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HV-Bericht Carthago Capital Beteiligungen AG - Ergebnis spricht für die Anlagestrategie

Die 1999 gegründete Carthago Capital Beteiligungen AG investiert hauptsächlich über die zwei Themengesellschaften Carthago Small Cap AG und Carthago Biotech AG in deutsche Nebenwerte. Dabei verfolgt die Beteiligungsgesellschaft eine Anlagephilosophie, die auf eine langfristige Wertsteigerung ausgerichtet ist.



Am Dienstag, dem 27. August 2002, fand ab 14:00 Uhr in den Konferenzräumen des Flughafens Bremen die 3. ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft unter Teilnahme von 40 Aktionären, Aktionärsvertretern und Gästen statt. Für GSC Research war Carsten Buck vor Ort. Der Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Gerken eröffnete die Versammlung und übergab nach Klärung der notwendigen Formalitäten das Wort an den Alleinvorstand Jörg-Christian Rehling.


Bericht des Vorstands



Zu Beginn seiner Ausführungen gab Herr Rehling einen Überblick über die Konjunkturentwicklung seit 2000, erwähnte dabei die Terrorakte vom 11. September des vergangenen Jahres und die Bilanzskandale der letzten Monate.



Dann fuhr er fort, die Carthago Capital Beteiligungen AG biete Anlegern die Möglichkeit, sich an einem diversifizierten Portfolio zu beteiligen, das aufgrund der Orientierung im Nebenwertebereich weniger anfällig ist als Standardwerte und eine solide Entwicklung ermöglichen kann. Die Gesellschaft sei seit dem 1. Juni 2002 mit einer Repräsentanz am wichtigsten deutschen Finanzplatz, in Frankfurt am Main, vertreten.



Der Aktienkurs bewegte sich nach Angaben von Herrn Rehling in den ersten sechs Monaten des Jahres 2002 zwischen 18,80 und 21,30 Euro und verzeichnete so eine Seitwärtsbewegung. Im letzten Jahr wurden zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt, einmal im Januar durch Ausgabe von Aktien und einmal im Dezember durch Ausgabe von Genussscheinen mit Optionsrecht.



Dem strategischen Ziel der Risikodiversifizierung trage die Carthago Capital durch ihre Tochtergesellschaften Rechnung. Die Carthago Small Cap AG betreibt ein nachhaltiges und diversifiziertes Investment im Nebenwertebereich, während die Carthago Biotech AG ihren Fokus auf die Biotechnologiebranche legt mit größeren Chancen, aber auch höheren Risiken.



An der Carthago Small Cap ist die Carthago Capital mit 98,6 Prozent, an der Carthago Biotech aktuell mit 30 Prozent beteiligt, so Herr Rehling. Nach einer näheren Erläuterung der Geschäftsfelder der beiden Tochtergesellschaften ging der Vorstand noch auf die Beteiligungen an der Falkenstein Nebenwerte AG, der Horizont Holding AG und der insolventen Sunburst Merchandising AG ein.



Dann kam Herr Rehling auf die Zahlen des abgelaufenen Jahres zu sprechen. Das Geschäftsjahr 2000/2001 schloss mit einem negativen Ergebnis in Höhe von 252 TEUR aufgrund von Wertberichtigungen in Höhe von 95 TEUR und Kosten im Rahmen der Geschäftsbesorgung von 173 TEUR ab. Ein positives Ergebnis von 24 TEUR konnte jedoch mit dem Wertpapierhandel erzielt werden. Das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2001 schloss mit einem Ergebnis von minus 25 TEUR. Auch hier sei ein positives Ergebnis im Wertpapierhandel zu verzeichnen.



In seinem Ausblick erwähnte der Vorstand den fortlaufenden allgemeinen Abwärtstrend, und er bezeichnete die Marksituation als trendlos. Für das Geschäftsjahr 2002 erwarte man ein leicht negatives Ergebnis zumindest auf dem Niveau des Rumpfgeschäftsjahres. Abschließend dankte Herr Rehling für das Vertrauen der Aktionäre in die Gesellschaft.


Allgemeine Aussprache



Als Erster ergriff Herr Nölle, Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), das Wort und bat um nähere Ausführungen zum Abschluss der Carthago Biotech, zur Aktionärsstruktur und zum Free Float. Zudem erkundigte er sich, wann beabsichtigt ist, die 18 Prozent an der Horizont wieder zu veräußern. Grundsätzlich interessierte den Aktionärsvertreter noch, welche der 70 Werte man wie lange zu halten gedenkt.



Aktionär Hubert lobte die Entwicklung des Unternehmens, die Arbeit von Herrn Rehling sowie die Gestaltung und das pünktliche Erscheinen des Geschäftsberichts. Da der Vorstand keine und der Aufsichtsrat nur geringe Bezüge erhalte, interessierten ihn die Kostenstruktur des Unternehmens, die Zusammensetzung des Postens Geschäftsbesorgung und die Quellen, aus denen Herr Rehling Gelder bezieht.



Weitere Fragen galten dem Portfolio und der Höhe der Cashbestände der Carthago Small Cap AG sowie einem möglichen Börsengang und einer möglichen Kapitalerhöhung bei der Tochtergesellschaft. Zudem interessierte den Aktionär die Bedeutung der Sunburst-Beteiligung für Carthago, und er wollte wissen, ob sich Ähnliches auch mit anderen Börsenmänteln durchführen ließe.



Bezüglich des neuen Aufsichtsratsmitglieds erkundigte er sich nach den Qualifizierungen und der Haupttätigkeit von Herrn Gadmann. Außerdem interessierte ihn die Verteilung des Aktienbesitzes bei Vorstand, Aufsichtsrat und Großaktionären und eine mögliche Kapitalerhöhung, um die günstigen Kurse ausnutzen zu können.



Im Anschluss kritisierte Herr Beeke das schlechte Timing bezüglich der Hauptversammlungen der Carthago Capital und der Carthago Biotech, die einen Tag später folgte. Des Weiteren bemängelte er, dass der Geschäftsbericht erst zwei Tage vor der HV zugestellt wurde und zudem seines Erachtens nur ungenügende Zahlen liefert. Er habe sich nicht einarbeiten können und hoffe, dass der Bericht im nächsten Jahr früher zur Verfügung steht.



Außerdem fragte Herr Beeke nach einer geplanten Verschmelzung der Carthago Capital und der Carthago Small Cap, und er wollte wissen, warum beide identische Beteiligungen halten, z.B. an der Falkenstein AG. In diesem Zusammenhang sprach er auch mögliche Interessenkonflikte aufgrund der von Herrn Rehling besetzten Posten in Organen vieler Gesellschaften und der zusätzlich im Privatbesitz von Herrn Rehling befindlichen Aktien an.



Schließlich erbat Herr Beeke genauere Informationen in Bezug auf den Geschäftsbesorgungsvertrag, den Verlustvortrag bei der Horizont Holding, die Verluste von 95 TEUR und die risikobehafteten Forderungen.


Antworten



Zunächst bestätigte Herr Rehling, dass die Liquidität der Aktien zu wünschen übrig lässt, dennoch sehe dieser im Verhältnis zum Grundkapital noch recht gut aus. Im Jahr 2001 lag der Umsatz bei mindestens 10 Mio. EUR. Er selber halte 20 Prozent der Anteile, der Rest befinde sich im Streubesitz.



Bei der Horizont Holding prüfe man, ob der Verlustvortrag, der in Zusammenhang mit dem Hotel steht, nutzbar ist. Da das Hotel bereits im Jahr 2000 verkauft worden ist, müsse ein spezielles Geschäft vorliegen, um den Verlustvortrag nutzen zu können. Die Anlagen der Carthago Capital seien insgesamt auf längere Frist ausgelegt, die der Small Cap eher kurzfristig. Der Börsenmantel liefere zwar eine schöne Rendite, diese sei aber nicht exorbitant.



Im Privatbestand halte er zwar sehr viele Aktien, jedoch immer nur in geringer Stückzahl von einem Unternehmen, so Herr Rehling. Bezüglich der Kostenstruktur teilte er mit, dass sich die Aufwendungen aus 100 TEUR für den Geschäftsbesorgungsvertrag, 32 TEUR für die Kapitalerhöhung, 25 TEUR für Rechts- und Beratungskosten und 25 TEUR an Abschreibungen zusammen setzen.



Ein Börsengang der Small Cap oder eine Verschmelzung mit dieser Gesellschaft stehen nicht an, so der Vorstand. Ein "kurzfristiges Zocken" mit Konkurswerten werde man nicht mitmachen. Eine Kapitalerhöhung sei derzeit ebenfalls nicht vorgesehen.



Für das späte Erscheinen des Geschäftsberichts entschuldigte sich Herr Rehling und verwies auf eine lange Druckphase. Die Termine für die Hauptversammlungen habe man aufgrund der Streitigkeiten vom letzten Jahr so geplant, wobei der späte Termin auf die Kostenreduktion zurückzuführen sei.



Im Hinblick auf seine Vorstandstätigkeiten erklärte Herr Rehling, er besetze nicht viele Vorstandsposten, allerdings sei er in verschiedenen Aufsichtsräten vertreten. Über den Wert der Beteiligungen der Carthago Capital könne man aufgrund des Portfolios keine Aussage treffen, jedoch sei eine Bewertung der Tochtergesellschaften möglich.



Hierauf meldete sich Herr Beeke erneut zu Wort und bat um präzisere Angaben zum öffentlichen Umtauschverhältnis, den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und den Maßnahmen zur Kostenreduktion. Abschließen fragte er, wohin die "Reise" des Unternehmens geht. Nach Aussage des Vorstands sind die Verbindlichkeiten auf einen Liquiditätsausgleich mit der Small Cap zurückzuführen, die Kostenreduktion von 5 TEUR pro Quartal sei deutlich.



Anschließend folgte eine Nachfrage von Herrn Hubert, welchen Sinn ein Geschäftsbesorgungsvertrag macht und welchen Vorteil dieser bringt. Da die Carthago über keine Mitarbeiter verfüge, werde der Abruf von Ressourcen verschiedener Personen in einem Geschäftsbesorgungsvertrag geregelt, so der Vorstand. Dieser Service, also die Verwaltung der Gesellschaft, werde von einer GmbH zur Verfügung gestellt, bei der er selbst Geschäftsführer sei.


Abstimmungen



Die Präsenz vor der ersten Abstimmung betrug 57.032 Stimmen und entsprach damit 35,6 Prozent vom Grundkapital. Die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) und die Beschlussfassung über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 4) erfolgten jeweils einstimmig.



Unter TOP 5 wurde Herr Gadmann zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen. Der Kandidat stellte sich den Anwesenden kurz vor, worauf eine Nachfrage von Herr Hubert folgte, der sich erkundigte, welche Qualifikationen der 28jährige mitbringt, die für die Carthago von Nutzen sind. Daraufhin erklärte Herr Gerken, dass der Aufsichtsrat den Vorstand überwacht und nicht in das Geschäft eingreift, und dafür qualifiziere ihn das abgeschlossene Studium der Wirtschaftswissenschaften.



Nun meldete sich Herr Nölle zu Wort und sprach seine Bedenken bezüglich des Alters von Herr Gadmann, dessen guter Beziehung zum Vorstand und der eventuell fehlenden Erfahrung an, die negativen Einfluss auf die Aufgabe des Aufsichtsrats haben könnte. Herr Gadmann wurde letztendlich bei 100 Enthaltungen in den Aufsichtsrat gewählt.



Im Zusammenhang mit der Wahl von Ernst & Young zum Abschlussprüfer (TOP 6) erkundigte sich Herr Beeke nach dem Grund für den vorgeschlagenen Wechsel, worauf Herr Gerken erwiderte, dass der Prüfer, der die Carthago Biotech prüft, auch die Dachgesellschaft prüfen soll. Auch dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen.


Fazit



Die Veranstaltung verlief in angenehmer, fast familiärer Atmosphäre. Vor dem Hintergrund der negativen Börsenstimmung und der "Desillusionierung der Anleger", wie Herr Rehling es ausdrückte, ist das Ergebnis der Gesellschaft vertretbar, wobei das positive Ergebnis im Wertpapierhandel für die Anlagestrategie der Carthago Capital Beteiligungen AG spricht.


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Veröffentlichungsdatum: 07.09.2002 - 21:08
Redakteur: cbu
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