Nicht liquiditätswirksame massive Sonderabschreibungen betrafen außerdem die Hauptvertriebseinheiten der Gruppe (PIAS, RED, ABCD). Zukünftige Investitionen sollen ausschliesslich dem Aufbau von Inhalten dienen. Liquide Mittel aus möglichen Verkäufen der genannten Einheiten sollen der Produktentwicklung und einer deutlichen Verringerung der Bankverbindlichkeiten dienen. Nach der Neuausrichtung rechnet edel mit Umsätzen von rund 600 bis 650 Mio. DM pro Jahr. Ertragsprognosen würden aber erst nach Abschluss der Restrukturierung möglich sein.
Im ersten Halbjahr 2001 erzielte edel Umsätze von 482,39 Mio. DM (2000: 543,60 Mio. DM), ein Rückgang von 11 Prozent. Die Umsätze der Musikindustrie in Deutschland sanken im gleichen Zeitraum um 12,6 Prozent und in den USA um 4,4 Prozent. edel verzeichnete bedingt durch die oben genannten Sonderfaktoren einen Halbjahres-EBIT von minus 172,22 Mio. DM (2000: minus 8,64 Mio. DM). Der EBITDA betrug minus 71,08 Mio. DM (2000: 5,83 Mio. DM).
Ohne Berücksichtigung von Sonderfaktoren lag der EBIT bei minus 48,73 Mio. DM und der EBITDA bei minus 29,05 Mio. DM. Die Zustimmung der zuständigen Behörden zum Verkauf der VIVA-Anteile erfolgte erst im dritten Quartal 2001. Daher erhält das Halbjahresergebnis keinen Sonderertrag aus diesem Verkauf und damit keine einhergehende Reduzierung der Bankverbindlichkeiten. Das Eigenkapital des Konzerns reduzierte sich auf 141,18 Mio. DM. Die liquiden Mittel betrugen am 30. Juni 2001 32,62 Mio. DM. Wegen der Restrukturierung des Konzerns erwartet der Vorstand bis Ende des Rumpfgeschäftsjahrs am 30. September keine Ergebnisverbesserung. Am 1. Oktober 2001 beginne edel das 12-monatige neue Geschäftsjahr, hieß es in der Ad-Hoc Mitteilung vom Freitag weiter.