Benediktinermönchs BONIFATIUS wird nurmehr in einzelnen Häusern erhalten bleiben, vom Kurszettel wird er nun verschwinden. Wie der Aktionärssprecher der SdK erwähnte, trauert dem wohl kein Aktionär nach.
Der Vorstand selbst visiert ein Kursziel von 6 bis 7 Euro für dieses Jahr an, ein auf der Versammlung ausgelegter Report der Value Research weist einen derzeitigen fairen Wert von 6,28 Euro und ein Kursziel für Jahresende von 6,50 Euro auf. Für das kommende Jahr werden 6,50 bis 8,00 Euro in Aussicht gestellt. Die neue CURANUM AG hat zweifelsohne eine solide Stellung im Markt der privaten Pflegezentrenbetreiber. Der Gesamtmarkt wird weiter wachsen, die bisherige Entwicklung der ehemaligen CURANUM AG, die jetzige Eigenkapitalquote und die erfolgreiche Konzentration auf den Betrieb der Häuser lassen die Gesellschaft und ihre Aktionäre in eine positive Zukunft blicken.
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